Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

4. Das Fundmaterial - 4.4. Keramik

Fingereindruckleisten kommen bei der Feinkera­mik nur ganz vereinzelt vor, auf dem Bauch von Schalen, schräg verlaufend (Taf. 35.11). Bei der groben Keramik findet sich die Leisten­verzierung meist unter dem Rand oder am Hals um­laufend, als Finger- (Taf. 35.13) oder Fingernagelein­druck, seltener gekerbt (Taf. 35.14—15). Glatte Leisten gibt es vereinzelt und senkrechte (Taf. 35.10, 12) oder schräge (Taf. 35.15) nur als Ausnahme. Am Hals oder auf der Schulter mehrerer großer Ge­fäße mit glatter und rauher Oberfläche laufen zick­zackförmige glatte (Taf. 35.16) oder Fingereindruck­leisten (Abb. 77, Taf. 35.13) um, und letztere zierten das Innere einiger größerer Schalen (Taf. 16.15-16). (Tiszavalk-Kenderföld Grab 34 und 43, 292 Szentes­Kistöke Grab 28, 293 Senta Grab 8 294 ) verziert, immer aber nur senkrecht. 4.4.1.2.2. Warzen An der Wand der Gefäße von Tiszalúc finden sich sehr oft Warzen, und zwar an 1159 von 22 510 Gefaßfrag­menten und 130 Gefäßen und häufiger an den gröber bearbeiteten (in 841 Fällen). Wahrscheinlich hatten sie ursprünglich eine praktische Funktion, besonders bei den größeren; sie gewährleisteten ein sichereres Fest­halten. Bei den feineren hatten sie dagegen nur eine Zierfunktion. Bei der Feinkeramik kommen sie zwar an den ver­schiedensten Gefäßarten vor, z. B. an den Kugel­Abb. 77 Bruchstück des leistenverzierten Halses eines Gefäßes mit rauher Oberfläche 1: 79.1.91 Hier sei erwähnt, daß es im Fundmaterial einige Gefäßfragmente mit leistenähnhcher plastischer Verzierung gibt, die sich nicht wie die obigen recht prägnant hervorhebt, sondern nur einen kaum erkennbaren stumpfen Rücken bildet, und zwar ein­zeln an der Gefäßwand (Taf. 35.17). Die Leistenverzieung auf der Gefaßoberfläche er­scheint im Laufe der Kupferzeit im Abschnitt B der Bodrogkeresztúr-Kultur, ist aber auch dort recht selten und nur im Fundmaterial einiger Gräberfelder bekannt. Mit ihr wurden Milchtöpfe (Jászladány Grab 38, 290 Fényeslitke Grab 62 291 ) und Schalen bauchtöpfen (Taf. 13.10-11), am häufigsten aber an den Schalen (Taf. 16.5, Taf. 18.2-5, Abb. 69). Im all­gemeinen befinden sich zwei, vier oder auch mehr in symmetrischer Verteilung auf der größten Biegung des Bauches (Taf. 16.5, Taf. 18.2, 9, Taf. 36.1, Abb. 69), vielfach aber beidseitig der Henkel (Taf. 36.2-3) oder zwei quer zu den Henkeln (Taf. 13.10). Selten finden sich Warzen auch unter dem Henkel (Taf. 43.4). Mehrfach sitzen sie zu zweit, zu dritt oder sogar viert nebeneinander (Taf. 18.9, Taf. 36.4), eventuell im Viereck angeordnet (Taf. 36.5). Ihre Form ist üblicher­weise gerundet, also eine Halbkugel, ein Kugelseg­290 PATAY 1945,21, Taf. Vin.l 293 PATAY 1943a 32, Taf. IV.5 291 PATAY 1969 42, Taf. XI. 11 294 KOREK 1958,22, Abb. 3.1, Taf. 1.10 292 PATAY 1978a, 25, Taf. XI. 10 bzw. 27, Taf. Xffl.7

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