Fejős Zoltán (szerk.): A Néprajzi Múzeum gyűjteményei (Budapest, 2000)
DIE SAMMLUNGEN DES ETHNOGRAPHISCHEN MUSEUMS ZU BUDAPEST
DIE SAMMLUNGEN DES ETHNOGRAPHISCHEN MUSEUMS ZU BUDAPEST ZUSAMMENFASSUNG Das Ethnographische Museum wurde im Jahr 1872 als eine Abteilung des Ungarischen Nationalmuseums gegründet und wurde 1947 zum selbständigen Institut Seine Bestände an Gegenständen und an Dokumenten entstanden während einer Zeitspanne von mehr als 174 Jahren. Heutzutage sind die fast viertel Milhon Gegenstände, die mehrere Millionen Blätter schriftlicher Aufzeichnungen (Handschriften und Vervielfältigungen jeder Art), die 400 000 Fotos und Diapositive, die Tonband-, Film- und Videoaufnahmen von mehreren Tausend Stunden Länge die wichtigsten Quellen der ungarischen Ethnographie. Alles, was man heute über die traditionelle Kultur des ungarischen Volkes und deren Veränderung weiss, ist in hohem Masse diesen Sammlungen zu verdanken. Die völkerkundlichen Kollektionen bieten ein umfassendes Bild über die kulturelle Vielfältigkeit der Menschheit in der Vergangenheit, aber teilweise auch über den kulturellen Antlitz der Moderne. Sich ein Bild in dieser Komplexität zu schaffen ist in Ungarn und in Mittel- Europa aus anderen Quellen - bis auf die Möglichkeiten der Massenkommunikation - kaum möglich. Das Ethnographische Museum zu Budapest ist eines der grössten Museen dieser Art in Europa Das Handbuch beschreibt systematisch die Sammlungen und stellt sie eingehend vor. Die Ausgangsthese ist ein doppelter Grundgedanke: einerseits ist es leicht zu verstehen, dass die Entstehung der Sammlungen als Folge einer geschichtlicher Entwicklung betrachtet werden sollte. Während dieses Vorganges - neben der immer wechselnden wissenschafdichen Auffassung, den unterschiedlichen Gegebenheiten, den Aufbewahrungsbedingungen, der Finanzlage - spielten das Wissen und die Persönlichkeit der Forscher eine grosse Rolle. Andererseits erschaffe und zugleich veränderte diese Entstehungsgeschichte andauernd die „objektive” Wirklichkeit, die als der Gegenstand der Forschung ausgewählt und bestimmt wurde. Ausdrücke wie „Volkskultur“ und „exotische“ Kultur der Weltbevölkerung kristallisierten sich durch die Denkweise und die Praxis der Forschung heraus. Um die Theorie des ethnographischen Datensammelns zu rekonstruieren beschreibt das Buch nicht nur die Museumsgeschichte, sondern vielmehr die Entstehung der Sammlungen als Forschungsquellen und zugleich als Abstraktionen. Die Einführung wird von Studien gefolgt, die nach einheitlichen Prinzipien von den Kuratoren der Sammlungen - in einigen Fällen von ehemaligen Mitarbeitern des Museums - verfasst wurden. Die Artikel beschreiben die Sammlungen nach drei Gesichtspunkten: 1. Sammlungsgeschichte: Entstehung, bedeutende Erwerbungen, die Weiterentwicklung, Rekonstruktion und Erklärung der Konzeptionen, die die Erwerbung unausgesprochen oder offenkundig beeinflussten. 2. Die gegenwärtige Zusammensetzung der Sammlung: die Kriterien der inneren Gliederung, die geographische Verteilung, die wichtigsten Gegenstandstypen, die auffälligsten Mängel, der Stand der museologischen Bearbeitung und der Bekanntmachung. 3. Der Zukunft der Sammlung: die Notwendigkeit der weiteren Entwicklung, die Möglichkeiten und Beschränkungen der Erwerbungen, die Eigenart der Sammlung (geschlossen oder offen), die mög-