Horváth Terézia: Néprajzi Közlemények 16-17. évfolyam - Kapuvár népviselete (Budapest, 1972)
DIE VOLKSTRACHT VON KAPUVÁR
gerlicher Kultur waren auch Spezialisten tätig, die ausser der Landarbeit auch einen Nebenberuf hatten. In der Herstellung der Kleider'erwarben sich die Bauernnäherinnen immer grössere Rolle. Infolge ihrer Wirksamkeit nahm die Menge der Kleiderstücke von abgerundeter Schnittlinie /besonders der verschiedenartigen Jacken/ auf Unkosten der früher gebrauchten geradelinigen auffallend zu. Schon zur Blütezeit der Tracht, um die Wende des XIX-XX. Jahrhunderts ragen einige Näherinnen über die anderen hervor f da sie sich ausschliesslich mit der Herstellung eines rangbezeichnenden Männerkleidungsstückes, der rundhalsigen Weste /Abb. 87/ beschäftigten, - und andere, die ausschliesslich die die feierliche Frauer )pftracht verzierende, zugleich aber ebenrfalls rangbezeichnende Haube /Abb. 106/ verfertigten; letztere war ja nur für Familien zugänglich, welche mehr als 10 Joch Land besassen. Gegen Ende des XIX. Jahrhunderts greift die Handstickerei an der Leibwäsche immer mehr um sich. Selbst die Anfertigung der Stickereien wird immer mehr spezialisiert: mit Stickerei beschäftigen sich anfangs die Bauernnäherinnen, dann aber die Stickspezialistinnen des Ortes, endlich aber die Stickerinnen der armen Nachbargemeinde Hövej, die ihre reichen Bestellerinnen von Kapuvár hauptsächlich mit weisser Platt- und Lochstickerei versorgten /Abb. 27-29/. Es steh 4 ; in seiner Art einzig da, dass eben die Zierde der Bauerntracht einer Ortschaft zum bedeutenden Teil durch ein anderes, jenem in dieser Hinsicht untergeordnetes Dorf hergestellt wird. Für die Kultur der Marktflecken, so auch für die von Kapuvár sind auch die Erzeugnisse ihres Handwerkes kennzeichnend. Die Hose, den Dolman, die Weste haben die Schneider des Ortes genäht und geschnürt /Abb. 32/. Knopfstricker und Schnürmacher machten die erwähnten Kleidungsstücke mit grossen, Kegelförmigen blau-rot-gelben Knöpfen und mit plattem, gehäkeltem Schnurwerk färbiger als der Landesdurch-