Horváth Terézia: Néprajzi Közlemények 16-17. évfolyam - Kapuvár népviselete (Budapest, 1972)

DIE VOLKSTRACHT VON KAPUVÁR

DIE VOLKSTRACHT VON KAPUVAR Der Marktflecken Kapuvár bildete im Mittelalter eine wichtige Festung der westungarischen Wehrlinie. Die Vertei­diger dieser Festung erhielten dieselben Privilegien wie die Heiducken, dieselben Rechte wie die ungarischen Marktflecken überhaupt,, Die Einwohner der Stadt bewahrten ihre Vor- und Sonderrechte auch spätere Jahrhunderte hindurch, selbst in der Zeit, da ihre Domäne sie beinahe ins Fronbauernlos zu versenken versuchte. AnXejrtigung. und Anschaffung, der Tracht I. Anfertigung und Anschaffung der Grundstoffe Zu Hause haben die Bäuerinnen den selbsterzeugten Hanf ausgeflochten, die Weberarbeit gehörte aber nicht zu ihren Aufgaben. Die Leinwand wurde seit dem XVIII. Jh. bis Anfang des XIX. Jh. durch die hiesigen Weber abgewoben. Auch für die Leibwäsche verfertigte man eine Art rohe ungebleichte Hanfleinwand. Seit dem Ende des XIX. Jahrhundertes wurde a­ber das Hanfgarn oft mit Fabrikbaumwollgarn zusammengewirkt. Die noch ungeschnittenen Leinwandrollen stellten die Bauers­leute auf das Dach des Himmelbettes im "sauberen Zimmer" aus, durch diese wurde nämlich die Wohlhabenheit der Familie angedeutet /Abb. 2/. Die in Oberungarn handgewerbsmässig hergestellte feine Leinwand kaufte man bis zum Anfang des XX. Jahrhun­derts bei slowakischen Hausierern ein. Die Blaufärberstoffe wurden bis zum Ende des XIX. Jahrhunderts durch die Blaufärber von Kapuvár, seither durch die von der naheliegenden Gemeinde Csorna geliefert. In der Tracht von Kapuvár war vor allem die blaue Grundfarbe mit etwas dunklerem Ton als gewöhnlich beliebt, man hatte aber

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