Körmöczi Katalin szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 3 - Vom Ende der Türkenkriege bis zur Millenniumsfeier - Die Geschichte Ungrans im 18.-19. Jahrhundert (Budapest, 1997)

SAAL 14. Dulden, Ausgleich und Aufschwung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Katalin Körmöczi - Edit Haider)

54. Bechersatz mit den Portraits von Kálmán Tisza und seinen Mitabgeordneten, zweite Hälfte 19. Jh. paar König Franz Joseph I. und Königin Elisabeth. Die beiden großformatigen Portraits mit den Requisiten der Macht­symbole malte Miklós Barabás. Neben ihnen die von Graf Gyula Andrássy, dem Ministerpräsidenten der ungarischen Re­gierung und späteren Reichsaußenminis­ter, und von Ferenc Deák, der keine Macht­position übernahm und auch keine Aus­zeichnung annahm, ja selbst an der Krö­nungszeremonie nicht teilnahm - beide Portraits von Bertalan Székely. Einer der sehenswertesten Teile der Aus­stellung ist das Gegenstandsensemble von der prunkvollen Krönung am 8. Juni 1867 und den ihr folgenden Festlichkeiten und Empfange. Die bei der Krönung getragene ungarische Gala der Männer und Frauen (Abb. 52) war im Laufe des 19. Jahrhun­derts als die Galakleidung der Aristokra­tie symbolisierendes Ensemble entstan­den. Die Männer trugen den Dolman, dar­über einen pelzverbrämten kurzen Man­tel, eine Kopfbedeckung und Stiefel. Die Schmuckgarnitur der ungarischen Män­nergala, 1867 in Wien gefertigt, trug Baron Gábor III. Prónay (1812-1875) anläßlich der Krönung (Abb. 53). Die ausgestellte ungarische Frauengala entstand um 1860. Das mit Metallfaden bestickte Samtkleid trug ein Mitglied der Familie Windisch­Grätz. Zur ungarischen Gala der Frauen ge­hörten Mieder, Rock, Schürze und Schleier. Als Krönungsgeschenk übergab die unga­rische Nation Franz Joseph I. und Königin Elisabeth fünfzigtausend Doppeltaler. Die Münzen wurden dem König in einer vom Goldschmiedemeister Adolf Laky gefer­tigten verzierten Silbertruhe überreicht. Als unmißverständliche Geste stiftete das königliche Paar das Gold zur Unterstü­tzung der Honvedwaisen von 1848. Der Prunk der Krönung wurde noch er­höht durch die von Ferenc Liszt für die-

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