Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 6-7. (Budapest, 1957)
Prof. MILOSLAV MATOUSEK: Über die Beziehungen der Tschechoslowakischen und Ungarischen Ärzte in der Vergangenheit
In den Jahren kurz vor dem ersten Weltkrieg verlor man in der tschechischen Literatur das Interesse an der ungarischen medizinischen Wissenschaft. Dieser Zustand hält auch in der selbständigen Tschechoslowakei nach Beendigung des ersten Weltkrieges an. Die Bildung selbständiger Staaten wie der Tschechoslowakei und des Staates Ungarn führte zum völligen Abbruch der Beziehungen zwischen tschechoslowakischen und ungarischen Aerzten. Etwa zehn Jahre lang kam es zu keiner Aenderung dieses Zustandes. Erst in den dreissiger Jahren begannen in der tschechoslowakischen Literatur wieder Referate über ungarische wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiete der Medizin zu erscheinen, u. zw. wurden zunächst ungarische, in deutscher Sprache veröffentlichte Arbeiten besprochen. Daran schlössen sich die der ungarischen Literatur direkt entnommenen Referate; den ersten Schritt in dieser Richtung unternahm der slowakische Chirurg Ján Cervenansky, welcher der ungarischen medizinischen Zeitschrift „Orvosi hetilap" Referate entnahm, um sie in der Zeitschrift „Casopis lékafû ceskych"' zu publizieren. 1 Zu derselben Zeit fand in Ungarn sowohl die Kenntnis über die Lösung einiger Fragen der Hygiene in der Tschechoslowakei als auch die Kenntnis über die 'tschechoslowakische Art der Lösung einiger Fragen im Gesundheitswesen Eingang. Ein persönlicher Verkehr zwischen tschechoslowakischen und ungarischen Aerzten bestand jedoch fast überhaupt nicht. Im J. 1936 wurde in Budapest der I. Internationale Kongress der Sanatorien und Heilanstalten abgehalten. Die Tschechoslowakei nahm an diesem Kongress mit einem Delegaten teil. Ueber den Kongress und über den Zustand der ungarischen medizinischen Wissenschaft wurde von Oskar Felsenfeld in der Ztschr. ..Casopis lékafû ceskych" referiert. 1 Bereits vorher begannen in der Tschechoslowakei Referate aus der ungarischen Literatur in einer deutsch und ungarisch geschriebenen Zeitschrift ungarischer Aerzte in der Tschechoslowakei, Ztschr. „Therapia", welche in den Jahren 1922—1933 in Bratislava herausgegeben wurde, zu erscheinen.