VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)
IV. DIE UNTERSUCHUNGSMETHODE AN UNGARISCHEN HÖHLENSEDIMENTEN
.38. Doch entspricht die Lage der Sedimente den einzelnen Klimatypen nach nur gewissermassen unseren erfahrungen; in einzelnen Fäden sogar überhaupt nicht, Hier ist der Sachverhalt der folgende: Aus der Gestalltung der Al^O.-- und SiO^-Werte in den Proben 4. und 6. der ILsenhöhle müssten wir darauf schüessen, dass sie bei feuchtem Klima entstanden sind, während die übrigen Muster aus ariden Perioden stammen. Am Diagramm erscheinen die Charakteristika eben umgekehrt. Ähnlich benimmt sich die Schichtenreihe der St.Brais-Höhle. Hier nehmen die "glazialen" Ausfüllungen Nr. 19. und 20. jenen Platz im Diagramm ein, der bei den Höhlen in Ungarn eben den entschiedenst interstadialen Ausfüllungen zukommt. Wir wollen untersuchen, ob sich bei der Bestimmung der Schichten LAIS geirrt hatte, oder ob die uns ungewohnte Placierung eine Folge der geographischen Unterschiede ist. LAIS (a.a.O. S.93) gibt die drei Grundtypen der pleistozänen Ausfüllung in der Karstein-Höhle an: diese wären ein glazialer Typ, ein Übergangstyp - interstadial oder postglazial - und ein interglazialer Typ^/. Aus diesen drei Gruppen von Daten machten wir Durchschnittsberechnungen und teilten sie in eine feine, eine mittelmässige und eine grobe Gruppe ein; die Daten wurden am Dreieckdiagramm angebracht. Zutiefst, an der auch bei ungarlandischen Material üblichen Stelle ist der das Interglazial kennzeichnende Punkt. Die Interstadiale nehmen in der Mitte Platz, und wenn wie den Unterschied zwischen unserer Sammlermethode und den Daten, die in der Arbeit von LAIS uns zur Verfügung stehen, in Betracht ziehen, können wir annehmen, dass dieser Punkt innerhalb der von uns wahrgenommenen "interstadialen Toleranz" liegt. Eine Abweichung ist jedoch, dass die glazialen Ausfüllungen hier, wie auch in der üsenhöhle und in St.Brais, ganz oben erscheinen, an einer Stelle, die im Falle der ungarländischen Ausfüllungen der interstadialen Zone entsprechen. Ursache dieser Differenz ist, dass in den westlicher liegenden Gebieten Europas das Klima zur Zeit der Glaziale, weitaus niederschlagreicher war; es konnte mehr grober Frostbruchschutt entstehen; zugleich verwitterte auch ein Teil des feinkörnigen Kalkschutts, der in Ungarn in bedeutenderer Menge erscheint. LAIS kam das Vogelherder Profil vor RIEK analysierend (a.a.0.S,86.ff.) zu ähnlichen Ergebnissen: der Lehm bezeichnet das Interglazial, der feinere Kalkschutt das Interstadial und der Grobschutt das Glazial (im Falle von Vogelherd das W l) . Ähnliche Beobachtungen machte KUKLA in der iipkaHöhle (97,S.115.). Im folgenden sollen die Ausfüllungsproben der Weinberg-Höhle, die eingehend, den Gruppen nach publiziert sind, untersucht werden. Das Auffalendste bei ihnen ist, das obwohl die Grenzen der grobkörnigen Fraktion weiter gespannt wenden mussten, als bei unseren Untersuchungen, diese Gruppe dennoch einen sehr geringen Prozentsazt der Ausfüllung repräsentiert"'Der Durchschnitt der Feinkorafraktion ist hingegen viel höher, als in den Höhlen Ungarns. Den Charakter der