Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

In ähnlichem Sinne sprach er am Konzil von Trident, wo er verkündete, dass man nicht diskutieren, sondern handeln muss, denn „die grösste Stärke der Heretikers unsere Schwäche ist". Wenn die Kirche — nach Dudith's Meinung — die Reforme angenommen hätte, wäre seine Stärke gewachsen. Dass man die Stärke der Kirche nicht niedertreten und wesentlich schwächen konnte, lag daran, dass die Reformatoren nicht ge­nügend stark waren und nicht einheitlich aufgetreten sind. In den Kenntnissen der Tätigkeit und Gedankenganges Du­dith's, welches wir eben in den einzelnen Bemerkungen, die er so nebenbei gemacht hatte, erlernen können, können wir seine klare Urteilsmöglichkeit und dialektisches Denken nur dann uns aneignen, wenn wir die Dinge in ihrer Bewegung, in ihrer Entwickelung, in ihrer Umgebung und in ihrer welt­anschaulichen Situation untersuchen. Dudith war kein Arzt, aber sein Gesichtskreis, sein Wissen war auf allen Gebieten der Kultur und Wissenschaft so breit, dass er auch in speziell fachlichen Fragen die wesentlichen Tatsachen bemerken konn­te. Es interessierten ihn fast sämtliche, damals aktuellen me­dizinischen Fragen. Nichts entging seiner Aufmerksamkeit. Er suchte das Wesen der einzelnen Krankheiten. Er war auf den Ursprung der Sachen neugierig. Nicht die Spekulation, nicht die trockene Philosophiererei, und auch nicht das kritiklose Über­nehmen der Meinungen einer Autorität war für ihn ausschlag­gebend, sondern nur die Erfahrung, die Übung und das was wir mit unseren eigenen Augen sehen können. Diese Zusammenfassung zeigt uns ausschliesslich die Den­kungsart Dudith's in der Medizin, aber wenn wir die weiteren Werke, die Reden, die er über Religionsfreiheit, Gedanken­freiheit, und über die Menschenrechte verkündet hat lesen, dann entfaltet sich vor uns ein ungarischer Humanist des 16. Jahrhundert, welcher weit sein . Zeitalter voreilte. Er zeigte den Weg der Fortentwickelung, welcher nicht konsequent nach­gefolgt wurde, weil viele — wie wir es gesehen haben — ihn als Stümper betrachteten. Er war kein Arzt und vor allem war er als Politiker bekannt, selbstverständlich waren die

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