Korek József: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend. (Inventaria Praehistorica Hungariae 3; Budapest, 1989)
József KOREK: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend - 3. Die Bestattung - 1. Kisköre
liegen parallel mit dem Rumpf. L des Skeletts bis zur Schulter: 121 cm. Orientierung: SO-NW. Geschlecht unsicher, 23—27jährig (L. Frau 36—45). Beigaben: 1. Neben der linken Schulter ein Gefäß in zerdrücktem Zustand. Blumentopfform mit ausladendem Rand. Die in zwei Feldern geteilte Oberfläche ist von demselben Mäandermotiv bedeckt. Auf dem Teilungsteil sind unter dem Rand 2 kleine Durchlochungen zu sehen, der Streifen ist gleichfalls mäanderverziert. H: 9 cm, Mdm: 11,5 cm, Bdm: 8 cm (Taf. 30:3). Grab 17 (Taf. 25). Lag in der Fläche 42 in 69 cm Tiefe. Gestrecktes Skelett, die Arme neben das Becken gelegt. Orientierung: SO-NW. L des Skeletts: 159 cm, Frau, 23—27jährig. An der rechten Seite des Schädels wurden rote Ockerspuren beobachtet. Ohne Beigaben. Grab 18 (Taf. 25). Lag in der Fläche 42 in 85 cm Tiefe. Kinderskelett in gestreckter Lage. Der rechte Unterarm war auf das Becken gelegt, der linke lag gerade, blieb aber nur in Spuren erhalten. L: 84 cm, 8jähriges Kind. Orientierung: SO—NW. Vom Knie bis zu den Zehen war in einem viereckigen Fleck eine dicke, rote Ockerbemalung. Ockerfarbenspuren beobachteten wir auch bei dem Kopf. Dem Anschein nach wurde die Leiche in eine Totenhülle eingewickelt und bei dem Kopf und bei den Beinen bemalt. Beigaben: 1. Zwei kleine Spondylus-Muscheln unter dem Kinn. Beide sind durchbohrt und wurden aufgeschnürt im Hals getragen (Taf. 36 : 1—2). 2. Durchbohrte, größere Spondylus-Muschel auf dem Kreuzbein. Dm: 3,8—4,5 cm. Auf dem Gürtel getragen (Taf. 36: 3). Grab 19 (Taf. 26). In der Fläche 42 gefunden. L der Grabgrube: 225 cm, Br: 102 cm, T: 93 cm. Gestrecktes Skelett eines Mannes, die Arme biegen sich auf die Deckenschaufel. L des Skeletts: 175 cm. Orientierung: SO-NW. Bei dem hinteren Teil des Kopfes konnte ein Ockerklumpen wahrgenommen werden. Ohne Beigaben. Grab 20 (Taf. 26). Lag in der Fläche 42. T: 115 cm, L der Grabgrube: 203 cm, Br: 92 cm. Gestrecktes Skelett, die Unterarme waren auf dem Becken. L des Skeletts: 171 cm. Orientierung: SO-NW. Frau, 3741jährig (L. Frau 36-45). Ohne Beigaben. Grab 21 (Taf. 26). In der Fläche 37 gefunden. Frau, 23—37jährig. T des Grabes: 158 cm, L: 175 cm. Gestrecktes Skelett, die Arme rechtwinkelig gebogen, liegen auf dem Becken. L des Skeletts: 150 cm, Orientierung: SO-NW. Beigaben: 1. Mit Perlen und Hirschzähnen geschmückte Halskette, in der Mitte mit kleinem, rund geschliffenem Spondylus-Anhänger (Taf. 37; 38: 3). 2. Neben der Halskette sind Verzierungen eines Kopfschmuckes aus Perlen und Hirschzähnen. An der rechten Seite des Gesichtes konnten in 3 Reihen Perlen beobachtet werden. Nach 6—8 Perlen wurde je 1 Hirschzahn appliziert. Die strikte Endung der rechten Seite schließt aus, daß es sich um Einheiten einer mehrreihigen Halskette handelt. Es kann auch ein Ohrgehänge in Betracht kommen (Taf. 37). Auch an der hnken Seite waren die Perlen ähnlich angeordnet, jedoch noch reicher erschien eine waagerecht laufende Dreierreihe, auf der die äußersten von Perlen, die mittlere Reihe von Hirschzähnen verziert wurden. Die Perlen der Halskette befinden sich unter den Halswirbeln in einer Reihe und dies beweist, daß der Spondylus-Anhänger vorne gehangen ist (Taf. 38: 3). Auf dem hinteren Teil lagen viele Perlen und aus diesem ist ersichtlich, daß der Kopfschmuck auch an der Hinterseite mit Perlen ausgelegt wurde. Der Hals- und Kopfschmuck bestand aus 320 flachen, runden Kalksteinperlen und 24 Hirschzähnen (Taf. 37). 3. Spondylus-Armring. Über dem hnken Ellbogen. Auf dem sorgfältig geschliffenen, sich verschmälernden Ende mit zwei Durchbohrungen. Die Bruchspuren auf der Verschmälerung dienten wahrscheinlich zur Befestigung der beiden Durchbohrungen. Auf dem dickeren Teil befinden sich an der alten Bruchlinie ebenfalls je zwei Löcher zum Zusammenhalten des zerbrochenen Stückes. Dm: 8,6 cm (Taf. 38:1). 4. Geschlossener Spondylus-Armring auf dem Arm, über dem rechten Ellbogen. Schön geschhffen. Dm: 8,2 cm (Taf. 38: 2). 5. In der Linie des Armringes, über der Taille waren auch Perlen, die Kleiderverzierungen gewesen sein dürften. Sie bildeten keine bestimmte Reihe, weshalb wir sie nicht für Teile des Gürtels halten. Sie kommen auch unter den Knochen vor, jedoch büden sie weder eine regelrechte Reihe, noch ein Motiv. Die Leiche wurde mit einer Hülle bedeckt, denn in der Erde über dem Skelett und auch auf dem Grabgrund war ein bräunlicher Abdruck zu sehen, jedoch Bemalungsspuren konnten nicht gefunden werden. Grab 22 (Taf. 27). Lag in der Fläche 43, in einer Tiefe von 56 cm. Im Grab war das Skelett eines an die Seite gelegten, 48—52jährigen Mannes in mittelmäßiger Hockerlage. Die Hände sind vor das Gesicht gezogen, die Beine biegen sich rektangulär an die Lendenknochen. L in der Hockerlage: 102 cm, nachgemessene L: 153 cm. Orientierung: SW-NO, der Kopf nach W. Ohne Beigaben. Aufgrund des Ritus und der Orientierung konnte es nicht zum Volk der Theiß-Kultur gehört haben. (Um außerhalb der zusammenhängenden Flächen die Ausdehnung der Siedlung feststehen zu können, öffneten wir im Jahre 1964 eine 10 X 5 m große Fläche, die als Fläche 43 bezeichnet wurde.) Grab 23. Gepidische Bestattung. Grab 24 (Taf. 27). Lag in der Profüwand der Fläche 46 in einer Tiefe von 78 cm. Die Grabgrube hat eine abgerundete Rechteckform, ist 155 X 50 cm groß. Bestattung mit gestrecktem Skelett, die Arme unter dem Becken, der rechte Oberschenkel und der Unterschenkel biegen von der Linie der Wirbelsäule etwas ab. Orientierung: SW-NO. L des Skeletts: 130 cm, Kind, 10 Jahre alt (L. Frau 10-12).