KEMENCZEI TIBOR: DAS MITTELBRONZEZEITLICHE GRÄBERFELD VON GELEJ / Régészeti Füzetek II/20. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1979)

III. BESTATTUNGSRITUS

In Gelej stimmt der im anderen, in der Beltelek­Flu r erschlossenen Gräberfeldab­schnitt vorgefundene Bestattungsritus mit dem der Gräber der Kanális-Flur überein. In O-W-Richtung lagen an der linken Seite in Hockerlage zehn (27, 28, 36, 65, 67, 68, 69, 70, 75, 77), in W-O-Richtung an der rechten Seite fünf (31, 33, 72, 73, 76) Skelette. An der rechten Seite, jedoch in O-W-Richtung lag das Skelett des Grabes 35. Eine Bestat­tung enthielt ein in NO-SW-Richtung, an der linken Seite liegendes Skelett (Grab 30L In der Bronzezeit wurden drei Gräber gestört (69, 70, 72). Symbolische Gräber waren drei Bestattungen, d.h. sie enthielten bloß Gefäße (32, 66, 71). Auch selbst der Lage der Skelette nach gibt es keine wesentliche Abweichung zwi­schen den Bestattungen der beiden Gräberfelder. In den meisten Fällen wurde der linke Arm bei der Bestattung auf den Brustkorb, der rechte vor den Schädel (26, 50, 48, 51, 58, 93, 94, 100) bzw. beide Arme bis zum Schädel gebogen (15, 16, 19, 92, 101). Da­von weichen die Skelette der Gräber 75 und 77 ab, wo der linke Unterarmbein neben dem Oberarm, der rechte hingegen auf den Rippen war. Die Lage der Fußknochen war allgemein die mittelmäßige HocLerlage. Davon weichen die Bestattungen 52, 93 ab, wo die Unterschenkelknochen bis zum Ellbogen aufgebogen wa­ren Auf dem Rücken lag, mit ausgestreckten Armen das Skelett des Grabes 98. In Grab 52 wurde der Verstorbene auf den Bauch gelegt bestattet. Sein linker Arm wurde unter den Körper gezogen, der rechte neben dem Körper ausgestreckt. Die Zahl der in den Gräbern gefundenen Gegenstände zeigt im großen und ganzen eine gleichmäßige Verteilung. Eine Beigabe hatten vier (29, 33, 73, 75), zwei Beigaben sechs (27, 30, 35, 66, 69, 72), drei Beigaben zwei (28, 36), vier Beigaben fünf (65, 67, 70, 71, 76), fünf Beigaben eine Bestattung (32), sechs Beigaben zwei Bestattungen (31, 77) enthalten. Es gab ein besonders reiches Grab (68), das 21 Gegenstände enthielt: sechs Gefäße, Bronzerassel, Spiralröhr chen, Pastaperlen. Von den Keramikfunden sind Krügchen und Krüge beim Schädel (29, 65, 76), beim Oberarmbein (68), beim Ellbogen (67), beim Becken (28, 31, 66, 70, 76, 77), beim Ober­schenkelknochen (31), in der Kniegegend (33, 68, 77), beim Schienbein (27), und beim Oberfuß (30, 31, 67, 68, 69, 73, 75, 77) zum Vorschein gekommen. Sie kamen in vier Fällen in Schüsseln (36, 68, 70, 76), einmal in einem Töpfchen (77) gelegt vor. Uber der Grabgrube war ein einziges Mal ein Topfchen. Die Schüsseln lagen meistens vor den Oberfiissen (31, 35, 67, 68, 70, 76), jedoch war in einzelnen Fällen auch beim Becken (65), beim Knie (27, 36) und auch beim Unter­schenkelknochen je eine Schüssel (30). Gefäße mit nach unten gedrehtem Rand waren am Boden der Grabgrube in vier Fäl­len und zwar zweimal Schüsseln (27, 69) und zweimal Krüge (30, 77). Bronzenadeln sind bei dem Oberarmbein in den Gräbern 34, 67 und 77 zum Vor­schein gekommen, jedoch wurde eine solche Nadel auch in einer symbolischen Bestattung vorgefunden (32). Die beim rechten und linken Handgelenk gefundenen Bronzeknöpfe in Grab 31 dürften einen Gewandärmel verziert haben. In Grab 68 beim Kiefer dürften die bei der Schulter gefundenen Bein- und Pastaperlen, bronzene Spiralröhrchen und Anhän­ger eine Halskette gebildet haben. 30

Next

/
Thumbnails
Contents