VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)

IV. DIE UNTERSUCHUNGSMETHODE AN UNGARISCHEN HÖHLENSEDIMENTEN

32 Um auf die morphologischen Eigentümlicheiten des Schuttes zurückzukehren, finden wir, dass es ausser dem scharfkantigen und dem korrodierten Schutt in eini­gen seltenen Fällen (im Falle der untersuchten Höhlen bei der Felsnische von Tarkő, in der Lökvölgyer Höhle und in der grauen Schicht der Bivak-Höhle) auch noch ab­gerundeten, erodierten, fast kieselartigen Schutt geben kann. Wir kennen keine geologischen Kräfte, die innerhalb der Höhle eine so weitläufige und intensive Erosion produzieren könnten, selbst dann nicht, wenn wir die Möglichkeit des "trockenen Polierens" (charriage á sec) (9Q) im Falle einzel­ner Knochenfragmente mit in Betracht nehmen (£>). Es muss angenommen werden, dass der kieselartig abgenützte Kalkschutt allochtonen Ursprunges ist, und wahr­scheinlich durch SolifLuktion in die Höhle gelangte. Auch in diesem Falle hatte er sich mit Frostbruchschutt zu vermengen; der Boden-Transport durch Krioturbation fand ja eben in solchen Zeilen statt, als auch der Frostbruch am Stärksten an der Arbeit war. Wahrhaftig finden wir neben den abgerundeten Kaikieselsteinen immer verhält­nismässig viel scharfkantiges Schuttmaterial mit unverwitterten Oberfläche. Endlich muss bemerkt werden, dass jene, fast ausschliesslich aus Kalkschutt bestehenden Schichten, die von westeuropäischen Verfassern of erwähnt werden, der "Frost­bruchschutt" , im hier besprechenen Gebiet extrem kontinentalen Klimas fehlt. Das Gebiet, wo sich solche Schichten in optimaler Weise bilden konnten, war das Tund­rengebiet zwischen der polaren Eisdecke und der Gletschergegend der Alpen, nach POSER das "Dauerfrostboden-Tundra-Klima" . Aus dem bisher gesagten geht hervor, dass aus dem morphologischen Charakter des Kalkschuttes wohl auf Gesetzmässigkeiten zu schliessen ist, dass je­doch ihr Charakter von solchen Faktoren verzerrt wird, die von unserem Standpunkt aus als Zufälligkeiten zu betrachten sind, und deren Beimischung zu Kalkschutt, der den Gesetzmässigkeiten folgt, nicht in Zahlen auszudrücken 1st. Wird jedoch der Schutt der Grösse nach verteilt, gibt es weniger "Unregelmässigleiten" ; an Hand dieser Angabe können wir besser auf die klimatischen Verhältnisse schliessen. Über die Verteilung der Korngrössenfraktion des Kalkschuttes wurde im Vorangehenden schon einiges gesagt. Ihre Veränderungen wurden von den meisten Autoren beobachtet und hervorgehoben. Als Mass der Veränderungen wurden jedoch nicht exakte, sondern subjektive Bezeichnungen angewandt, wie "klein", "sehr klein", " mittelmässig" , usw. Unser Ziel - anstatt der annähernden Bezeichnungen Zahlen an­zugeben - trachten wir auf zwei Wege zu erreichen: mit Hilfe der "Schuttkennzahl" und des Dreieck-Diagramms. Unsere Kennzahl wurde aus der Entgegenstellung der Gruppe <0,5 mm zur Gruppe >5,0 mm konstruiert: >5,0 0 mm % <0,5 0 mm %

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