Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)
2. Das Untersuchungsgebiet
2. DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET Das Sammelgebiet des Göcsej-Museums in Zalaegerszeg liegt in Südwestungarn, westlich des Plattensees und umfaßt den nördlichen und südwestlichen Teil des Komitates Zala (Karte 1). Zur Zeit der Gründung des Museums (1950) beinhaltete das die ehemaligen Landkreise Lenti, Zalaegerszeg und Zalaszentgrót. 7 Dieses Gebiet unterlag 1979 einem Wandel, als der Landkreis Keszthely dem Komitat Zala wieder angegliedert wurde. Deswegen gelangten die Dörfer des südlichen Teiles des Zalaszentgröter Landkreises von Zalaszentlászló bis Dióskál zum Sammelgebiet des Balaton-Museums in Keszthely. Heute enthält unser Sammelgebiet 157 Siedlungen (154 Dörfer und 3 Städte) 8 auf einer Fläche von ca. 1733 km 2 . Dies entspricht 2% der Gesamtfläche Ungarns und 46% der Fläche des Komitates Zala. Die übrige 54% der Fläche von Zala wird durch das Sammeltätigkeit der Museen Keszthely und Nagykanizsa abgedeckt (Abb. 50). Geographisch gehören die folgenden Landschaften innerhalb des Zalaer Hügellandes zu unserem Untersuchungsgebiet: (1) Das Westzalaer Hügelland zwischen der Staatsgrenze und dem Fluß Kerka. Der nördliche Teil dessen ist eine Hügellandschaft, der südliche dagegen das Becken von Lenti, das eine kleine Tiefebene ist. (2) Das Nordzalaer Hügelland im Viereck von Zalalövő, Zalaegerszeg, Bak und Lenti, das praktisch mit der historisch-ethnographischen Landschaft Göcsej identisch ist. Obwohl die bodenkundlichen und hydrologischen Gegebenheiten nicht günstiger als im Westzalaer Hügelland sind, befinden sich hier große und bedeutende urzeitliche Fundorte, was darauf hinweist, daß der heutige Zustand nicht unbedingt den urzeitlichen entspricht.'' Die Niederschlagsmenge (mehr als 800 mm/Jahr) ist eine der höchsten in Ungarn. (3) Das obere Zala-Tal und der nördliche Teil desselben bis Zalakoppány. Dieses Gebiet bot für die Besiedlung immer günstige Bedingungen und wichtige, strategische Punkte und besitzt daher viele große Siedlungen aus dem Neolithikum und Kupferzeit. (4) Nördlich vom Zala-Tal bis Zalaegerszeg, das geologisch zum südlichen Teil des Vas-Gebirgsrückens gehört. (5) Der nördliche Streifen des mittleren Zalaer Hügellandes zwischen Tófej und Páka im Dreieck der Cserta, der oberen und unteren Válicka. Ein bis dahin wenig erforschtes Gebiet mit niedriger Fundortzahl. (6) Der nördliche Teil des Ostzalaer Hügellandes zwischen der oberen Válicka und der Zala. Die südliche Grenze unseres Sammelgebietes zieht sich hier zwischen Söjtör und Zalakoppány. Mit seinem neutralen oder leicht saueren Boden ist diese Gegend für Ackerbau, Viehzucht und Forstbewirtschaftung ebenfalls geeignet. Die Niederschlagsmenge (700-800 mm/Jahr) ist hier niedriger, aber die Zahl der sonnigen Stunden (1900-1950) ist höher als auf dem Westzalaer Hügelland. Das ist ein gut erforschtes Gebiet, in dem wir die meisten Fundorte haben. Die Oberfläche unseres Untersuchungsgebietes besteht geomorphologisch aus tertiären und quartären Hügellandschaften, die später durch die Geröllkegel der Ur-Mur und Ur-Raab bedeckt wurden. Die Ur-Mur akkumulierte im Gebiet westlich des Kerka-Tales, die Ur-Raab hingegen am nördlichen Rand des Zalaer Hügellandes. Auf den SZENTMIHÁLYI 1960,15 ff. Bei der Rechnung nahmen wir die Dörfer, die später an eine Stadt —Lenti, Zalaegerszeg, Zalaszentgrót—angegliedert wurden, als selbständige Ansiedlungen in Betracht. Die Rechnungen wurden aufgrund des Bandes ZFN gemacht. Das kann auch im Fall des Westzalaer Hügellandes nicht ausgeschlossen werden, wo die archäologischen Forschungen erst in den letzten Jahren begannen.