Korek József: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend. (Inventaria Praehistorica Hungariae 3; Budapest, 1989)

József KOREK: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend - 3. Die Bestattung - 1. Kisköre

10 cm höher als das Skelett liegende rußige Heizfleck war hingegen vom Grab durchschnitten. Dieses Niveau entspricht der in 70-80 cm Tiefe wahrgenommenen, durchbrannten Schicht, die der zuletzt erbaute Teil des Komplexes ist, jedoch noch immer innerhalb der Theiß­Kultur Hegt, da wir im Objekt der Flächen lia, b ein frühkupferzeitliches Fundmaterial — das stellenweise auf der Siedlung vorgekommen war — nicht gefunden haben. Grab 8 (Taf. 24). Lag in dem unter der zwischen den Flächen Hb, c gelassenen Unterstützungsmauer im Haus. Skelett in gestreckter Lage, in sehr gutem Erhal­tungszustand. Orientierung: SO—NW. Die Unterarme biegen sich auf die Beckenschaufel. L des Skeletts: 138 cm, vermutlich männlichen Geschlechts, zwischen 48-52 Jahren (L. Mann 41-50). Die einzige Beigabe war ein unter den Kopf ge­legter größerer Ockerklumpen. Aus dem Zusammen­hang zwischen dem Grab und der Wohngrube kann als sicher angenommen werden, daß das Grab aus der spä­teren Phase stammt. Als es zur Bestattung kam, war die Wohngrube schon größtenteils zugeschüttet. Die Zu­schüttung hat sich ziemlich gesetzt, denn wir konnten keine Einsinkung feststehen. Die Grabgrube wurde hin­gegen vor der letzten Siedlungsschicht, annähernd gleichzeitig mit dem Grab 7 ausgehoben. Grab 9. Lag am N-Teil der Fläche 17c?, zum Teil außerhalb dieser Stehe (Taf. 24). Die eckige Form der Grabgrube konnte nicht genau gemessen werden. T des Grabes: 127 cm. Das Skelett liegt gestreckt auf dem Rücken. L: 166 cm. Orientierung: SO—NW. Der rechte Unterarm biegt sich auf das Kreuzbein, der linke wurde der Grabgrube zu gehalten und bei der Erschließung be­schädigt. Mann, adult, 42-46jährig (L. Mann 41-50). Beigaben: 1. Auf dem rechten Ellbogen Perlenarmring, aus 32 scheibenförmigen Kalkstein perlen (Taf. 33:1). 2. Um den Hals Perlenkette mit Hirschzähnen. Die Kette besteht aus 44 flachen, scheibenförmigen Kalk­steinperlen und 4 Hirschzähnen (Taf. 35 :3). 3. Am unteren Gelenk des linken Oberarmes lag ein aus Spondylus geschliffener Armring. Dm: 8 cm(Taf. 34:4). 4. Auf dem Becken lag in etwas schräg verschobe­ner Lage eine Perlenkette des Gürtels. Über den Kno­chen, vorne 50 dickere Perlen (Taf. 34:4). 5. Unter den Knochen fanden wir 27 dünnere Per­len (Taf. 35:2). Die Perlen des Gürtels büdeten keine geschlossene Reihe. Dies ist aus der Lage der Perlen ersichtlich, jedoch auch üire Menge reicht nicht dazu aus. Wahrscheinlich wurden sie mit Knoten voneinander getrennt oder der übrige Teü der Reihe bestand aus solchen Perlen, die man aus sonstigem organischem Material erzeugte. Die im Grab gefundene Unio-Muschel kann nicht als Beigabe betrachtet werden. Grab 10. Lag in der Fläche 39d, in schwarzem Lehm, in 40 cm Tiefe. Der Rumpf fehlte vom Becken an, wurde wahrscheinlich durch das Tiefpflügen ans Tageslicht gebracht. Im Grab waren die eine starke Hockerlage zeigenden Unterschenkelbeine in situ (L. Frau 36^45). Ohne Beigaben. Das 36-40jährige weib­liche Skelett kann an die Bevölkerung der Linearkeramik gebunden werden. Grab 11. Lag in der Fläche 39b (Taf. 24). Wegen des schwarzen Humus zeichnete sich die Grabgrube nicht ab. T: 51 cm. Skelett einer an der linken Seite hegen­den, in Hockerlage bestatteten erwachsenen Frau, 23— 29jährig (L. Frau 21—25). Die Hände sind zum Kinn gebogen, die Füße in starker Hockerlage. Der linke Un­terschenkel war nicht in situ, wurde vom Ackerbau gestört. In Hockerlage, L: 95 cm. Orientierung: von NO-SO 47°, Kopf nach N. Ohne Beigaben. Kann zur Kultur der Lmearkeramik gebunden werden. Grab 12. Lag in der Fläche 39b. Die Grabgrube konnte nicht genau festgestellt werden. T: 90 cm. Das Skelett lag auf dem Rücken, die Beine waren an der rechten Seite in Hockerlage, die Unterarme auf das Becken gelegt. L des 5jährigen Kinderskelettes: 69 cm. Orientierung: S-N. — 10—15 cm weit von den Zehen lagen Gefäßfragmente. Grobes, halbkugeliges, nicht zu­sammenstellbares Gefäß von grauer Farbe. Grab 13. Lag in der Fläche 41 (Taf. 25), in 61 cm Tiefe, im schwarzen Lehm, so konnte die Grabgrube nicht beobachtet werden. Liegt an der linken Seite, das Bein in leichter Hockerlage. Die Unterarme Hegen vor dem Gesicht, der rechte Oberschenkel links und nur die Unterschenkel wurden leicht zurückgebogen. Orientie­rung: SO—NW. L: 145 cm, Skelett einer Frau in sehr gutem Erhaltungszustand. Adult, 28-32jährig (L. Frau 26-30). Ohne Beigaben. Der Zugehörigkeit zur Theiß­Schicht widerspricht der Ritus, der mit den Gräbern 10, 11 des Volkes der Kultur der Linearkeramik nicht völlig übereinstimmt. Auch aufgrund der Orientierung läßt sich das Grab nicht zur Theiß-Schicht reihen. Grab 14 (Taf. 25). In der Fläche 41 in 26 cm Tiefe gefunden. Mann, 48—52jährig (L. Mann 36—45). Die Grabgrube konnte nicht genau gemessen werden. Gestrecktes Skelett eines Erwachsenen, mit auf den un­teren Teil des Brustkorbes gelegten Unterarmen. Orien­tierung: SO—NW. Das Skelett wurde von der Mitte des Oberschenkels von einer mit Brett bedeckten arpaden­zeitlichen Grube abgeschnitten und dieser Teil fehlt. Auf dem erhalten gebliebenen Teil fanden wir keine Beigaben. Grab 15. Lag in der Fläche 42, in 43 cm Tiefe. Mann, 23-27jährig (L. Mann 26-30), im schwarzen Lehmboden des Überschwemmungsgebietes. Der Ober­körper lag fast auf dem Rücken, die Arme biegen sich auf das Becken. Bloß die Lage der Beine zeigt eine leichte Hockerstellung. L in Hockerlage: 125 cm. Orien­tierung: NW—SO 15°. Ohne Beigaben. Der Ritus weicht leicht von dem der Theiß-Gräber des Gräberfeldes ab, jedoch sind wir - wegen der Orientierung — der Mei­nung, daß das Grab doch zur Theiß-Schicht gehört. Grab 16 (Taf. 25). Lag in der Fläche 42 in einem Reihe zeigenden System. T: 56 cm. Der stark bröckelige Schädel beschädigte sich bei der Erschließung. Die Arme

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