Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)
5. Das Neolithikum - 5.3. Das späte Neolithikum
Besitzer des Grundstückes József Molnár schenkte 1967 einen charakteristischen Schnabelhenkel der Spätlengyel-Kultur und eine bruchstückhafte Steinaxt dem Göcsej-Museum. GM Inv.Nr. 67.5.1-2. Da dieser Garten am südlichen Rand der vorher behandelten Fundplatzes (Kastély oder Temetői-dűlő) liegt, kann es sich um den gleichen Fundort handeln. 254 1997 identifizierten wir im Laufe einer neuen Geländebegehung diesen Fundort. Die spätneolithischen-frühkupferzeitlichen Funde liegen auf der genannten Hochterrasse auf einer Fläche von 300 x 200 m und sind bis zu den Gärten des Dorfes zu verfolgen. Geländebegehung von L. A. Horváth und K. H. Simon 1997. GM uninventarisiert. 7. Dötk-DiósIL FoNr.16/2 Westlich der ersten Häuser der Gemeinde, auf der östlichen Hochterrasse der Zala, auf einem Plateau von 200 x 150 m fanden wir charakteristische Funde der späten Lengyel-Kultur (Schnabelhenkel, Tonlöffel). Geländebegehung von L. A. Horváth 1996., GM uninventarisiert (GM Archiv 1961-96). 8. Dötk-Diós III, FoNr. 16/3 Südwestlich der Gemeinde, auf der zweiten Hochterrasse der Zala konnten wir auf einer 700-800 m langen Strecke die charakteristischen Funde der klassischen (?) Lengyel-Phase sammeln. Geländebegehung von L. A. Horváth 1996. GM univentarisiert (GM Archiv 1961-96). 9. Gellénháza-Városrét Geländebegehung und Grabungen von L. A. Horváth und K. H. Simon 1990-1994 und 1996. Außer den Objekten der verschiedenen Kulturen des Neolithikums und der Kupferzeit (Starcevo-Kultur, TLBK, Balaton-Lasinja- und Badener Kultur) und des ungarischen Mittelalters stießen wir auch auf den Nachlaß der Protolengyel-Phase (GM Archiv, 1463-90; 1564-92; 1682-93; 1680-93; 1799-94; RégFiiz Ser. 1. No. 44, 1992, 9). Die Funde streuten auf einer Fläche von 200 x 100 m. Ein Teil der Protolengyel-Funde wurde neulich von L. A. Horváth publiziert. 255 Aus sekundärer Lage stammen einige, weniger charakteristische GefäßbruchIn ihrer Diplomarbeit schreibt J. Horváth, daß diese Funde ohne nähere Ortsbestimmung in das Göcsej-Museum gelangten (J. HORVÁTH 1970, 32). Aus dem Inventarbuch wird es aber klar, daß die behandelten Funde von dem genannten Fundort stammen. stücke der klassischen(?) Lengyel-Kultur. Während der Ausgrabung 1996 fanden wir das Bruchstück eines Hohlfußes, das der Spätphase derselben Kultur zugeordnet werden kann. Die Ausdehnung des lengyelzeitlichen Fundortes konnte im Laufe der Ausgrabung nicht festgestellt werden. 10. Gősfa-Angéla-major II, FoNr. 22/2 Ostlich vom Fischteich, an einem Hügelhang befindet sich diese Fundstelle und sie schließt sich an den Fundort Gősfa-Angéla-major I an (Fundort IV/9). Hier fand I. Barbarits (?) während einer Geländebegehung außer frühneolithischen (TLBK) und bronzezeitlichen Funden auch Scherben der späten Phase der Lengyel-Kultur. GM uninventarisiert. Der Ausmaß des neolithischen Fundplatzes konnte nicht bestimmt werden. 11. Gutorfölde-Magyarós Südwestlich der Gemeinde, auf dem hochliegenden Plateau des Berek-Baches wurde während einer Geländebegehung ein Gefäßbruchstück mit Tierkopfplastik nebst anderen Scherben der späten Lengyel-Kultur gefunden. Geländebegehung von L. A. Horváth 1988. GM Inv.Nr. 92.4.1. Als L. A. Horváth noch in diesem Jahr auf diesem Fundort eine Rettungsgrabung durchführte, kamen ausschließlich die Objekte der transdanubischen Furchenstichkeramikkultur vor. Die Ausdehnung des lengyelzeitlichen Fundortes blieb unsicher. 12. Kemendollár-Kis-Pápai-dűlő I, FoNr. 27/2 Außerhalb des Überschwemmungsgebietes der Zala, in einer großen, römerzeitlichen Siedlung kam das Schenkelbruchstück eines steatopygen Frauenidols der frühen Lengyel-Kultur mit atypischen urzeitlichen Scherben vor. Geländebegehung von L. A. Horváth, K. H. Simon und J. Kvassay 1993. GM uninventarisiert (GM Archiv 1683-93). Nördlich dieses Fundpunktes, aber schon in der Gemarkung von Pókaszepetk erstreckt sich der Fundort „Belsőmező", wo viele Gefäßbruchstücke der Lengyel-Kultur gefunden wurden (s. unter der Fundortnummer V/43). 2% Die Ausdehnung des neolithischen Fundortes konnte nicht bestimmt werden. L. A. HORVÁTI I 1996b. Von hier sind aber die Funde der frühesten Phase der Lengyel-Kultur bis dato nicht bekannt.