Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

1. Einleitung - 1.2. Die Aufarbeitung

bronzezeitliches Grab wurde gefunden. 27 Vereinzelt kamen auch spätbronzezeitliche (Piliny-Kultur) Ge­faßfragmente vor. 28 Skythische Keramikfunde fanden sich ebenfalls, in ganz geringer Menge. Bedeutsam dagegen war, daß sich im 11. Jahrhun­dert 50 Jahre lang ein Dorffriedhof (von Sarkad?) am Fundort befand. Der Friedhof wurde insgesamt freigelegt, da er sich nicht über das Ausgrabungsge­biet hinaus erstreckte. Datiert wurde er durch in den Gräbern gefundene Münzen von Samuel Aba und dem hl. Ladislaus. 1.2. DIE AUFARBEITUNG Jedes bei den Grabungen zu Tage getretene Fundstück wurde wahllos gesammelt und ins Ungarische Natio­nalmuseum verbracht. 29 Dort wurden sie restauriert. Die Restaurierung des Ausgrabungsmaterials von 1981 und dem folgenden Jahr nahm der Restaurator Gábor Hutai vor. Das Ergebnis der Keramikrestaurierung wurde dadurch stark eingeschränkt, daß selbst wenig beschädigte Gefäße nur vereinzelt gefunden wurden, unversehrte - außer Minigefäßen - kaum. Zudem erschwerte die riesige Menge von Scherben selbst einer Grabungssaison (in vielen Jahren betrug ihre Zahl weit über tausend) ihren Überblick, die Auswahl der Bruchstücke desselben Gefäßes. Und da vielfach die Freilegung benachbarter Segmente erst nach mehreren Jahren erfolgte, konnte nur irgendein außerordentliches Kennzeichen ermöglichen, die Zusammengehörigkeit von Fragmenten zu erkennen, die zu verschiedenen Zeiten gefunden worden waren. Außerdem lagen häufig einzelne Fragmente in großer Entfernung voneinander. Von zahlreichen derartigen Fällen seien hier nur einige als Beispiel angeführt. So fanden sich zwei Stücke einer Tasse (Schälchen) (Inv.­Nr. 88.7.462 + 89.4.297) einander benachbart (Grube 303/A und Segment 394), aber in zwei Grabungs­saisons (1986 und 1988). Die Hälfte eines Deckelgrif­fes, mit der dieser vollkommen ergänzt werden konnte (Inv.-Nr. 80.11.377 + 86.30.471) fand sich erst fünf Jahre später (1979 und 1984) in 42 m Entfernung (Grube 82/B und 251/C), aber ihre Zusammenge­hörigkeit wurde erst bei der Aufarbeitung (1998) entdeckt. Nachdem das Fundmaterial der einzelnen Grabungssaisons die Restaurierung durchlaufen hatte, waren wir bestrebt, es zu inventarisieren. Auch diese Arbeit nahm viel Zeit in Anspruch und wurde erst 1996 beendet. Eine Ausnahme bildet das Tierkno­chenmaterial, da dessen Teil von 1986 und später noch nicht in inventarisierbaren Zustand gebracht werden konnte. Vor der Inventarisierung wurde das Keramikmate­rial - wegen seiner riesigen Menge - einer Selektion unterzogen. Aussortiert wurden aber nur alle un­verzierten und uncharakteristischen Gefäßseitenfrag­mente. (Kein einziges Rand- und Bodenfragment blieb uninventarisiert, ebensowenig wie solche mit auch nur Spuren von Henkeln, Warzen usw.) Demgegenüber wurden auch einige unverzierte, aber qualitativ unterschiedliche Tonfragmente aus jedem Segment und jeder Grube inventarisiert, zu dem Zweck, daß sie für eine künftig eventuell beginnende Material- oder anderweitige Untersuchung der Zu­standsschädigung zur Verfügung stehen sollten. Bei der Inventarisierung der Jahre 1986, 1987 und 1991 wurde auch das aussortierte Material registriert, es umfaßte 68% der gesammelten Stücke. Die Metall-, Stein- und Beinwerkzeugfunde wur­den sämtlich inventarisiert, von den Mahlsteinen je­doch nur einige charakteristischere Stücke. Zur Inventarisierung gelangten in insgesamt 15 168 Posten 25 225 Gegenstände, von denen 23 184 der Hunyadi halom-Kultur zugerechnet wurden. Darunter befanden sich sämtliche Stein- und Beinfunde. Da je­doch an dem Fundort einst auch Vertreter der Alföld­Linienbandkeramik und auch der Boleraz-Kultur siedelten, gehören wahrscheinlich einzelne Stücke der gespalteten und geschliffenen Stein- und Beinfunde zur Hinterlassenschaft der letzteren Kulturen. Ebenso läßt sich auch von einzelnen nicht Gefäßkeramikfun­den (z. B. Netzgewichte) annehmen, daß sie nicht zur Hunyadi halom-Kultur gehören. Über die Ausgrabung und ihre Ergebnisse hat Verf. schon vor dem endgültigen Abschluß der Freilegung (und dann auch später) in mehreren Vorberichten Re­chenschaft gelegt. 30 Die dort gemachten Feststellun­gen hat die endgültige Auswertung des Fundmaterials PATAY-SZATHMARI 2001, 5, Anm. 1 Beispielsweise Inv.-Nr. 82.3.426 Da die Ausgrabungen auf traditionelle Weise durchgeführt und die Bodenschichten einfach mit dem Spaten ausgehoben wurden, sind ganz sicher kleinere Gegenstände in der auf der Deponie abgelegten Erde verblieben. Wegen der riesigen Menge von Funden (s. Seite 70) kann dies aber keines­wegs die Auswertung beeinflussen. PATAY 1978c; PATAY 1982; PATAY 1985; PATAY 1986; PATAY 1988a; PATAY 1988b; PATAY 1989; PATAY 1990; PATAY 1995a; PATAY 1995b; PATAY 2001. Außerdem Vor­trag: Die Hunyadi-halom-Kultur. XI. Kongreß der Inter­nationalen Archäologischen Union (UISPP), Mainz 2. IX. 1986

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