Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)
Teil II. EDIT D. MATUZ - 6. Die Bewertung des Fundmaterials. Die Siedlungsgeschichte der Erdwälle der Kyjatice-Kultur in Nordungarn
kolya-Pap-hegy. Die von der Hernád östlich liegenden Erdwälle - Telkibánya-Cser-hegy, Fony-Süllyedt Bán-hegy, Boldogkőváralja-Tó-hegy, Tolcsva-Várhegy, Tállya-Ovár, Tállya-Mekecsvár - gehören der Gáva-Kultur an, aber das hiesige, als Streufunde vorgekommene Fundmaterial weist so allgemeine Züge auf, dass das nicht bewiesen werden kann. Vor der Spätbronzezeit waren sechs Erdwälle - Boldogkőváralja, Tolcsva, Miskolctapolca, Szilvásvárad, Felsötárkány, Bükkaranyos - im Mittelneolithikum bewohnt, worauf die Funde der Szilmeg- und BükkerKultur hinweisen. Nach der Spätbronzezeit siedelte sich die keltische Bevölkerung in drei von den untersuchten Erdwällen an (Miskolctapolca, Bükkszentlászló, Benczúrfalva). Kleinere Rettungsgrabungen wurden in Bükkaranyos-Földvár, Benczúrfalva-Major-hegy, Miskolctapolca-Várhegy, Sály-Latorvár, Cserépfalu-Mésztetö, Nagybörzsöny-Rustok-hegy, Kemence-Godóvár, Hont-Jelenc-hegy und Perőcsény-Jancsi-hegy durchgeführt. Die Zahl der vorgekommenen und publizierten Funde ist klein, die Ergebnisse zogen wir bei der Untersuchung der Schanzen und bei der Analyse des Fundmaterials in Betracht. Von den großflächigen Erschließungen wurde eine nur etwa 370 m 2 große Fläche des 1,6 ha großen Fundortes Felsötárkány-Várhegy bekannt. Die fundleeren Flächen und die, die nur Streufunde enthielten, ferner die, auf denen das Gros des Fundmaterials zum Vorschein kam (die Gräben 3, 4, 6, 11 und 13, die Quadranten I, II, III, IV, VI, VII und X, weiterhin die Fläche der Wohnhäuser) umreißen die Größe und Lage der Siedlung. Die Freilegung bewies, dass die nördliche Hälfte des Erdwalles nicht bewohnt war, das Umwallen nur zu Verteidigungszwecken diente, bzw. das der Aufenthaltsort des Tierbestandes gewesen sein könnte. Die Wohnhäuser befanden sich auf dem südwestlichen, für die Ansiedlung günstigeren Teil. Außerdem können die im Quadranten I und Graben 6 freigelegten Gruben und Feuerstellen auf das Dasein von kleineren Objekten hinweisen. In Szilvásvárad-Töröksánc wurde nur ein sehr kleiner, etwa 200 m 2 großer Teil des 71,6 ha großen Erdwalles erschlossen. In diesem Areal kamen archäologische Funde überall vor, eine bedeutende Menge stammt aus den sich einander anschließenden Quadranten III, VI und IX. An der Ausgrabung kamen die Details des sowohl zur Aufstellung einer inneren Chronologie als auch zur Rekonstruktion der Sied lungs struktur ungeeigneten Wohngrubenniveaus, einige Gruben, Feuerstellen und aschige Flächen vor. In Bükkszentlászló legte Mihály Párducz nur einen kleinen Teil, eine ca. 240 m 2 große Fläche der 16,9 ha großen Siedlung auf dem nordöstlichen Teil von Nagysánc frei. Die häufig vorkommenden Streufunde beweisen, dass der terrassenartige, für die Ansiedlung günstige größere Teil des Erdwalles wahrscheinlich bewohnt war. Die in großer Menge vorhandenen Oberflächenrunde und die Depotfunde sprechen dafür, dass die Fundstellen Nagybörzsöny-Magyar-hegy, Nagybörzsöny-Rustok-hegy, Perőcsény-Halyagos, Benczúrfalva-Major-hegy, Bükkaranyos-Földvár, Mátraszentimre-Ágasvár und Cserépfalu-Mész-tetö bedeutende, lange bewohnte Siedlungen waren. Die Gründe der Erdwallerrichtungen werden durch mehrerlei Theorien erklärt - Klimaänderungen, Verteidigung gegen einen äußeren, feindlichen Angriff, innere Konflikten, Kampf von Stammesbünden, gesellschaftliche Schichtung, Anspruch auf die Errichtung von Wirtschafts- und Machtzentren, Kontrolle von Handelswegen und spezielle Lebensweise der Kulturen usw. 249 - die jetzt nicht behandelt werden. In der vorliegenden Studie untersuchten wir das freigelegte Fundmaterial der Kyjatice-Kultur ausführlich. Es ist feststellbar, dass die allgemeinen spätbronzezeitlichen, früheisenzeitlichen Typen unter den Funden der Erdwälle aufzufinden sind. Diese sind die Schüsseln mit in verschiedenem Maße eingezogenem Rand, bzw. mit geradem, leicht oder breit ausladendem Rand, Urnen und Töpfe mit flachen Handhaben und plastischen, gegliederten Rippen, verschiedene Knubben und Bandhenkel. Auch die aus der Urnenfelderkultur stammenden und in weitem Kreis allgemein verbreiteten Turbanrandschüsseln, Schüsseln mit facettiertem Rand und die Schalen mit überrandständigem Henkel sind aufzufinden. Zugleich machen die für die Kyjatice-Kultur kennzeichnenden Form- und Verzierungstypen den Teil des Fundmaterials aus, der über einen Datierungswert verfugt: Urnen mit bogig ausladendem Rand, konischem Hals und Kugelbauch, das Auftauchen der waagrecht eingeritzten, eingeglätteten, gerillten Verzierung, der Punktreihen und des Girlandmotives auf dem Hals der Gefäße, Tassen und Urnen mit senkrecht und schräg gerilltem Bauch usw. Auf den untersuchten vier Fundorten fanden wir keine Denkmäler der Piliny-Kultur und der Piliny— Kyjatice-Übergangsperiode, auch kein einziges frühes PATEK 1968, 17-24, 45-^6; NOVÁKI-SÁNDORFIMIKLÓS 1979. 84-87; KEMENCZEI 1982. 273-278; KEMENCZEI 1984, 40-13, 60-63; FURMÁNEKVELIACIK-ROMSAUER 1982, 159-175; KŐSZEGI 1988, 59-79; FURMÁNEK 1989, 73-84; SZILAS, G. A Cserhát későbronzkori magaslati és erődített települései. Budapest. 1999. (Manuskript) usw.