Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

(Gräber 5/3, 12/2, 13/1, 19/2, 26/1-2, 28/3, 48/1, 49/1, 69/1, 75/2, 84/1, 87/1-2, 118/1 und Abb. 58/2). Es ist auffallend, daß diese Form im östlichen Gräberfeld­beieich nicht sehr repräsentativ ist, hier kommen sie nur in drei Gräbern vor. Zwei Exemplare mit leicht trichterförmigem Hals (Gräber 5/1 und 8/4) sind durch Zickzacklinien ver­ziert, die für die Hatvan-Kultur charakteristisch sind. 112 In der Publikation der Ausgrabungen von Békés-Várdomb zitiert János Banner Analogien aus der Maros-Kultur. Er fügt aber noch hinzu, daß ähnliche Formen auch in der Hatvan-Kultur bekannt sind, und es nicht auszuschließen sei, daß die Träger dar Hatvan-Kultur diese Keramik mitgebracht hätten, die dann weiterlebte. 113 Die Beigabe 1 aus Grab 70 ist mit Motiviken der Maros-Kultur verziert. 114 Bei der Beigabe 2 aus Grab 40 meinte Gyula Gazdapusztai „Übereinstimmungen" aufgrund des Henkelansatzes mit der kupferzeitlichen Hunyadiha­lom-Gruppe zu erkennen. 115 Unserer Meinung nach handelt es sich hier aber eher um die bronzezeitliche sog. „Schnurrbart-Verzierung", die in der Nagyrév­Kultur häufig ist, 116 sie kommt aber auch in der Hatvan-Kultur vor. 117 Nach der Meinung von István Bona gelangte diese Form in die Hatvan-Kultur über Vermittlung der Gyu­lavarsánd-Gruppe. 122 Beide Autoren erörtern die Ana­logien aus Pecica und Vatin. 123 Auf dem Gefäß unterteil der Beigabe 2 aus Grab 69 sind ebensolche eingestochene Punktreihen zu sehen, wie auf einigen Bruchstücken aus der unteren Schicht in Békés-Várdomb. Diese Verzierung bindet das Ex­emplar aus Battonya somit an den Kulturkreis von Hatvan-Ottomány. 124 Urnen Mit diesem Begriff werden fünf Gefäße bezeichnet, von denen drei lediglich in Bruchstücken erhalten ge­blieben sind; die Gefaßform kann man nur erahnen. Die Beigabe 1 aus dem Grab 8 erinnert aufgrund von Proportion und Verzierungen an eine Form vom Ende der Früh- bzw. vom Beginn der Mittelbronzezeit. 125 Die Beigabe 1 aus dem Grab 123b weist gemeinsame Züge mit einer Form vom Ende der Mittelbronzezeit bzw. vom Beginn der Spätbronzezeit auf. 126 Sonderformen Hängegefäße Analogien zur Beigabe 2 aus Grab 69 und zur Beigabe 6 aus Grab 102 sind über ein großes Gebiet weithin anzutreffen und weisen zu mehreren Kulturen hin. In den Nachbargebieten sind die meisten Vergleichs­stücke von Värsand und Békés-Várdomb bekannt. 118 Auf den Exemplaren der letztgenannten Fundstelle sind Leitermuster zu beobachten; 119 dieses Motiv ist, zwar anders angeordnet, auch auf der Beigabe 2 aus Grab 69 zu beobachten. Die Gefaßform an und für sich taucht relativ früh auf, das beweist auch das Ex­emplar aus dem Ottomány-Milieu in der oberen Schicht von Biharugra. 120 Exemplare aus der Hatvan-Kultur veröffentlichte Nándor Kalicz. Aus der Siedlung von Szihalom ist ein Exemplar bekannt, das mit einem ebensolchen Leiter­muster verziert ist wie unser Gefäß in Battonya. 121 Ein merkwürdiger Topf mit vier Ausgußröhren kam in Grab 127 zum Vorschein. Bruchstücke ähnlicher Ge­fäße sind bei den Funden vom Gyulavarsánd-Typ an­zutreffen. Sie sind vom eponymen Fundort Värsand 127 und von Békés-Várdomb 128 bekannt. Bei der Rekon­struktion der Form zog János Banner ein Exemplar aus Nitriansky Hrádok — einer Siedlung der Mad'arovce-Kultur in der Slowakei — als Grundlage heran. 129 Auf dieser Basis schloß er auf eine Form, die dem Stück aus Battonya sehr ähnlich ist. 130 Auf dem Gefäß mit vier Ausgußröhren aus der Grube 40 von Nitriansky Hrádok sind parallele bogen­förmige Rippen zu sehen; dieses Muster findet man auch auf einem anderen Gefäß aus derselben Grube wieder. 131 Diese Form bindet die slowakische For­schung an die vorhügelgräberzeitliche Periode. 132 Die Verzierung gilt als ein Vorläufer der bogenförmigen Rippen auf den Urnen der Koszider-Periode. 133 BANNER 1974, 44; KALICZ 1968, 156. BANNER 1974, 43, Taf. 1/1, 3; 5/3. FOLTINY 1942, Taf. VII/7; BONA 1975a, Taf. 83/20. GY. GAZDAPUSZTAI 1968, 41. BONA 1961-62, 14, 17, Taf. XII/2, 4, 5; SCHREIBER­KALICZ 1984, 140. KALICZ 1968, 156, Taf. XCIX/6, CXII/16b. BONA 1975a, 129 f. BANNER 1974, 53, Taf. 6/6=20/1, Taf. 6/8=20/4; 12/4=20/15. ECSEDY 1978, 61, Abb. 1. KALICZ 1968, 153, Taf. LXXIV/1, 3; CXXVII/10. BONA 1975a, 138. 123 127 129 132 BONA 1975a, 95, 105, 182; KALICZ 1968, 170. BANNER 1974, Taf. 17/11,45/9. BONA 1975a, Taf. 2/13, 3/12. 'TROGMAYER 1975, Taf. 18, Grab 201/1; Taf. 54, Grab 652/1; TOCÍK 1978, XCIII/1. BONA 1975a, Taf. 143/11-12. BANNER 1974, Taf. 19/13, 16. TOCÍK 1978, Taf. XCIII/5, 8. 'BANNER 1974, 50, 56, Abb. 20. TOCÍK 1978, Taf. XCIII/9. VLADÁR 1973, 331 f., Abb. 84/3; TOCÍK 1981, 47 f. KOVÁCS 1975b, 314.

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