VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)
V. DIE UNGARLÄNDISCHEN HÖHLENSEDIMENTE
„98Zu unterst fanden wir einen gelben, interglazialen Lehm (8), darüber eine manganhältige, kalkschuttführende Schicht (7), die wahrscheinlich im Glazial entstand, dann wieder einen gelben Lehm interglazialen Charakters (4-6), dann jene, im W 1/2 Interstadial entstandene Schicht, in der das Szeletien gefunden wurde und in der der Höhlenbär die Dominanz hat (2-3), endlich, als Abschluss, eine Schicht mit ähnlichen Funden, die jedoch in einem ozeanischen Abschnitt: am Anfang des W 2 entstanden ist (l). Den Zeitpunkt, wo der heute bereits geschlossene Kamin oberhalb dem hinteren Teü der Höhle einstürzte, verlegen wir auf die Entstehungszeit der Schicht 7./, die wir als ein Sediment des Präwürm oder der Riss-Vereisung bestimmen können. Von archäologischem Standpunkt ist es wichtig, die Schichtenverhältnisse der oberen Kulturschicht mit Mikrogravetten und MikrolithkIjnKen zu erhellen. Analogien dieser Kultur finden wir auch in der Pilisszántóer Felsnische und in der Kiskevélyer Höhle. 10. KISKEVÉLYER HÖHLE Die Kiskevélyer Höhle öffnet sich in der Umgehung des Dorfes Csobánka (Komitat Pest), am Nordhang des Kiskevély-Berges. (380 m Höhe U.d.M., 170m relative Höhe). Das Muttergestein ist Dachsteinkalk, der Eingang is nördlich gerichtet, HILLEBRAND grub hier in den Jahren 1912-14 ( 59,60,61,67,76): Die folgende Schicbtenreihe konnte in der Höhle bestimmt werden: obenauf hegt der Humushoden, darunter eine gelbüchgraue Schicht mit Lemming unter den Kleinnagetieren, Resten des Rentiers und "Magdalémen"-Mikrolithwerkzeuge. Dann folgte eine gelbe Schicht, in welcher das Rentier die Dominanz hat, doch gibt es in ihr auch Reste des Höhlenbären. Typische Silexwerkzeuge gab es in dieser Schicht keine. Unter der gelben fand HILLEBRAND eine rötlichhraune Schicht mit Höhlenbären: die von hier stammenden Funde wurden als "Protos ohitréen" (67.) oder Moustéríen (18,76) bestimmt. Grund zur ersten Bestimmunsweise lieferten eine regelrechte Frühszeletien-Blattspitze und einige Werkzeuge von unleugbarem Szeletien-Schlag, zur letzteren einige Schaher vom Tataer Typ. Zu unterst, doch nur stellenweise, liegt eine gelbe Schicht mit Höhlenhären im Dominanz, doch auch mit Hyänen in beträchtlicher AnzahL HILLEBRAND fand, dass diese Schicht steril sei, erwähnte jedoch, dass Feuerherdspuren und angebrochene Knochen das menschliche Leben andeuten (Abb.28. )