Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

Dudith hat sich viel mit dem Wirkungsmechanismus der Arznei beschäftigt, wie wir es schon vorhin gesehen haben, worüber er oft und eingehend geschrieben hat. Ganz beson­ders interessiert ihn, was eigentlich die heilende Wirkung ausübt. „Untersuche mir — schreibt er im Brief an Monavius den 6. August 1582 •— ob in Hinsicht ihrer Materie, ihrer Form und ihrer Qualität irgendwelcher Zusammenhang vorhanden ist, zwischen den Arzneien, von denen die Wirkung entstammt. Ob die Sorte der Arz­nei es ist von der man sagt, dass sie zum Wohle eines bestimmten Körperteile ist, oder dies von dem richtigen Verhältniss der Ge­stalt, der Materie und der Beschaffenheit abhängt. In der flüssigen Materie ist mehr Wirkungskraft, oder Beschaffenheit, als in der dichten? Warum wirken einige von ihrem Platz losgerissene und leblose Dinge ebenso, als würden sie Lebende sein, oder noch bes­ser, besonders, wenn sie längere Zeit aufbewahrt wurden? Wo steckt die Kraft, wenn die Gestalt anscheinend schon zugrunde ge­gangen ist? Wie wirken die äusserlichen Arzneien? Ob die Wärme der Haut die Wirkung befördert und zwar in welcher Art und ob denn die Wirkung von der leblosen Gestalt der Arznei ausgeht — so zu sagen — durch die Mitwirkung irgendwelchen strömenden Wesens? Wie dringt die Wirkungskraft der Salbe in den aller­innersten Teile des angegriffenen Ortes, durch Umwege?" Diese Frage beschäftigte ihn äusserst. Er kann die Heil­kraft der Salben bei bestimmten Hautkrankheiten verstehen,, aber er bezweifelt — was damals die Ärzte als selbstverständ­lich hielten, dass auf die Haut gestrichene Salbe im Stande wäre innere Krankheiten zu heilen. Er schreibt an Raphanus einige Tage später als an Monavius: „Teile mir mit, wie Du darüber denkst, vie es möglich sein kann, dass die Salben in den innersten Teile des Körpers eindringen, in die angegriffenen Teile nämlich und sie die Krankheit dort in An­griff nehmen. Es scheint als würden sie mit Verstand ausgestattet sein, sodass sie das Versteck des Feindes bemerken und gerade­wegs sie dorthin halten, sie zögern keinen Augenblick und lassen nicht ihre Wirkung vermindern. Jedenfalls ist es gering, was sich auf die Haut schmiert, ein Teil bleibt beim Schmieren an den Fin-

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