Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Schmuck

chen. 710 Diese werden durch die mit ihnen zusammen aufgefundenen Schlangen- und Certosafibeln in die Periode Ha D2 datiert. Zu den Beigaben des Grabes 170 im Gräberfeld von Tápiószele gehört u.a. auch ein Anhänger aus Bronzeblech, der eine stilisierte Menschenfigur dar­stellt. 711 Es ist ein singulare!" Gegenstand im eisen­zeitlichen Fundstoff des Karpatenbeckens, ähnliche Funde stammen aus dem Gebiet der mitteleuropäi­schen Hallstattkultur. 712 Profilierte zylindrische Anhänger (Szentes Veker­zug Grab 55: Taf. 72, 13). Das Verzeichnis der Fund­orte der Anhänger dieser Art wurde von J. Bouzek 713 und K. Klilian 714 zusammengestellt. Auf Grund des­sen waren sie auf der griechischen Halbinsel und in Mazedonien in der Zeit von dem 8. bis zum 6. Jh. v. Chr. in Mode. Die ältesten Exemplare gelangten in der älteren Periode der Hallstattkultur ins Karpaten­becken. 715 Der Anhänger von Szentes - Vekerzug ist etwas jünger. Vogelanhänger aus Bronze (Szentes — Vekerzug Grab 53: Taf. 72, 4). Sie sind mit den oben erörterten Anhängern von mazedonischem Typ gleichen Ur­sprungs und gleichaltrig. 716 Gürtelbleche Im Grab 61 des Gräberfeldes von Szentes - Veker­zug lagen mehrere durchgebrannte Bronzeblechfrag­mente mit Punktreihen- und Buckelverzierung unter der Asche (Taf. 74, 11). Die Lochreihe am Rand des einen Stückes lässt uns vermuten, dass diese Stücke auf Leder angenagelt wurden, d.h. sie waren ur­sprünglich Gürtelbleche. Die meisten ähnlich verzier­ten bronzenen Gürtelbleche sind unter den Grabfun­den im Nordbalkan aus den Perioden Ha C2 - Dl bekannt. 717 Die Gürtelblechfragmente aus dem Grab von Szentes-Vekerzug können auf Grund der mit ih­nen vergesellschaftet gefundenen Bogenfibel mit rechtwinkeliger Fußplatte in die Periode Ha Dl datiert werden. STARE 1973, 740. Taf. 1, 2, 742. Taf. 3, 1. 8; JEREM 1973, 82. 711 PÁRDUCZ 1966, Taf. 22. 7,2 WARNEKE 1999, 101-108. 713 BOUZEK 1973, 115. 714 KILIAN 1975, 136. 3 Umgebung Szolnok, Somlóvásárhely: KEMENCZEI 1988, 101. Abb. 5, 6.8. 716 BOUZEK 1975, 13-23; KILIAN 1975, 134. Das aus einem der Urnengräber von Nyíregyháza ­Közvágóhíd zum Vorschein gekommene Gürtelblech hat eine andere Form (Taf. 49, 4). In demselben Grab wurde auch eine bronzene Bogenfibel gefunden (Taf. 49, 2). Sie war in der zweiten Hälfte des 7. Und in der ersten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. in Mode. Die Parallelen der Gürtelbleche stammen aus derselben Zeit vom Nordbalkan. Im Gräberfeld von Muhi - Kocsmadomb kamen zwei Bronzeschnallen zum Vorschein (Taf. 42, 4.5). Die Parallelen beider Exemplare findet man im früh­eisenzeitlichen Fundmaterial im Nordbalkan. 718 Goldschmuck Gewandbesätze In vier Bestattungen der Alföld-Gruppe wurden Gewandbesätze aus Goldblech mit Rosettenverzierung gefunden. Im Brandschüttungsgrab 27 von Szentes ­Vekerzug lagen Goldperlen, ein tordierter Golddraht­ring, Glasperlen, eine kleine Bronzetasse und eine scheibengedrehte Urne mit vier Stück goldenen Ge­wandbesätzen dieser Art zusammen (Taf. 69, 14). Ganz ähnliche goldene Rosetten befinden sich im Fundstoff des Fürstengrabes von Ártánd (Taf. 6, 5). und eines Skelettgrabes von Mezőtúr (Taf. 34, 1-3). Andere, mit blumenblattartigem Motiv verzierte runde Gewandbesätze aus Goldblech wurden gefunden in Csárdaszállás in dem Brandschüttungsgrab 22 mit zwei bronzenen Haarringen mit Goldblechüberzug, verzierten Beinplatten und mit Tongefäßen zusammen (Taf. 16, 9). Die erwähnten Zierelemente entsprechen dem Mo­tivschatz der vorderasiatischen und nordkaukasischen Goldschmiedekunst. Ähnliche Leier- und Rosetten­motive gibt es auf den Golddiademen im Schatzfund vom nordiranischen Ziwiyäh, 719 sowie im Kurgan von Kelermes. 720 Diese Funde stammen aus dem 8.-7. Jh. v. Chr. Jünger als sie ist eine an der Wolga freigelegte Bestattung, in der sechs Stück rosettenverzierte Ge­wandbesätze aus Goldblech mit einem Bronzespiegel mit panterförmigem Griffende vergesellschaftet ge­funden wurden. 721 7.7 Donja Dohna: TRUHELKA 1904, Taf. 40. Taf. 60, 37, Taf. 77, 13-14; Ferigile: VULPE 1967, Taf. 24. Sofrie­novo: GERGOVA 1986, 62. 7.8 TRUHELKA 1904, Taf. 57, 18, Taf. 61,5 usw. 719 GODARD 1950, 104-105. 720 GALANINA 1997, 137. 721 DVORCENKO / PLADOV / OCIR-GORJAEVA 1997, 129. Abb. 2, 3.

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