KISS ATTILA: DAS RÖMERZEITLICHE WAGENGRAB VON KOZÁRMISLENY (UNGARN, KOM. BARANYA) . MIT EINEM ANHANG VON SÁNDOR BÖKÖNYI DIE PFERDESKELETTE DES RÖMISCHEN WAGENGRABES VON KOZÁRMISLENY / Régészeti Füzetek II/25. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1989
VII. ANHANG - S. BÖKÖNYI: DIE PFERDESKELETTE DES RÖMISCHEN WAGENGRABES VON KOZÁRMISLENY
Pferd I Pferd II Länge % Länge % Zusammen 871,75 100,00 840,75 100,00 Fermur 362,50 36,64 356,50 36,90 Tibia 358,00 36,19 341,75 35,38 Metatarsus 268,75 27,17 267,75 27,72 Zusammen 989,25 100,00 966,00 100,00 In den Tabellen 2 und 3, die mit der Anwendung der Durchschnittslängen der beidseitigen Röhrenknochen zusammengestellt worden sind, kann man gut beobachten, daß die einzelnen Extremitätensegmente der zwei Pferde nicht so ähnliche Proportionen zeigen, wie das Wagenpferd-Paar des Hügelgrabes 2 in Varpalota-Inota. Demzufolge waren die zwei Pferde von Kozärmisleny auch in dieser Hinsicht kein so ideales Zugpferdpaar wie die vorigen. Vielleicht das verhältnismäßig junge Alter der zwei Pferde von Kozärmisleny — sie haben den Anfang, die untere Grenze des adulten Alters kaum erreicht - und deshalb ihr nichtabgenützter Zusand war der Grund dafür, daß an ihren Knochen pathologische Veränderungen, die sonst bei älteren, überlasteten oder übermäßigen Anstrengungen häufig ausgesetzten Pferden in der prähistorischen oder frühhistorischen Periode häufig vorkommen, nicht zu finden sind. Übrigens wurden die Abdrücke einiger Haare am Ramus des linksseitigen Unterkiefers und am Atlas des Pferdes I von der Oxydschicht eines Beschlags konserviert. Diese, die offensichtlich Abdrücke von Mähnenhaaren waren, wurden von Cs. Anghi untersucht und publiziert (Anghi, 1973, 165 ff). Zum Vergleich hat er Haarmaßangaben von Tarpan, Taki (Przewalskipferd) und je eines Awarenpferdes bzw. Lipizzaners benützt und festgestellt, daß — was die Feinheit der Haare des Pferdes I von Kozärmisleny betrifft — zu ihm das Lipizzanerpferd und der Tarpan am nächsten stehen. Daraus kam er zur Feststellung, daß der Tarpan durch die Araberpferde, die als Ausgangsmaterial bei der Herausgestaltung der Römerpferde gedient haben und das Lipizzanerpferd durch seine Abstammung von den römerzeitlichen Pferden zu den letzteren nahe standen. Ob es tatsächlich so steht, muß man noch mit Serienuntersuchungen endgültig beweisen. Zwei Sachen sind aber schon jetzt klar: 1. in der Römerzeit waren die Araber noch kerne berühmten Pferdezüchter, jedenfalls hatten sie damals noch auffallend selten Pferde,wofür augenblicklich nur indirekte Beweise haben; 2. es ist gar nicht so selbstverständlich, daß die Araberpferde Tarpan-Abkömmlinge waren. Maßtabellen Schädel Pferd I Basallänge 502 Prosthion — Mj 224 Mj - Basion 278 Prosthion - Mitte zwischen den Foramina supraorbitalia 374* Prosthion - Mitte der lateralsten Punkte der Stirnbeine 380* Zahreihenlänge (I } — M 3) 304 Schneidezahnreihenlänge 27 Länge des Diastema 104 P 2 - P 4 94 56