Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)
Teil I. GYULA NOVÁKI - 3. Zusammenfassung
Börzsönygebirge. Außerdem gibt es noch kleinere Gebirge, Erdwälle sind auch auf diesen zu finden, mehrmals stehen sie in großem Umkreis allein. Außer den auf der Karte bezeichneten Gebirgen erstrecken sich niedrigere Hügellandschaften, in denen keine spätbronzezeitlichen Erdwälle bekannt sind. Die meisten behandelten Erdwälle passten sich den geographischen Gegebenheiten gut an. Es hätte an den angegebenen Stellen auch keine Möglichkeit gegeben, einen größeren oder kleineren Erdwall als das befestigte Areal zu errichten. Nur wenige Angaben könnte man erwähnen. In Dédestapolcsány-Verebce-tető und Szilvásvárad-Kelemenszéke wäre es aufgrund der Höhenverhältnisse möglich gewesen, einen viel kleineren, aber immer noch großen Erdwall zu errichten. In Cserépfalu-Mész-tetö hätte man die Schanze viel weiter nach Südosten, anderswo am sanft absteigenden Hang bauen können. In Mátrafüred-Benevár-bérc wäre es möglich gewesen, in südlicher Richtung ein größeres Gebiet zu umschanzen. In Szokolya-Paphegy wurde aber eine, in Hinsicht der Verteidigung ungünstige Stelle, eine von oben leicht angreifbare Bergzunge anstatt des Berggipfels ausgezeichneter Lage ausgewählt. Zum Schluss erwähnen wir HontJelenc-hegy. Die Verteidigungslinie des von drei Seiten gleicherweise leicht angreifbaren Bergrückens ist besonders auf der östlichen Seite sehr schwach. Da sind vielleicht die Reste einer halbfertigen Arbeit zu sehen. In den größeren Gebirgen befinden sich die Erdwälle zumeist im Randgebiet des Gebirges, in den inneren Gebieten gibt es nur einige befestigte Siedlungen. Nur das Börzsönygebirge ist eine Ausnahme, weil sich die meisten Erdwälle hier eher in den inneren Gebieten befinden. Die Form der Erdwälle wurde vollkommen von den geographischen Verhältnissen bestimmt. Die Umrisse betrachtend tauchen die unterschiedlichsten Formen auf, und das innere Areal zeigt häufig auch große Niveauunterschiede auf. Darum wäre es vergeblich, eine Typologie zu schaffen. Die Ursachen der Auswahl der Stellen, an denen Erdwälle errichtet wurden, sind heute noch nicht bekannt. Dazu brauchen wir viele Ausgrabungen, an denen auch die zeitgleichen, umliegenden offenen Siedlungen erschlossen werden könnten. Im behandelten Gebiet wurde je ein schmaler Suchgraben auf acht Schanzen gegraben, die Schanzen wurden nicht in jedem Fall vollkommen durchgeschnitten. Prinzipielle Rekonstruktionen wurden an zwei Fundorten möglich (Kemence-Godóvár, Nagybörzsöny-Rustok-hegy), aber auch die anderen könnten ähnlich gewesen sein. Zu den urzeitlichen Schanzen wurde das Baumaterial immer in der unmittelbaren Nähe gewonnen. Wenn es nur Erde in der Umgebung gab, wurden sie daraus errichtet. Wenn sich auch viele Steine zur Erde gestellten, wurden sie aus Stein, oder aus Stein und Erde gebaut. An den einzelnen Wällen kann das Material (Erde, oder Stein) auch ohne Ausgrabung bestimmt werden, aber mehrere Schanzen bestehen ausschließlich aus Stein. Es kommt häufig vor, dass sich das Material der Schanze strekkenweise mehrmals verändert, abhängig von der Zusammensetzung des nahen Bodens. Von weitem wurde nur das Holz geliefert, worauf sich die Konstruktion der Schanze stützte. Die Konstruktion wurde aber von der Form und den Eigenschaften des Holzes bestimmt. Meistens wurden waagrechte Balken und Stämmen mit sog. Scheiterhaufentechnik in Kastenbauform in einer oder mehreren Reihen hingelegt. Diese wurden mit Erde und Stein gefüllt. Diese Methode ist nicht nur für die hier behandelten Erdwälle kennzeichnend. Sie kommt nicht nur in der Spätbronzezeit und Früheisenzeit vor, sondern europaweit auch in der Keltenzeit, und auch in viel späteren Perioden. Vergebens würde man Analogien suchen, ähnliche Konstraktionen sind auch in weiteren Gebieten zu finden. Größere und gründlichere Untersuchungen brauchen wir, um örtliche Spezialitäten bestimmen zu können. Zur Chronologie der behandelten Schanzen lieferte nur die Schanze von Felsötárkány-Várhegy Angaben. Hier zeigen die Schichten klar, dass der Bau der Schanze nicht in der ersten, sondern in einer späteren Periode der Spätbronzezeit durchgeführt wurde. Die Schichten der anderen Burgen geben darauf keine Antwort, aber summiert können wir dasselbe feststellen, denn das Fundmaterial in den Schanzen stammt aus der Schicht einer früheren Periode.