CS. SÓS ÁGNES: ZALAVÁR—KÖVECSES AUSGRABUNGEN 1976—78 . ANHANG. ISTVÁN VÖRÖS KNOCHENFUNDE / Régészeti Füzetek II/24. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1984
V. ZUSAMMENFASSUNG
Zalavár: Keszthely-„Városi temető": Lipp, V., zit. Arb. 14; Kovrig, /.. 1962.48; ihr Typ weicht jedoch vom Zalavárer Typ ab; Pferdegräber mit Hunden, die mit dem merowingischen bzw. langobardischen Kreis Analogie zeigen. 34 Müller, R., 1982 (1). 35 Die Beigabenlosigkeit der ältesten Gräberschicht im 9. Jh. der Friedhöfe um die Kirche auf den unmittelbar unter fränkischem Einfluss stehenden Gebieten, kann als ein Kriterium für die Datierung auf das 9. Jh. gelten; im N des fränkischen Gebietes kann die Aufgabe der „Beigaben-Gebung" auf die Zeit um 800 datiert werden, auf bayrischem Gebiet war die Beigabensitte bis zur Mitte des 8. Jh. allgemein (Stein, Fr., 1967. 1-5,181-183 206, 212; ebd. Berufung auf das Kapitulare Karls des Grossen im Jahre 785 in Paderborn und Eingehen auf die die Frage behandelnde Literatur). - Im Raum zwischen Enns und Wienerwald, weiters im Wiener Becken südlich der Donau kann man mit dem Aufhören der Beigabensitte von der Mitte des 9. Jh. an rechnen, im Gegensatz zu dem nördlich der Donau liegenden Gebiet, wo Gefäss - und Fleischbeigaben auch nach der Mitte des 9. Jh. üblich sind; im Waldviertel, in erster Linie im Kamp-Tal sind solche Beigabengräber auch aus dem 10. Jh. bekannt (Friesinger, H., 1971-1974. 111). Für die bisher bekannten, auf das 9. Jh. datierbaren um Kürchen gelegenen Friedhöfe der Mosaburger Region ist der grosse Anteil der beigabenlosen Gräber charakteristisch innerhalb je eines Friedhofes: Zalavár-Burg, S-Friedhof (Cs. Sós, Á., 1963.42-50), Zalavár-Récéskut (Cs. Sós, Á., 1969.75-76), Zalaszabar-Borjuállás (Müller, R., 1982/2/. 1431 36 Ausgrabung im Jahre 1964: Szimonova, E., 1977. - Die Rettungsgrabung im Jahre 1981-82 bedeutete etwa 9000 m 2 Freilegung auf dem W-Hang der ehemaligen Insel, des heutigen Hügels und Umgebung; ausser Bestattungen sind Siedlungsobjekte des 9.-11 ,/12.Jh. zum Vorschein gekommen, unter ihnen die Analogien der in die Erde eingetieften Freiluftöfen von Kövecses (F,Y) (Grabung von \Á. Cs. Sós, in Bearbeitung). Über den Typ vgl. Anm. 12. 37 Zalavár-Burg, in Profilen der anlässlich der Freilegungen in den Jahren 1963-67 im O-Teil der Südregion der Insel aufgenommenen Forschungsflächen in Erscheinung getretene Schnitte, vgl. Cs. Sós, Á., 1972. 38 Mikulíice-Stépnice: Poulík, J., 1963. 125- 126; Staré Mésto-//rwőy,F., 1961. 39 In einer Form der dörflichen Siedlungen sind die Häuser in mehr lockeren Gruppen angeordnet, in kleinerer oder grösserer Entfernung voneinander und in mehreren Fällen kann man feststellen, dass die in die einzelnen Siedlungsphasen gehörenden Häuser, Häusergruppen um einen freien (häuserfreien) Platz herum stehen. Der Durchmesser eines „Hausringes" oder Halbkreises beträgt durchschnittlich 25 m: Donat, F.. 1980.137-139 (aufgrund von Fundorten aus dem 6-10. Jh. O.Deutschland, Tschechoslowakei). Vom Gesichtspunkt der Existenz bzw. des Standortes von Nebengebäuden können nur vollständig freigelegte Siedlungen in Betracht kommen; deren Zahl ist zwar gering, doch nach der Bearbeitung von Donct liegt ein charakteristischer Zug der mitteleuropäischen slawischen Siedlungen darin, dass die Speicheranlagen unmittelbar neben den Wohnhäusern erscheinen, während andere Nebengebäude wie Stall, Werkstatt, Scheune entweder fehlen oder sich nicht dem Wohnhaus zu einem gehöftartigen Komplex anschliessen; auf westlichem slawischen Gebiet trifft man bis zum 12. Jh. nirgends auf das Entstehen selbständiger, gegeneinander abgegrenzter Bauerngehöfte (zit. Arb. 125, 131); ein anderer Charakterzug der slawischen Siedlungen ist das „Weiterziehen" in grössere oder kleinere Entfernung nach Verfall des Wohnhauses (zit. Arb. 125 126). Die „lockere" Siedlungsstruktur kann man auf dem Gebeiete des Karpatenbeckens auch in den späteren Perioden, so auch bei einem Teil der árpádenzeitlichen Dörfer verfolgen (vgl. Szabó, J. Gy., 1974). 40 Über die Zahl der Bewohner eines Hauses vgl. Donat, P., 1980.138. Anm. 243. Nemeskéri; J., - Kralovánszky, A., 1967. 134. 41 Über die zusammengestellten Daten s. Donat, P., 1980. 137 ff. (im ostslawischen Gebiet sind die Siedlungen im allgemeinen grösser, doch ändert sich das auch nach Regionen (ebd. 1 39). 42 „Knochenverarbeitungswerkstatt" von Zalavár-Burg vgl. Cs. Sós, Á., 1972.- Das neuere Material steht unter Bearbeitung, Mitarbeiter I. Vörös. 43/a Cs. SóiÁ-, 1970. 43 Die verschiedenen Varianten der einfachen „Speichenrad" und Vierecktypen lassen sich lange Zeit hindurch verfolgen, über ihr Erscheinen in der späten Awarenzeit vgl. Totik, A., 1962. Bodenzeichen vom Typ „Speichenrad" im publizierten Fundmaterial von Zalavár-Burg: Cs. Sós, Á., 1963.199. Abb. 2; T. LXXV.2. Über Bodenzeichen vom „kombinierten Typ" vgl. Fundmaterial von Sopronkőhida (Török, Gy., 1973.42. Abb. 24 a; der Stempel der Gefässe aus den Gräbern 30 und 86 steht dem Kövecseser Typ nahe). Hier ist zu bemerken, dass das ganze bisher bekannte Keramik-Material mit Bodenzeichen von Zalavár in Bearbeitung steht (Cs. Sós, A.). Über die Keramik von Zalavár-Récéskut vgl. Cs. Sós, A., 1969. T. XVI XVIII. 44 Fundort Zalavár-Rezes der Flaschen vom Typ „Fenékpuszta-Zalavár": unpubliziert, Grabung: Cs. Sós, A., 1981-1982. Esztergályhorváti-Alsóbárándpuszta: Grabung von R. Muller, vgl. Grabungsbericht dselbe, 1982 (1). Keszthely-Fenékpuszta: Cs. Sós, A., 1961 vgl. noch dselbe, 1973.134 ff.). 45 Cs. Sós, A., vgl. Anm. 44. 46 Über die siedlungsgeschichtlichen Fragen des Entstehens des „Pribina-Zentrums" (unter Betonung des lokalen slawischen Elements) vgl. Cs. Sós,A., 1973.80. ff. (mit früherer Literatur); dselbe, 1976.120. 47 Spätawarisches archäologisches Material (gegossene Gürtelverzierungen) aus der Siedlungsschichte mährischer Burgwälle: MikulÜice, „praegrossmährische" Schicht (Poulík, J., 1957, 307. Abb. 64; dselbe, 1975. T. 19-20; 38. ff.; Klanica, Z , 1968; dselbe, 1970.129. T.49); Brno-LiSen (Poulík, J., 1948 1950.105. Abb. 55); aus dem Objekt II/A.6 von Pobedim in der Slowakei mit Sporen Typ „Hackensporen". (Vendtová, V., 1969. 157 Abb. 30, 3- 4; 213: die Siedlung ist auf das Ende des 8., 2. Viertel des 9. Jh. datiert.) 84