Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil II. EDIT D. MATUZ - 2. Die Analyse des Fundmaterials - Keramikformen und Verzierungstypen

käuer-, d. h. Rinddarstellung, nach der Stellung der Hörner könnte man entscheiden, ob diese Figur ein Schaf, eine Ziege, ein Rind oder ein Büffel war (Abb. 110. 14). In den Siedlungen der frühbronzezeitlichen Hatvan­Kultur treten kleine Tierstatuetten, 171 unter anderen Pferde-, Schaf- und Rinddarstellungen 172 in großer Zahl auf, ihre Verbreitung ist wahrscheinlich mit den Steppenvölkern in Beziehung zu bringen. In der Pi­liny-Kultur kamen zwei kleine, Pferde oder Rinder darstellende Tierstametten in Verség zum Vor­schein. 173 In der Slowakei fand man zwei Tierdarstel­lungen, die der Piliny-Kultur zugeschrieben wur­den. 174 Ähnliche, realistisch geformte Tierstatuetten treten in der Gáva-Kultur wieder in großer Zahl auf. Auf den Fundorten der Kyjatice-Kultur (Miskolc, Ózd, Sajószentpéter) tauchen sie sehr selten, als die Wirkung der Gáva-Kultur, als ein Gegenstand östlichen Typs auf. 175 Auf dem Fundort der Urnen­felderkultur von Visegrád-Lepence kam eine Wildschweindarstellung und das Bruchstück einer Tierstatue vor. 176 Es tritt in der Gáva-Kultur häufig auf 177 und ist auf östliche Vorbilder zurückzuführen. Zahlreiche Varianten sind im Gebiet der siebenbürgi­schen Reci-Medias- und der Gava-Gränicesti-Holih­rady-Kultur östlich der Karpaten bekannt. 178 Die besten Analogien der Pferde­179 und Rinddarstel­lung 180 sind in der zusammenfassenden Arbeit von At­tila László zu finden. Ihre Funktion ist bestritten, aber es ist vorstellbar, dass sie sich an den Kult, an die Zauberei knüpfen, die die Fruchtbarkeit der Tiere begünstigen sollten. 181 In Nagybörzsöny-Magyar­hegy kam eine schematisierte Vogelstatuette vor, 182 die in der Kyjatice-Kultur ohne Analogien steht, aber sie knüpft sich an den Kult der spätbronzezeitlichen Vogeldarstellungen. Idole In Szilvásvárad kam ein roter, fein ausgearbeiteter, kleiner, ovaler, bruchstückhafter Tongegenstand im Quadranten V zum Vorschein. Er wurde auf der einen Seite mit einer wellenlinienartig eingedrückten Punkt­reihe, auf der anderen Seite mit zwischen einer dop­pelten bzw. einer singulären eingedrückten Punktreihe eingeritzten, waagrechten Linien und daneben rechts mit zwei runden, eingedrückten Punktreihen verziert (Abb. 110. 13). Wir nehmen an, dass es der untere Teil einer stilisierten menschenförmigen Statuette war. Auf diesen flachen Statuetten sind das Muster der Kleidung, bzw. die Darstellung der Schmucksachen in der Form von eingedrückten winzigen Punktreihen und Kreisen außer der Darstellung der Augen und des Haares zu sehen. Die für die Frühbronzezeit charak­teristischen Violinidole verbreiteten sich in Kleinasien, in der Ägäis und auf dem Balkan. Sie wurden aus un­terschiedlichen Materialien gefertigt und sie wiesen wenige formale Varianten auf. Sie waren als Kult­gegenstände der Fruchtbarkeit Darstellungen der Mut­tergöttin oder amulettartige Kultgegenstände unheilab­wehrender Funktion. 183 Attila László bearbeitete die anthropomoiphen Menschendarstellungen der Holih­rady-Kultur. Sie wurden ähnlich geformt, in ihrer Verzierung tauchen die eingedrückten Punktreihen außer den eingeritzten Linien auf. 184 Das Stück von Szilvásvárad konnte ähnlich sein, so zeigt auch das die Wirkung der Gáva-Kultur in dem Fundmaterial. In Mátraszentimre-Ágasvár fand Ágota Kállay ein kleines unverziertes, schematisches Idol (Abb. 112. 12), das in der Kyjatice-Kultur ohne Parallelen steht, es steht der frühbronzezeitlichen Tonstatuette von Velemszentvid am nächsten. 185 Kleine, schematische Menschendarstellungen (?) kamen in der Siedlung der Gáva-Kultur in Poroszló- Aponhát vor. 186 Von Szilvásvárad stammt das Bauchfragment eines dunkel­grauen Gefäßes, auf dem ein unten seicht umrillter Buckel auf der scharfer Bauchlinie, darunter eine senk­rechte Leistenverzierung, daneben beiderseits je ein eingedrücktes Punktmuster zu sehen sind (Abb. 109. 6). Wir nehmen an, dass es eine Gesichtsdarstellung auf einem Gefäß sein kann. In der Siedlung der mittel­bronzezeitlichen Füzesabony-Kultur von Tószeg­Laposhalom ist ein Gefaßbruchstück mit betonter Menschendarstellung bekannt. 187 Diese Kultgegen­171 MAKKAY 1959. 135-136: KOVÁCS 1977.69. 12-15. kép. 172 MAKKAY 1959, XXVI. t. 2. 10. 15. 173 KŐVÁRI 1998. 53. 54, 14. kép 1,2. 174 FURMÁNEK 1981. Taf. XXV. 17. 20. 173 KEMENCZEI 1984, 45, Taf. LXXXIX. 6. Taf. LXXXIX. 13. Taf. XCVI.21. 176 GRÓH 1989. 17-18, 3. kép, 15. kép 12. 177 PATAY 1976, Poroszló: Abb. 3. 7-9: KEMENCZEI 1984, 72, Taf. CXXVII. 12. Prügy: Taf. CXLVIII. 16: V. SZABÓ 1996. Bäks: 21. kép 5. 178 LÁSZLÓ 1986. Taf. 5. 11-14; VASILIEV-ALDEA­CIUGUDEAN 1991, Fig. 27: LÁSZLÓ 1994, 193-194, Fig. 46-49. 9 LÁSZLÓ 1994, Fig. 49. 1. 10 LÁSZLÓ 1994, Fig. 46. 1, 3. 5. ;1 KOVÁCS 1977.69. ;2 NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979, 62. kép 2; MRT 9. 1993,204. 13 KOVÁCS 1977, 66-67. 28-30. rajz ;4 LÁSZLÓ 1996, Lisicniki: Fig. 1.5, Teleac: Fig. 2. 2; Hier­her gehört das Idolfragment von Caua?-i (Erkávás) . NÉMETI 2000. 15 KOVÁCS 1977, 2. kép 16 PATAY 1976, Abb. 4. 8,9. 7 KOVÁCS 1973, 12, 19, Fig. 8.

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