Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

ein Übergewicht der Maros-Kultur zu sprechen. Die Funde der Maros-Kultur bilden deshalb in erster Linie die Grundlage der internen Chronologie. In beiden Gräberfeldern scheinen die südlichen, d. h. die dem Becken des Baches Cigányka nächstlie­genden Bereiche die ältesten zu sein. Die frühen Krüge der Szöreg-Gruppe sind größtenteils aus diesen Bereichen bekannt (Gräber 15/1, 25/1, 36/1, 89/4 und 95/3). Auch die konischen Schüsseln mit senkrechten Rippen unter dem Rand kommen hier vor (Gräber 45/4 und 95/2). Das Bruchstück des konischen Deckels (Beigabe 4 in Grab 3) und das amphorenför­mige Gefäß, das mit Formen der Nagyrév-Kultur verwandt ist (Beigabe 2 in Grab 8), wurden im süd­östlichen Bereich jenes Gebietes der Grabungen der sechziger Jahre gefunden. Auch die Zahl an frühbron­zezeitlichen Formen und Elementen ist im süd­westlichen Teil groß. Das „Schnurrbarf'-Muster unter dem Henkelansatz der Beigabe 2 in Grab 40 und das abzweigende plastische „Hühnerfuß"-Muster auf den Beigaben 1 und 4 in Grab 44 weisen in Richtung der Nagyrév-Kultur. Die Gefäße aus den Gräbern 46/1, 50/1, 52/2 und 5 sind für die Übergangsperiode zwi­schen der Kisapostag-Kultur und der Kultur der inkrustierten Keramik charakteristisch. Die Gefaßformen vom Typ Hatvan-Ottomány (Gräber 5/1-2, 8a/2, 16/1 27/2, 49/2, 51/3, 52/3, 90/2-3 94/3 und 96/2) sind für die frühbronzezeitliche Periode der Gräberfelder von Battonya kennzeich­nend. Ihre Analogien wurden früher aufgezählt, man muß aber auch hier darauf hinweisen, daß das Leben auf den Teil-Siedlungen in der Gegend der Körös-Flüsse und auf dem Gebiet von Bihar/Bihor mit einem ebensolchen Fundmaterial beginnt. In Bé­kés-Várdomb aus dem 11.-9. Spatenstich 203 bzw. aus der 4. Schicht, 204 in Sälacea aus der 5.-4. Schicht 205 sowie in Herpály aus der 4. Schicht 206 sind Fundob­jekte gleichen Typs bekannt. Es können aber auch die Funde aus den untersten Schichten der Siedlungen von Medie§ul Aurit, 207 Socodor 208 und Biharugra, 209 ja sogar die Oberflächenfunde der to­pographischen Geländebegehungen 210 zitiert werden, obwohl deren chronologische Zuordnung durch keine stratigraphischen Beobachtungen unterstützt wird. Auf jenen Siedlungen, die mit diesen Gräberfeldern zeitgleich sind, wurden lediglich auf einer Ausgrabun­gen durchgeführt. Auf der bereits erwähnten Fund­stelle Battonya-Mündung des Laposéri-Kanals kamen auch in diesem Zeitabschnitt datierbare Gruben zum Vorschein. 211 Diese Fundstelle liegt aber mehr als 10 km entfernt von den Gräberfeldern von Battonya. Deshalb kann man als mögliche Siedlungsplätze der hier bestatteten Bevölkerung wahrscheinlich zwei an­dere, näher liegende Fundorte in Betracht ziehen. Die Fundstelle Battonya-Mündung des Cikóhalmi-Kanals wurde bereits in Zusammenhang mit den Fußreifen erwähnt; die weiter oben angeführte Fundbergung lieferte allerdings kein zeitgleiches Fundmaterial, lediglich die Geländebegehung. 212 Auch von der Fundstelle Battonya-Görbe-Flur entlang des Baches Cigányka sind Funde dieser Zeit nur aus Geländebe­gehungen bekannt. Die mittelbronzezeitliche Etappe der Gräberfelder Die Zusammenhänge der Gräberfelder von Battonya mit anderen mittelbronzezeitlichen Fundstellen wer­fen mehrere Probleme auf. Die Gräber, in welchen Doppelhenkelkrüge vom Typ Szöreg 3 mit Überrand­ständigen Henkeln (Gräber 24/1, 34/2, 43/2, 104/1 und 122/5) oder mit kantigem Bauchumbruch (Gräber 113/2, 119/2 und 131/1) vorkamen, scheinen vom Norden her an die früher beschriebenen, frühbron­zezeitlichen Bereiche anzuschließen. Ebenda fand man im Grab 92 einen Doppelhenkelkrug mit gelapp­tem Rand; dieses Gefäß erinnert bereits an die Stücke der Periode Szöreg 4. 213 Unter dem Rand der koni­schen Schüsseln erscheinen die senkrechten Ritz­linienbündel 214 (Gräber 89/1 und 122/3) auch noch in der Periode Szöreg 3. Auch in den Gräbern dieser Periode sind die For­men der Hatvan-Ottomány-Kultur zu finden und stel­len ein Bindeglied dar (Gräber 29/1, 35/7-8, 43/3, 53/2, 54/1-2, 101/3, 105/10, 110/2, 111/3-4, 116/1, 120/1-2 und 4, 121/1 und 3 sowie 122/2). Die Analo­gie der Amphore aus Grab 109 ist aus einer Schicht der Übergangsperiode bekannt. 215 Auch die Importgefäße passen in dieses Bild hinein. Die Beigabe 5 aus Grab 102 weist Elemente der Phase Wietenberg II auf. Die Beigabe 1 aus Grab 113 repräsentiert ein typisches Stück aus der entwik­kelten Periode der Kultur der inkrustierten Keramik. 'BANNER 1974, 42. 'BONA 1974, 147. 'ORDENTLICH 1970a, 89 f. 'MÁTHÉ 1984, 143, 156. ' BADER-DUMITRASCU 1970. ; POPESCU 1956, 43-88. 'eCSEDY 1978. 212 MRT'6, 1982, Taf. 24/8-30, Taf. 25-26. J. J. SZABÓ, RégFüz Ser 1, Nr. 29 (1976) 4, Nr. 30 (1977), 3, Nr. 33 (1980), 4. J. J. SZABÓ, RégFüz Ser 1, Nr. 29 (1976) 4. BONA 1975a, 94. BONA 1975a, 95. BANNER 1974, 56, Taf. 6/17.

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