Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

4. Das Fundmaterial - 4.4. Keramik

ment oder linsenartig (Taf. 36.6), seltener spitzig (Taf. 36.7). Als Ausnahme finden sich auch scheiben­artige Warzen (Abb. 69). Da wir die Gefäßformen der gröber ausgeführten Keramik nur von Bruchstücken kennen, läßt sich die Verteilung und das System der Warzen bei ihnen nicht bestimmen. Auf jeden Fall kommen sie nicht nur auf der Gefäßwand vor, sondern auch neben dem Rand (Taf. 17.4, Taf. 18.23). Die Größe dieser Warzen ist von der Größe der Gefäße abhängig, und ihre Form ist recht variabel. Auch hier sind die meisten gerundet (Taf. 36.8), aber es gibt auch längliche (Taf. 39.1), auf zwei Seiten eingedrückte (Taf. 36.9), kegelförmige (Taf. 36.10), solche mit abgeflachten oder eingedrück­ten Spitzen (Taf. 36.11, 15) und selten Scheiben- oder tellerförmige (Taf. 36.12). Aus der Gefäßwand weit herausragende, ganz sonderbare, relativ große, dem Puffer von Eisenbahnwaggons ähnelnde Warzen be­finden sich an der Wand dreier unterschiedlich ge­formter Gefäße - eines eimerartigen Topfes, 295 einer Schale mit ausladendem Rand 296 und eines sonder­baren Gefäßes (Tasse oder Gefaßdeckel) (Taf. 32.14). Die Warzen auf dem letzteren sind zudem am Fuß senktrecht durchlocht (s. S. 88). Es kommen auch Ge­fäßbruchstücke mit griffartigen oder mit Warzen mit herabhängender Spitze vor (Taf. 36.13). Sowohl auf der feiner als auch der gröber bear­beiteten Keramik gibt es Doppelwarzen (Taf. 36.14), ja sogar längliche, dreifach gegliederte, vor allem auf größeren Gefäßen (Taf. 28.13). In mehreren Fällen finden wir auch solche von denen schwer zu ent­scheiden ist, ob sie als Warzen betrachtet werden sollen, die an Pseudoscheibenhenkel erinnern, oder eher an warzenartige Pseudohenkel (Taf. 18.12, Taf. 49.4-8). Zum Schluß sei erwähnt, daß es auf den feiner bearbeiteten Gefäßen (Taf. 55.6-8) ebenso wie auf den gröberen (Taf. 55.4-5) auch einige an Tierköpfe erinnernde Warzen gibt. 4.4.1.2.3. Blasen Ein sehr charakteristischer Zug der Keramik der Hu­nyadi halom-Kultur ist die Verzierung der Gefäße mit Blasen, also mit von innen vorgenommenen Aus­buchtungen der Gefäßwand. Sie kommt sehr oft vor, im gesammelten Material wurden 354 mit Blasen versehene Gefäßbruchstücke registriert. Ihre Größe ist unterschiedlich, teilweise abhängig von den Maßen des Gefäßes. Es gibt kleinere, mit einem Durchmesser von kaum 1-2 cm, die im Aussehen den Warzen äh­neln (Taf. 37.1-2), während andere, größere, blasenar­tig aus der Gefäßwand hervorragen (Taf. 13.9, Taf. 14.5-6, Taf. 37.3, Abb. 72). Dire Form ist im all­gemeinen kreisförmig, kann aber bei den größeren auch eiförmig sein (Taf. 14.6, Taf. 37.5). Manchmal wölben sie sich kaum merklich (Taf. 38.8), anderswo dagegen stark (Taf. 14.5, Taf. 18.10) aus der Ge­fäßwand hervor. Letztere sind häufig - fast in jedem sechsten Fall (57 von 354) - von einer eingeritzten Linie umgeben (Taf. 37.3). Bei Gefäßen mit Kannelur erstreckt sich diese zuweilen auch auf die Blase (Taf. 18.10), oder nur die Blase ist kanneliert (Taf. 13.9) bzw. mit die Kannelierung imitierenden ein­geritzzten Linien bedeckt (Taf. 37.4). Manchmal hebt sich die Blasenmitte warzenförmig hervor (Taf. 37.3) oder ist, selten, abgeflacht (Taf. 37.9). Auf ganz son­derbare Weise zieren die Blase in einem FaD noch extra vier Warzen mit abgeflachter Spitze (Taf. 37.11). Die zierende Wirkung der Blasen wurde bei einzelnen pöbelten Gefäßen noch dadurch gesteigert, daß die Blasen unpoliert belassen wurden (Taf. 39.8-9). Die Blasen sind eine Verzierung der Feinkeramik und finden sich zumeist auf Schalen (Taf. 37.1-2), Töpfen (Taf. 14.5, Abb. 72) und Krügen (Taf. 13.9, Taf. 37.7, 11), aber auch auf anderen Gefäßen, wie z. B. Situlen (Taf. 38.7). Sehr häufig sind sie beidsei­tig der Henkel (Taf. 14.5, Taf. 37.7), eventuell unter dem Henkel (Taf. 37.6), können sich aber auch auf dem Gefaßbauch aufreihen (Taf. 17.14, Taf. 39.8). Den Bauch eines Topfes gliedern sogar sechs größere Blasen (Taf. 14.6, Abb. 72), während ein Krug acht Blasen besitzt, in zwei Reihen zwischen bzw. unter den vier kleinen Ösen (Taf. 13.9). Es gibt auch Fälle, wo sich auf dem Gefäß Blasen abwechselnd mit Warzen finden (Taf. 37.8). In seltenen Fällen wird die Gefäßwand durch eben­falls von innen herausgedrückte stärkere (Taf. 37.13) oder schwächere (Taf. 15.12, Taf. 37.10) senkrechte Rippenreihen gegliedert, die zuweilen sogar bis zum Gefaßboden hinabreichen können (Taf. 37.14). Die Rippen können auch scharfkantig sein (Taf. 37.15). Auf der groben Keramik kommen Blasen nur sehr selten vor (Taf. 37.12). Gefäße mit blasigem Bauch sind auch im Material anderer Fundorte der Hunyadi halom-Kultur häufig: z. B. Hódmezővásárhely-Hunyadi halom, 297 Sárazsa­dány (Bodrogzsadány), 298 Mezőgyán, 299 Tiszavalk­Zwei Stück sind erhalten. Inv.-Nr. 89.4.299 + 307 Inv.-Nr.: 88.21.172. - Die Warze ist an ihrem Ansatz durchlocht, und an der Schalenwand befindet sich eine Art Pseudowarze. TÖRÖK 1935, 156, Taf. XXIX.3 B.-KUTZIAN 1969, 34, Abb. 4.5 B.-KUTZIÁN 1969, 38, Abb. 5.1. Déri-Museum, Debrecen. Inv.-Nr.: 1/1946-4

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