Cs. Sós Ágnes: A KECELI AVARKORI TEMETŐK / Régészeti Füzetek II/3. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1958)

Die avarrnzeitlichen graberfelder in Kecel

- 29 -r DIE AVAR5NZEITLICHEN GRAÉ EFFELD ER IN KECEL In der Umgebung des Dorfes Kecel wurden in den Jahren 1940 bzw. 1932 33 zwei avarenzeitliche Gräberfelder freigelegt Im ersten, sog. Körtefahegy-Gräberfeld (Abb. 1.) waren nur 15 Gräber; vor Beginn der Ausgrabungen sind wahreschein ­lieh mehrere beim Sandgewinnen* zugrunde gegangen (bloss das Material der Gräber A., B. und C. konnte gerettet werden). Im anderen Gräberfeld wurden 91 Gräber er­forscht, doch enthält es noch >véiteres Material. Es liegt im Határdülő genannten Hot­ter (Abb. 1.). Das Material beider Gräberfelder wird im Historischen Museum des Ung. Nationalmuseums aufbewahrt Wir wollen bemerken, dass wir ausser den beiden be ­reits erwähnten Gräberfeldern, die im Rahmen dieser Publikation bearbeitet werden, noch ein «Fürstengrab ein alleinstehendes Grab kennen, das neben der Bahnlinie Kiskőrös-Kalocsa gefunden wurde (Abb. 1.). Diesen Fund publizierte Gyula László. / Auch aus der ehemaligen Fleissig-Sammlung gelangten Funde aus Kecel in das His­torische Museum, doch ist ihr genauer Fundort, wie auch der der Keceler Gefässe im Museum von Szentes, unbekannt 3 4/ Hinsichtlich der Bestattun gsriten sind die Gräberfelder von Körtefahegy bzw. Határdűlő, verhältnismässig einheitlich. Die Gräber sind annähernd nordwest-südöst­lich orientiert, die Skelette lagen meist einzeln, ausgestreckt am Rücken. Von diesem allgemeinen Bild weicht nur das Grab Nr. 32. des Határdülő-Gräberfeldes ab, wo das Skelett in einem Sarg lag (die Hacken des Sarges: Taf. XVIII.. 6a-t Taf, XIX., 1-5, 7)i in der oberen Schicht des Grabes waren um das Skelett herum Kohlenreste.Die­ses ist übrigens das reichste Männergrab im Gräberfeld; es enthielt eine Gürtelgarni­tur (Taf. XVIII., 7. Taf. XX.) und ein Schwert (verloren). Als zum Ritus gehörende, allgemein gebräuchliche Beigaben können wir in beiden Gräberfeldern die Tongefäz­5S< betrachten, die in verhältnismässig grosser Zahl gefunden wurden. Wie auch an­derenorts beobachtet, sind die mit der Hand geformten ßifefässe am häufigsten; neues­tens wird von diesem Typ angenommen, dass er nur für Bestattungszwecke herge ­stellt wurde. / Auch viele Tierknochen wurden von den Ausgräbern gefunden, doch war uns dis systematische Untersuchung nicht möglich, da sie in der Zwischenzeit abhanden gekommen sind, Die wichtigsten Beigaben im Gräberfeld sind die Gürtelb eschläge, die in ers­ter Linie in Männergräbern erscheinen. Sie sind meistens aus Bronze gegossen oder gepresst. Im Körtefahegy- Gräberfeld gibt es nur gegossene Gürtelb es chl'äge; die Xar­nitur aus dem Grab 9. konnte mit Hilfe der bei der Ausgrabung gemachten Aufzeich­nungen gut rekonstruiert werden (Taf.1,, 7-8f, 11. 15, Abb. 3). Dieses ist das reichs­te Grab im Gräberfeld, bzw. in dessen gerettetem Teil Das anthropologische Mate ­rial ist mongoliden Charakters, eine Analyse der Verzierungen fässt auf Verbindun­gen mit der Pontus-Gegend und Mittelasien schliessenJl-13- 15-16/ Im Határdülő-Gräberfeld erscheinen sowohl gegossene, wie auch gepresste Gür­telbeschläge. In den Gräbern 3, 4. 33. 41, 63 und 89 wurden nur aus Bronzeblech angefertigte Gürtelgarnituren gefunden. Es ist bemerkenswert, dass Analogien der Riemenzungen aus den Gräbern 3 bzw. 89 (Taf, III., 4 und Tat XVI.. 1) auch unter den Funden aus Grab 32. neben einer gegossenen Garnitur, zu finden sind (Tat XVIII., 7). Die Blätter des Ranken­motivs sind auf allen drei Riemenzungen mit Strich-Punkt-Ornament verziert. Die­ses Ornament erscheint auch auf der gegossenen Riemenzunge im Grab 49 (Taf. VHP. 12), Gy. László ist der Meinung, dass die Keceler gepressten Verzierungen mit den Beschlägen mit Vogelornament aus Kiskőrös in Verbindung stehen und dass dieses Motiv aus Iran stammt^/ Von den gegossenen Gürtelgarnituren muss die aus dem Grab 32 hervorgehoben werden (Taf. XX); die Motive weichen hier von d n gewohnten, mit Tierkampfszenen und Rankenmotiven verzierten Gussfunden ab. Eine Analyse der Motive leitet uns der sassanidischen Kunst zu sowohl im Fall

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