Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)
Teil I. GYULA NOVÁKI - 3. Zusammenfassung
Cserépfalu-Mész-tető (Abb. 52) Im Jahre 1960 ließ József Korek die Schanze teils durchschneiden. 71 Die Länge des Suchgrabens betrug 10 m und die Breite 1 m. Von der Schanzkrone wurde die äußere Seite der Schanze freigelegt. Die Höhe des Dammes ist heute ca. 2,50 m über der ursprünglichen Fläche. Die in der Grabungsdokumentation erhalten gebliebene Profilzeichnung geht auf die Einzelheiten nicht ein. Am Fuß des äußeren Hanges ist eine Grube von V-Form zu sehen. Ihr Durchmesser beträgt oben ca. 1,10-1,20 m, sie war unter der ursprünglichen Fläche ca. 1 m tief. Das wurde im Ausgrabungstagebuch nicht hervorgehoben. Wir nehmen an, dass sich ein schmaler Graben für die Pfostenreihe am äußeren Fuß der Schanze zog. Übrigens konnte kein Graben an der Schanze beobachtet werden. Im Ausgrabungstagebuch erwähnt Korek, dass es viele Steine an der westlichen (inneren) Seite der Schanze gibt, und er daran dacht, dass die Schanze mit diesen Steinen erhöht wurde. Das ist vorstellbar, aber es ist wahrscheinlicher, dass die Steine in der Neuzeit von dem, von der Schanze südlich liegenden, sanft absteigenden Hügelhang, von dem einstigen Ackerfeld auf die Schanze geworfen wurden. Dafür diente der Fundort Nagybörzsöny-Rustok-hegy als Beispiel. Bükkaranyos-Földvár (Abb. 53) Den im Jahre 1965 erschlossenen Quadranten mit einem 26 m langen und 1 m breiten Suchgraben ausweitend ließ Tibor Kemenczei auch den Schanzgraben durchschneiden. 72 Nach der Profilzeichnung war der Graben ursprünglich 2 m tiefer, aber seine Breite betrug oben ca. nur 3 m, die Sohle war rund. In der Ausfüllung des Grabens fand man spätbronzezeitliche Scherben. Am Rand des Hügels kamen keine Spuren einer Befestigung vor. 3. Zusammenfassung Die Datierung von wenigen Erdwällen kann durch Freilegungen bewiesen werden. In den meisten Fällen können sie aufgrund von Oberflächenerscheinungen und Funden mit großer Gewissheit in die Spätbronzezeit datiert werden, mehrmals kann das Alter nur vermutet werden. Aufgrund des Gesetzes der großen Zahlen sind wir aber der Meinung, dass unsere spätbronzezeitlichen, bzw. früheisenzeitlichen Erdwälle schon bekannt sind. Unser Gebiet umfasst großenteils die südliche Hälfte des Verbreitungsgebietes der Kyjatice-Kultur, die Gáva-Kultur erscheint nur in dem östlichen Areal, aber auch diese Erdwälle zeigen keine Abweichung auf. Die letzteren können an den meisten Stellen nur ungewiss abgesondert werden, darum behandeln wir beide Kulturen in dieser Zusammenfassung zusammen. Die Ausdehnung der Erdwälle (in Hektar angegeben) sind sehr unterschiedlich (Abb. 54). Die Ausdehnung des kleinsten Erdwalles ist nur 0,3 ha, und es gibt 19 Erdwälle, deren Größe bis 3,0 ha angegeben werden kann. Von hier wird das Diagramm steiler, zwischen 3 und 10 ha kennen wir 10 Erdwälle. Das Diagramm wird dann noch steiler: zwischen 10 und 42,6 ha sind wieder 10 Erdwälle bekannt. Die Ausdehnung der vier größten Erdwälle beträgt eine Fläche zwischen 71,6 und 123 ha. Es ist eindeutig, dass die Zahl der kleinen und mittelgroßen Erdwälle (0,3-7 ha) die größte ist, die Erdwälle von größerem Ausmaß sind in viel kleinerer Zahl bekannt. Im slowakischen Gebiet der Kyjatice- und GávaKultur kann dasselbe beobachtet werden. Das mit Hilfe der von Furmánek, Veliacik und Romsauer 73 1982 zusammengestellten Liste der Erdwälle gemachte Diagramm stellt die Kyjatice- und Gáva-Kultur getrennt dar. Die Zahl der slowakischen Erdwälle, deren Hektar-Angaben bekannt sind, ist etwas kleiner als die der ungarischen Fundorte. Das Diagramm stimmt aber mit unseren Erdwällen im wesentlichen überein. Die Zahl der in der Slowakei bekannten Erdwälle nahm seit 1982 vermutlich zu, aber das Diagramm veränderte sich sicher nicht. Hinsichtlich der spätbronzezeitlichen Erdwälle nahmen die Archäologen zwei wichtige Charakterzüge an, nämlich das auffallend große Ausmaß der Erdwälle und ihre Lage in relativ großer Höhe. Das große Ausmaß ist aber nach dem Diagramm nur zum Teil gültig. Die meisten Erdwälle sind eher klein, es gibt sogar ganz kleine. Andererseits ist ihre hohe Lage zu beobachten. Die Erdwälle von kleiner und größer Ausdehnung umfassen konsequent immer den höchsten Berg oder Hügel der Umgebung (Abb. 1). Die spätbronzezeitlichen Erdwälle beherrschen die nordungarischen Gebirge vollkommen, so das Zemplén-, Bükk-, Mátra- und 71 72 ' ' Dokumentationsabteilung des Ungarischen Nationalmuse- NOVAKI-SANDORFI 1992. 4. kép ums. Inv.No. II. 1961/51. 73 FURMÁNEK-VELIACIK-ROMSAUER 1982.