Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)
Teil I. GYULA NOVÁKI - 1. Die Beschreibung der Erdwälle
einer der Hügelrücken wurde - vermutlich zur Zeit der Piliny- und Kyjatice-Kultur - befestigt, da wir aber auch keltenzeitliche Funde kennen, ist auch die spätere Benutzung möglich. 46 Mátraszőlös-Kerekbükk (Abb. 32) 3 km nordwestlich von der Gemeinde Mátraszőlős befindet sich der Berg Kerekbükk, 568,8 m ü. d. M. Der westliche Rand des Berges erhebt sich über einem langen, steilen Hang. Der ganze Bergrücken fällt in O-SO-Richtung, am Ende reichen zwei Bergzungen hervor. Die Steinschanze beginnt auf der südlichen Bergzunge, ihre innere Höhe ist stellenweise sogar 2 m, dann setzt sie sich auf der westlichen Seite fort, aber da kann sie nur hie und da beobachtet werden. Nach Norden und Osten bezeichnet nur der natürliche Rand des Berges den Rand der urzeitlichen Siedlung. An seinem westlichen Rand befinden sich zwei kleine, mit einem künstlich errichteten Wassersperrdamm ausgebildete, versumpfte Teiche. Der größte Durchmesser des mit Schanze und Rand umgebenen Gebietes ist in N-S-Richtung 1450 m, in O-W-Richtung ca. 900 m, die Fläche ca. 100 ha. Auf der Oberfläche sind wenige Scherben zu finden, Gábor Szilas fand ein Bruchstück mit kannelierter Verzierung. Aufgrund der geographischen Lage, großen Ausdehnung und des erwähnten Keramikbruchstückes kann dieser Fundort in die Spätbronzezeit datiert werden. Dieser Erdwall wurde von József Korek und Pál Patay im Jahre 1958 entdeckt und begangen. Nicht weit von der Quelle am östlichen Bergfuß sahen sie die Steinschanze auf der damals noch klaren Weide und auch ihren Fortsatz am gegenüberliegenden nördlichen Berghang. 47 Diese Teile sind heute in dem dichten, buschigen Wald nicht zu sehen. Szanda-Szanda-hegy (Abb. 33) Südwestlich von der Gemeinde Szanda erhöht sich der Berg Szanda-hegy, der ursprünglich drei Spitzen von beinahe gleicher Höhe hatte. Am östlichen Ende befindet sich der auch heute noch unbeschädigte Fundort Várhegy mit den Ruinen einer mittelalterlichen Burg, 530 m ü. d. M. Westlich davon erstreckt sich der Berg Péter-hegy, der zwei Spitzen hatte: die eine 800 m, die andere 1100 m weit von Várhegy entfernt. (An der letzterwähnten Stelle stand eine mit Mauer und Graben umgebene mittelalterliche Kapelle.) Wegen des auch heute funktionierenden Steinbruches sind beide vollkommen zerstört. Vom westlichen Fuß von Várhegy gehen zwei urzeitliche Schanzen in westlicher Richtung aus, sie umgeben den breiten Bergsattel nach Péter-hegy. Die Fortsetzung der sich auf der südlichen Seite ziehenden Schanze wurde nach 250 m vom Steinbruch vollkommen zerstört. Am erhalten gebliebenen südlichen Hang von Péter-hegy gibt es keine Schanze, sie zog sich auf dem zerstörten Teil. Über diese Strecke wissen wir also heutzutage nichts mehr. Von der nördlichen Schanze des Bergsattels geht eine kurze Schanze nach 350 m aus, aber nach 100 m wurde auch sie durch den Steinbruch vollkommen zerstört. Die Fortsetzung dieser inneren Schanze ist also ebenfalls unbekannt. Die nördliche Schanze geht am NO-Hang von Péter-hegy von hier nach unten, ganz bis die Quelle. Nach einer längeren Gerade biegt sie nach dem Berggipfel ein, aber bald verschwindet sie unter der Halde des Steinbruches. So ist also nur die N-NOHälfte der urzeitlichen Siedlung bekannt. Die Schanze besteht überwiegend aus Steinen, von einer imposanter Höhe ist besonders der sich nach unten ziehende Teil. Die genaue Ausdehnung der urzeitlichen Siedlung kann heute nicht mehr bestimmt werden. Der gegenwärtige größte Durchmesser beträgt (mit der Fläche der mittelalterlichen Burg) ca. 1200 m, dazu gehörte noch der zerstörte Teil in westlicher Richtung. In N-SRichtung könnte der Durchmesser ca. 700-800 m sein. Die Fläche des heutigen verstümmelten Gebietes ist ca. 24,6 ha, ursprünglich ca. 37,2 ha. Die Schanze wurde zuerst von Pál Patay erwähnt. 48 Von Szanda-hegy sind Bronzedepotfunde vom Ende der Ha B-Periode bekannt. 49 Die auf der Oberfläche liegenden Scherben stammen aus der Kyjatice-Kultur, 50 sie bestimmen die Datierung der Schanze. Hont-Jelenc-hegy (Abb. 34) 2,5 km südwestlich von der Gemeinde Hont erhöht sich der Berg Jelenc-hegy, 430 m ü. d. M. Der Bergrücken ist von drei breiten, flachen Kämmen zugänglich, in allen Richtungen ist er durch je eine Schanze verteidigt. Das nordwestliche Ende der südwestlichen Schanze geht auf ungewöhnliche Weise PATAY 1954; PATAY P. ArchÉrt 81. (1954) 74; KEMENCZEI 1984. 107. 12-121. 143, 151. Dokumentationsabteilung des Ungarischen Nationalmuseums: Inv. Nr. 282. MV. PATAY 1954, 18. TOMPA 1934-35, 108,Taf.49; GALLUS-HORVÁTH 1939. Taf. X-XI. KEMENCZEI 1966, 71, 72; KEMENCZEI 1984. 120, 142.