H. Kolba Judit szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 2 - Von der Staatsgründung bis zur Vertreibung der Türken - Die Geschichte Ungarns im 11.-17. Jahrhundert (Budapest, 1997)

SAAL 4 - Dörfer und Städte in der zweiten Hälfte des 15. und am Anfang des 16. Jahrhunderts (Piroska Biczó)

33. Detail einer ausgemalten Seite eines gedruckten Meßbuches (Missale ad usum dominorum Ultramontanorum), Verona, 1480 &,Söfam boc de 9 ,of a j&ncede cjeope pe 9 wtqfoUmita< téöom facti fpöecoli mti6icde(hb 9 öeftdC' „rü6accéfifonte3uite fittam 9 .*fber.etufde3 " 111(1*05. strit 9 m re< plcuit Jorbtm nll'.i.ct Jbocqä cőtirtet omia fei etui 5 ba> bit uociiJ,aU°.i.alla.alls, ffe, Cőfirma boct>e 9 qö opezatuő est nobis .1 ró plo fencto tuo quodeftl bier ufalé/í>.£>lia .of 0 :uô ci bodicrna AjuxompIeréfDiee 'pétecofteôieîat omce Difctpnlip.ii'itet' i CO' oéloco.Ktfactitôêîe pétcöcelofonuőítá' ($ adnementie ipüe uebemctieweplcuit totáöomuubiejltib oéteô.Êtappauieîut tllte ötlpcrtite ligue tácpígmetfcditqs te* pía fingtiloscoít.íl: t repktífatomeefpű fanctotTccpcrőtloci oarite Unguiôipjotit Iptrítue fanctusoa^ batcloqutilliy.Ucr.it aötinbianfalem ha­bitantes iiiclriuiriie ligiofiíejcomninatto neûiicrubceloé.^ (t 1462) findet sich am Anfang des Rechts­buches von Selmecbánya (Banská Stianica); die Familie muß also von dort nach Buda umgesiedelt sein. DIE KUNST DER LITURGISCHEN GEGENSTÄNDE Auf der Fensterseite des Saales sind Aus­stattungs- und Einrichtungsgegenstände von Kirchen ausgestellt (Abb. 29). Der mit Granatäpfeln verzierte rote und grüne vene­zianische Samt des einen Meßgewandes ist unter den aus dem 16. Jahrhundert erhalte­nen italienischen Textilien relativ selten. Auf dem Längsbalken des liegenden und mit Flachstickerei verzierten Kreuzes sind St. Johannes der Täufer, Erzengel Michael und der Evangelist Johannes dargestellt und auf den Querbalken die Heimsuchung Mariens (Abb. 30). Den Glanz der Prälaten­mäntel (Pluviale) erhöhten die verzierten Mantelhaken. Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts läßt sich auch an den kirchlichen Sakralgegen­ständen die Dekorativität der Spätgotik be­obachten. Die Verzierungen werden rei­cher, häufig wird die Drahtemaille angewen­det. Die Fassung der Cuppa (des Becher­teils) des sog. Nyäri-Kelches ist außer Dra­htemail- und gravierte Scheiben durch sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verbreitendes gekröntes Filigran verziert. Diese Technik wird durch Filigranverzie­rung aus dünnem Draht und winzige Metall­kügelchen charakterisiert. Die Nischenreihe mit Eselsrückenbögen des Nodus unter der Cuppa mit ihren Architekturelemente nach­ahmenden Ziertürmen und gotischen Ran­ken waren ein beliebtes Motiv der Zeit. In den Kelchfuß wurden die Gestalten der „ungari­schen heiligen Könige" - Stephan, Emerich und Ladislaus - graviert (Abb. 32). Die Meßkannen von Nagyvárad (Großwardein. Oradea); mit ihren gewölbten Birnen und naturalistischen Blättern sind Prachtwerke der ungarischen Goldschmiedekunst, an denen sich der Einfluß der Augsburger und Nürnberger Goldschmiedewerke erkennen läßt (Abb. 31). Die Nachfrage nach Meßbüchern und litur­gischen Büchern war im Mittelalter sehr groß, besonders in den Pfarrkirchen mit mehreren Altären - also in erster Linie der Städte. Die ersten in Ungarn benutzten ge­druckten Meßbücher stammten aus dem ita­lienischen und deutschen Sprachgebiet. Ihr Buchstabentyp und ihre Ausmalung ahmten die handgeschriebenen Kodizes nach. Das in Verona gedruckte Meßbuch „Missale ad usum dominorum Ultramontanorum" aus der Bibliothek von Bártfa (Bardejov) war für in Ungarn messelesende Priester be­stimmt, es enthielt auch die Feste der unga­rischen Heiligen (Abb. 33).

Next

/
Thumbnails
Contents