Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

..Nachdem beim Aufkochen des Wassers die feineren Teile und die dichteren verdampfen und die von der Erde stammenden Teile zurückbleiben, handele ich richtig, wenn ich das Trinkwasser am Feuer aufkoche? Denn Du weisst, dass ich kein Weintrinker bin. Ferner: welche ist die beste Art des Wasserkochens, und zuletzt: welches ist das allerbeste Wasser, das Quellwasser, Brunnenwasser, Regenwasser, oder Flusswasser? usw." Und in einem anderen Briefe hat er Zweifel über das Auf­kochen jeder Art Wassers, denn der Ursprung des Wassers ist verschieden, anders, wenn vom sandigen Boden, anders, wenn es vom steinigen Boden aus den Bergen hervorbricht. Aus der Tiefe der Erde werden verschiedene Mineralien aufgelöst, des­sen Eigenschaften zweifellos Spuren hinterlassen. Deswegen stellt er die Frage an Monavius, welche die gesundesten Quel­len sind. Ausser den Quellen, werden auch die Heilkräfte der Bäder untersucht von Dudith. Er stand in lebhafter Korrespondenz mit Thomas Jordan, der ein Werk über die mährischen Bäder zu schreiben beabsichtigte und wollte von ihm Rathschläge erbitten. Es ist möglich, dass in dem Archiv von Gotha aufbe­wahrten Briefe Dudith's hierüber Näheres zu lesen wäre. Über die Heilbäder Ungarns schreibt er Raphanus: „Früher gab Georgius Vernerus ein Buch über die wunderbaren Wassern Ungarns heraus. Ihr Schwefel und Eisengehalt ist zweifel­los, da sie solchen Geruch ausdampfen, andererseits, weil sie Ge­schwülste und Geschwüre austrocknen. Man sagt, dass Gichtkran­ken vollkommen geheilt werden, ausschliesslich dadurch, dass sie darin sitzen und baden." Im selben Brief macht er lächerlich die Meinung des arabi­schen Arztes, nach dessen Auffassung eine Jungfrau sich be­fruchten kann durch im Bade enthaltenen Männersamen. „Was Du über die Jungfrau schreibst, bestärkt mein Urteil. Ich wünschte, dass Du die Geschichte des Arabers über den Männer­samen, welcher die jungfräulichen Gebärmutter verschlungen hat, als von die Schamlosigkeit unterstützende Person Erfundenes hiel­ten möchtest. Denn wie könnte der Samen, besonders an so feuch-

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