Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

Ausgußröhren sind in Békés-Várdomb auch aus den untersten Schichten bekannt. 134 Aufgrund der oben er­wähnten Vergleichsstücke sollte man das Alter des Exemplares von Battonya nicht viel früher vor die Koszider-Periode setzen. Auf der Schulter und dem Bauch befinden sich gemäß des Motivschatzes der Maros-Kultur angeordnete Ritzlinien. 135 Es ist viel­leicht kein Zufall, daß sich auf dem Gefaßunterteil umlaufend eine waagrechte Tupfenleiste befindet, ebenso wie auf der Amphore von Nitriansky Hrádok. Auch das Gefäß mit Trichterhals und würfelför­migem Körper aus dem Grab 79 gilt als eine Sonder­form. Ein vergleichbares Stück konnte weder in Bat­tonya noch in der Fachliteratur aufgefunden wer­den. 136 Aufgrund der Maße könnte es sich auch um Kinderspielzeug handeln. Große Gefäße mit Trichter­hals und Würfelkörper sind von einer Fundstelle (Bat­tonya-Mündung des Laposéri-Kanals) bekannt, die 10 km südlich der Gräberfelder von Battonya liegt. Bei Kanalarbeiten kamen Bruchstücke von Gefäßen ähnlichen Formats aus einer Grube zutage, die an die Wende der Früh- zur Mitttelbronzezeit datiert werden kann. 137 Die Gefaßreste weisen eine relativ dicke Wandung mit Häckselmagerung (Spreu) auf und könnten Speichergefäße für Getreide gewesen sein. Importkeramik Gefäße der Kultur der inkrustierten Keramik sind be­sonders zahlreich in Battonya vertreten. Sie repräsen­tieren möglicherweise zwei unterschiedliche Phasen. In die frühere Phase können die kleinen Gefäße aus den Gräbern 46/1, 50/1 und 74/2 eingereiht werden, auf denen das Wickelschnurbett Motiv vorhanden ist. Diese Verzierungstechnik bildet einen Übergang zwi­schen jener der Kisapostag-Kultur und jener der südtransdanubischen inkrustierten Keramik. 138 Vom Stammgebiet dieses Kulturkreises sind die besten Analogien von der Fundstelle Fadd-LPG Győzelem bekannt. 139 Auch in Tiszaug-Kéménytető kommt ein Gefäß als Importstück vor. 140 Auch aus dem Grab 113 kam ein kleines Gefäß zum Vorschein. Es besitzt aber Elemente, die bereits eindeutig für die Kultur der inkrustierten Keramik kennzeichnend sind. Es weist verwandte Züge mit zwei kleineren krugförmigen Gefäßen von Kölesd auf. 141 Auch das Bruchstück aus den Grabungen in Tiszaug 142 könnte zu einem ähnlichen Gefäß gehören. Der Topf aus dem Grab 60 ist fragmentarisch erhalten geblieben, seine Form kann aufgrund der Exemplare von Alsónyék rekonstruiert werden. Nach der Mei­nung von István Torma kann es in die frühe Periode der inkrustierten Keramik datiert werden. 143 Tudor Soroceanu bemerkte, daß die „inkrustierte Ware vom Tokod-Typ" 144 auf dem westlichen Bereich des westlich gelegenen Gräberfeldes auftrat. Hierher können auch die Beigaben 2 und 5 aus Grab 52 gereiht werden, die bereits bei den Henkelkrügen mit Trichterhals erörtert wurden. Man kann also vermuten, daß es zur Zeit, als dieser Teil des Friedhofes benutzt wurde, intensive Verbindungen mit dem Gebiet des heutigen Südtransdanubiens existierten. Objekte der Wietenberg-Kultur kamen in zwei Gräbern vor (Gräber 102/5 und 123c/2). Der Hen­keltopf aus Grab 102 besitzt Analogien auf der Siedlung Dersida aus der Phase Wietenberg II-III. 145 In Sälacea kommt ein ähnliches importiertes Stück in den oberen Schichten vor, die Funde vom Gyula­varsánd-Typ beinhalteten. 146 Auch der Topf aus Grab 123c kann mit der späteren Phase der Wietenberg­Kultur in Zusammenhang gebracht werden. 147 Schmuckgegenstände Haarschmuck Der Reichtum der Bevölkerung, die hier bestattete, wird in einem bestimmten Ausmaß durch die golde­nen Schmuckgegenstände repräsentiert. In drei Gräbern kamen halbkugel förmige goldene Knöpfe in vier Exemplaren vor (Gräber 38/4; 68/3, 10 und 110/10). In den beiden letzteren sind auch goldene Lockenringe vergesellschaftet. Im Verlauf der Aus­grabungen der Teil-Siedlung des Nachbardorfes Pe­cica in Rumänien kam aus der Schicht II ein ähnliches goldenes Exemplar zum Vorschein. 148 Diese Art von Schmuckgegenständen kann im Einverständnis mit Annamária Varga 149 und István Bona 150 als mit den zahlreichen bronzenen Trachtstücken der Gräberfelder der Phase Szöreg 1-3 verwandt bewertet werden. Zum 134 BANNER 1974, 56. 135 SOROCEANU 1975, Abb. 14/9. 136 Trotz der Ähnlichkeit hinsichtlich der Form mit einem Gefäß aus Sälacea (CHIDIOSAN-ORDENTLICH 1975, 20, 26, Taf. 4/11) dürfen wir keine direkte Verbindung vermuten. 137 SZABÓ, J. J., RégFüz Ser. 1. Nr. 29 (1976) 4, Nr. 30 (1977) 3. Unpubliziert. I38 CSÁNYI 1978, 31 f.; TORMA 1978, 23. 139 TORMA 1978, 22, Abb. 9/4, 6. 140 BANDI 1968, 65, Taf. IV/4. 141 BÓNA 1975a, 208, Taf. 245/29-30. 142 CSÁNYI 1982, 249, Taf. 10/9. 143 WOSINSZKY 1904, Taf. LX/2, 6; LXI/4; TORMA 1969, 41. 144 SOROCEANU 1978, 679. ,45 CHIDIOSAN 1980, Abb. 3/TypF4 und G3, Taf. 19/10 20/3. I46 CHIDIO$AN 1974, 171, Taf. 1/4. 147 SOROCEANU-RETEGAN 1981, 201, Abb. 3/1. l48 ROSKA 1912, 9, Abb. 7. 149 A. GAZDAPUSZTAI 1968, 34. 130 BÓNA 1975,99, 101.

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