Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil II. EDIT D. MATUZ - 2. Die Analyse des Fundmaterials - Tierknochen.

Stücke aus dem Karpatenbecken (z. B. Ság-hegy, Pécs-Makár-hegy) gehören zum westlichen, Mörigen­Typ, ihre Parallelen sind in Westeuropa zu finden. 212 Von den bronzezeitlichen Gebissen kam das biplane Gebiss von Palotás-Homokos mit Piliny-Keramik zusammen vor, 213 und das monoplane Gebiss von Százhalombatta-Téglagyár (Ziegelei) mit zwei ovalen und einer runden Durchbohrungen und mit zwei Buckeln am Ende wurde unter den Funden der Vál­Kultur bekanntgemacht. 214 Das von einer Gáva­Siedlung stammende biplane, symmetrische Stück mit geschnitztem Ende von Battonya gehört unter den Ge­bissen des Types Spis zum Typ Borjas. 215 In der Kyja­tice-Kultur ist je eine, in der Mitte durchbohrte bruch­stückhafte Gebissstange aus Geweih bekannt, die in Szendrö, Ördöggáti-Csengö-Höhle bzw. in Aggtelek, Baradla-Höhle vorkamen und in den Gebissstangen­typ Palotás-Homokos eingereiht wurden. 216 Es ist be­merkenswert, dass auch das Exemplar von Aggtelek auf der konvex-konkaver Seite durchbohrt wurde wie die Exemplare von Felsötárkány, Tiszafüred und Csongrád. Es wurde eine Seitenstange bei der Vorlage des wahrscheinlich in die Kyjatice-Kultur ein­reihbaren Materials der Höhle Tornaszentandrás­Esztramos-Andrási erwähnt. 217 Gyözö János Szabó fand zwei beinerne Gebissstangen im präskythischen Gräberfeld von Dormánd-Hanyipuszta. 218 Die meis­ten Gebissfunde kamen in Siedlungen vor, viele als Streufunde ohne genaue Fundzusammenhänge. Das Gebiss von Csongrád wurde als die einzige Beigabe eines in gestreckter Rückenlage ruhenden präskythis­chen männlichen Toten, vor dessen Mund gefun­den. 219 Das Gebiss von Felsötárkány ist mit diesem Stück verwandt, darum ordenen wir es dem Kreis der präskythischen Knochengebisse zu. Die Chronologie der präskythischen Funde behandelnd publiziert Smir­nowa aus dem Fundmaterial des Kurgans Saharna drei Fundstücke: ein Eisengebiss mit einem Ring, einen Armring mit länglicher Rippe und eine beinerne Ge­bissstange mit drei Löchern. Aufgrund des Eisenge­bisses (dessen beste Analogie das ins 8. Jahrhundert datierte Gebiss des Grabes 52 von Mezöcsát ist) und des Armringes datiert sie die Sahafna-Solontschen­Gruppe von Moldawien vom Ende des 10. bis die er­ste Hälfte des 8. Jahrhunderts. 220 Zwei, aus Geweih gefertigte Gebisse publiziert Meljukowa aus demsel­ben Kreis. Sie hält diese vom Standpunkt der Da­tierung aus (9-7. Jh. v. Chr.) für wichtig. 221 In Felsötárkány, im Quadranten III kam das Bruch­stück eines am unbeschädigten Ende durchbohrten Knochengegenstandes von viereckigem Durchschnitt (Abb. 78. 2), und unbekannter Funktion, vor. Im präskythischen Fundmaterial ist ein ähnliches Stück in Batina/Kisköszeg bekannt. 222 Hier kann man die zwei flachen, am Ende durchbohrten Knochengegenstände einreihen, die in dem, in die Ha A2-Ha B-Periode da­tierten urnenfelderzeitlichen Erdwall von Zörög-hegy vorkamen. 223 Tierknochen Sándor Bökönyi untersuchte das Tierknochenmate­rial der Erdwälle von Felsötárkány-Várhegy, Bükk­szentlászló-Nagysánc und Szilvásvárad-Török­sánc. 224 Seinen Feststellungen nach zeigt die Siedlung von Felsötárkány nicht das für diese Periode charak­teristische Faunenbild, da die Anzahl der domestizier­ten Tiere (43,6 %) im Verhältnis zu den gejagten Tieren (56,4 %) gering ist. Diese Werte entsprechen den neolithischen Zuständen, und darum hielt Sándor Bökönyi diese Siedlung für ein zeitweilig benutztes Refugium. Gleichzeitig hat er hervorgehoben, dass das hiesige Vorkommen des Hauspferdes und die niedrige Anzahl des Urrindes in der Wildtierfauna diese Periode von dem Neolithikum unterscheidet. Das wurde mit dem spätbronzezeitlichen, früheisen­zeitlichen Tierknochenmaterial von Bükkszentlászló­Nagysánc verglichen. Da zeigte sich das riesige Über­gewicht der Haustiere auch im kleinen Knochenmate­rial. Unter den 85 Haustieren gab es fünf Pferde, 27 Schweine, elf Schafe/Ziegen und 42 Rinder, während nur je eine Wildkatze und ein Fischknochen die Wildtiere vertraten. Nach dem Verfasser war diese ständig bewohnte große Ansiedlung für die Zucht der Haustiere günstig. Ähnlich hoch ist das Verhältnis der Haustiere auch in der Siedlung von Szilvásvárad, was von Sándor Bökönyi mit der großen Ausdehnung der Siedlung und mit dem genügenden Platz für die Tier­zucht erklärt wurde. In seinem Buch untersuchte er die 2r- HÜTTEL 1981. 117-121, Taf. 13, 16. Taf. 15. 159. 160-163, Taf. 16. 164. 2.3 MOZSOLICS 1960. 125, Taf. LXXIII-LXXIV. 2.4 KOVÁCS 1969. Fig. 5. Fig. 6/1. 2.5 D. MATUZ 1994a: BONDÁR-D. MATUZ-SZABÓ 1998. 20-21,24,2. kép 2.6 KEMENCZEI 1984, 47, Taf. CX. 5, Taf. C. 27. 2.7 SIMÁN RégFüz Ser. 1, No. 35. (1982) 27. 218 SZABÓ 1969, 74. 219 PÁRDUCZ 1946. 134-140, IV. t. 12 a. b: MOZSOLICS 1953, Fig. 30. 220 SMIRNOVA 1985. 37-39, 1. 1-3. 221 MELJUKOVA 1982, 5. 19-20. 222 GALLUS-HORVÁTH 1939, VIII. t. 3. 223 NOVÁKI 1979, 103, 39. kép 1,2. 224 BÖKÖNYI 1968, 289, BÖKÖNYI 1974. 34.. 360. Fig. 1/26 (Felsötárkány), 389 (Bükkszentlászló/Óhuta-Nagy­sánc), 404 (Szilvásvárad-Töröksánc)

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