CS. SÓS ÁGNES: ZALAVÁR—KÖVECSES AUSGRABUNGEN 1976—78 . ANHANG. ISTVÁN VÖRÖS KNOCHENFUNDE / Régészeti Füzetek II/24. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1984

II. DIE KIRCHE UND DER FRIEDHOF UM DIE KIRCHE

Anspruch auf Vollständigkeit: das zum Balaton-Oberland gehörende Kloster Sasföld hat ungefähr eine Fläche von 930 m 2 eingenommen: Bakay, K., - Kalicz, N., - Sági, K., 1966. 135. Abb. 32., dessen erste Erwähnung aus dem 13. Jh. stammt; die freigelegten Überreste des im Jahre 1061 gegründeten Klosters Kaposszentjakab zeigten sich auf einer Fläche von 1500 m : nach Nagy, E., 1973. 336. Abb. 73.; 20 m nördlich des Klosters befindet sich die Pfarrkirche, von der die ersten Anga­ben aus dem 16.Jh. stammen; in ungefähr gleicher Entfernung sind die Überreste der Pfarrkirche nördlich vom Kloster So­mogyvár zum Vorschein gekommen: Bakay, K, 1978.121. Abb. 20. 173). - Es kann auch darauf hingewiesen werden, dass der Gebäudekomplex eines der frühesten westeuropäischen Benediktinerklosters, der Abtei St. Peter in Lorsch (Kreuzwi­ese, 760-64) eine Fläche von ca 1600 m 2 einnimmt (Oswald , F., - Schaefer, L., - Sennhauser, H.L., 1966-71. 181-182.). Bezüglich der inneren Struktur der frühesten Gespansburgen verfügen wir über sehr wenig Anhaltspunkte, was seinen Grund in deren mangelhafter Erforschung bzw. in der geringen Zahl der Publikationen hat; die Grundfläche des Gespanspalastes der aus römischen Überresten gestalteten Gespansburg von Visegrád beträgt etwa 160 m 2 (zitiert K. Bakay: zit. Werk 125.). 44 Cs. Sós,/{., 1963. 139-140. mit früherer Literatur, Karte 14-15. 45 Cs. Sós, Á., 1963. 146-14; auf Plan 7 sieht man in den Quadraten É/29,37,34 eingezeichnete Mauerreste (zur Zeit der Publikation habe ich der Vermutung Ausdruck gegeben, dass vielleicht von einem O-W gerichteten „Abschluss" im Laufe der Árpádenzeit die Rede sein kann). - Im Zuge der Grabungen in den Jahren 1963-67 wurde zwecks Klärung der topographischen Fragen am Südrand der Sandgrube ein 90 m langer Schnitt angefertigt. Mit Hilfe dieses Schnittes ist es gelungen den Turm der von G. Turco festgehaltenen Burg zu klären; am westlichen Ende des Schnittes erhielten wir eine N-S gerichtete Mauer, deren Standort der heute höchste Punkt der Insel ist (109,0-109,25); eine weitere Forschung war bisher nicht möglich; vgl. Cs. Sós, Á., 1976. 109. Abb. 1. - Es muss hier die Bemerkung gemacht werden, dass auf der von Gy. Györffy mitgeteilten Karte (1977.325.) an der aufgedeckten „inneren Burg" aus dem 11. Jh. vier Ecktürme eingezeichnet sind, was den Tatsachen nicht entspricht (die Quelle ist unbekannt). 46 Nach einer früheren Annahme von Gy. Györffy (1968. 115.), wenn Zalavár zur Zeit des Hl. Ladislaus Komitats- und Decha­natsresidenz wurde, ist man zu der Vermutung berechtigt, dass die steinerne Basilika von Récéskut zu jener Zeit gebaut wurde und nach der Übersiedlung des Dechanten in das Domkapitel zu Veszprém Pfarrkirche des Dorfes Zalavár war. „Die Errichtung der Dekanatskirche auf einer gesonderten Insel ist dadurch begründet, dass Zalavár als das Dorf eines königlichen Klosters nicht unter die Oberhoheit des Veszprémer Bischofs, sondern des Erzbischofs von Esztergom gehörte, dass aber der dem Veszprémer Domkapitel unterstehende Dechant von Zalavár auf dem Gebiete von Zalavár eine Kirche bauen musste, das dem Abt nicht unterstand." ( Györffy betrachtete die Frage nicht als abgeschlossen, da er auf die Resultate weiterer archäologi­scher Erschliessungen rechnete). 47 Cs. Sós,Á., 1963. Karte 6. 48 Die bezüglich des Standortes der Mosaburger Kirchen im 9.Jh. zur Verfügung stehende Quelle (CBC c.ll.ed. M.Kos) erwähnt drei Kirchen: zur Zeit Priwinas wurde die Marien- und die St. Hadrianskirche erbaut, die Bauzeit der Kirche des heiligen Johannes des Täufers wird in der Quelle nicht erwähnt. Bezüglich der Standorte der Kirchen verfügen wir über folgende Daten. Auf die Marienkirche bezogen: „sed postquam praefectum munimen aedificavit, construxit infra primátus ecclesiam . . ."; im Hinblick auf die St. Hadrianskirche: „infra civitatem Priwinae"; bezüglich der Kirche des hl. Johannes des Täufers: „in eadem civitate ". Über die Streitfrage der Lokalisierung vgl. zusammenfassend (Cs. Sói Á., 1973; dselbe 1976. (zum Teil im Zu­sammenhang mit den von B.M. Szőke 1976. veröffentlichten Annahmen). Hier gehe ich nur auf einige Gesichtspunkte ein. Im Zusammenhang mit der Basilika von Récéskut ergab sich bisher die Möglichkeit der Identifizierung mit der Kirche des heiligen Hadrian und der des heiligen Johannes des Täufers. Ein Grund für diese Annahme ist, dass keine der beiden in der „Priwina­Burg" stand, deren Standort mit der Burginsel identisch ist. Es ist also sowohl die Befestigung des 9.Jh. als auch die in ihr (infra) erbaute Marienkirche auf der Burginsel zu suchen. (Über die Bedeutung der Präposition vgl. Niermeyer, J.F., 1976. 543.). Eine neuere Lokalisierung von Gy. Györffy: die Kirche des heiligen Johannes des Täufers „in der Stadt " {in), die St. Hadrianskirche auf der Insel Récéskut ,,unterhalb der Stadt " (infra), die Marienkirche in der Burg (infra): 1977.324. - (über diese) widersprüchliche Auflösung der Propositionen: Bogyay, T., V., 1979. 254; Cs. Sós,A., 1980. 185. Anm. 20). Die Kirche des Fundortes „Burginsel-Kapelle " stand nach der Meinung von Gy. Györffy (zit. Werk 324) „auf der mit der Stadt iden­tifizierbaren" Insel. Aus dem Gewirr der bis heute noch bestehenden Unsicherheiten, Widersprüche zeigt der Terminus „civitas" und damit die Bereinigung der Topographie der Burginsel im 9.Jh. einen Ausweg; ich habe schon früher vorausgesetzt, dass die Burginsel geteilt" gewesen sein dürfte und dass der Begriff civitas, wenn er auch in erster Linie die Inselwelt bedeutet, gleich­zeitig eine „Einheit" bedeuten kann, zu der auch das auf der Burginsel selbst liegende, doch ausserhalb der ,Priwina-Burg" befindliche Areal gehörte (Cs. Sós, Á., 1976. 115, 117.); d.h. es kann auch von einer civitas interior die Rede sein (bezüglich des Begriffes civitas interior/exterior vgl. Uslar, R., V., 1964. 224.). Die Resultate der jüngsten Freilegungen (1979-82) schei­nen dies insofern zu stützen, als auf dem nördlichen Teil der Insel eine „innere Befestigung" aus dem 9.Jh. sich abzuzeich nen beginnt; die Erschliessung ist auch zur Zeit im Gange, mehr davon zu sagen wäre verfrüht. Über die Deutung der civitas im 9.Jh. in der Relation Mosaburg Bogyay, T., v. 1955. 178; dselbe, 1979. Anm. 254.; von der umfangreichen Literatur, die sich mit den Termini der zeitgenössichcn Quellen beschäftigten, sind hervorzuheben: Uslar, R., v. 1964.43. 192. 255.; Hejna, A., 1969; Köbler, G„ 1972. 49 Cs. SósÁ-, 1963. 160. ff. 50 Bogyay, T., v. 1955. 403. Anm. 153. 51 Fehér, G., 1954. 214. Cs. Sós,A., 1963. 157. 52 Über das „Zweikirchen-System": Baurreis, R., 1949 (1) 92; dselbe, 1949 (2) 107; die bayerischen Klöster bauten schon früh­zeitig Kirchen für die Gläubigen: Seelsorgskirchen, auch etwas entfernter vom Kloster. Diese waren etwas kleiner als die Kirche beim Kloster. 25

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