VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)

V. DIE UNGARLÄNDISCHEN HÖHLENSEDIMENTE

„110­Im Jahre 1951 reinigte ich den Probegraben KADIC's bis zu ca. 1 m Tie­fe. Ich fand die folgenden Schichten: dünne Uumusbodenschicht, darunter eine gel­be, als Löss imponierende Schicht, dann eine gelbe Schicht mit Kalkschutt. Es folgt eine braune Ausfüllung mit stark abgerundetem, kies eiförmigem Kalkschutt. Darunter befindet sich eine 2-3 cm dicke kristallisierte Kalzitbank, unter welcher eine dün­ne, grellrote, plastische Lehmschicht mit grösseren Kalzitkristallgruppen wahrzu­nehmen war. Proben wurden aus der lössähnlichen gelben, und aus der kalkschutt­führenden braunen Schicht gesammelt. Alle diese Schichten enthalten fossüe Ilöhlen­bärenknochen. Abb. 36. Graphische Darstellung der Sedimentanalysen der Tarkö-Felsnische Den petrographischen Untersuchungen zufolge (s. Anhang und Abb. 36.) besteht die obere "lössähnliche" Schicht z.T. aus einem Material, das durch Soli­fluktion umgelagert wurde. In der Entstehung dieses Materials hatte auch der Löss eine Holle. Das Klima zur Zeit der Umlagerung hat den Charakter des Ende eines Interstadials, oder noch eher eines ozeanischen Abschnittes. Die mittlere gelbe Schicht gelangte nicht durch Solifluktion in der Höhle: der in ihr enthaltene Kalk­schutt ist von der üblichen Art. Die Untersuchungen der Schicht deuten entschieden die Krioturhationsverhä'ltnisse an. Die untere braune Schicht gelangte wieder in­folge von Solifluktion in die Höhle: sie führt entschieden interglaziale Charakterzüge. Die Rolle, die die Solifluktion in der Genese der Ilöhlenausfüllungen hat, kann vorderhand nicht näher erörtert werden. Es kann angenommen werden, dass die Solifluktion ihre Wirkung im Interstadial ebenso, oder annähernd ebenso ausüb­te, wie in den ozeanischen Abschnitten, die die Vereisungen einleiten. Es ist offen­sichtlich von lokalen Gegebenheiten bedingt, wann die Solifluktion Material in die Höhlen lieferte. Es kann ja nicht einmal behauptet werden, dass diese Erscheinung in Felsnischen öfters auftritt, und auch das Vorkommen dieses Ereignisses kann weder an eine Region, noch an andere Bedingungen gebunden werden.

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