Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)
KATALOG - KELCHE
falls silberne Blumen, ähnlich wie die des Fußes, mit sechs Blütenblättern. Zwischen den Platten sitzen kleine Flächen mit tordiertem Draht und Granulation. Die oberen ausgefallenen Plättchen wurden durch neue, unvergoldete mit gezacktem Rand ersetzt. Der Korb ist oben durch einen hohen Kranz aus gotischen Blättern geschlossen. Am Fuß fehlt eine silberne Blume, auf dem Korb ein silbernes Blättchen. Der Kelch gehört zur Gruppe der filigranverzierten Kelche mit runder Musteranordnung. Er ist eine ungarische Arbeit und dürfte das Prachtwerk eines Goldschmieds von Buda oder Gyöngyös sein. Literatur: Ausstellung 1930, 45^6, Nr. 223. Parallelen: HÉJJNÉ 1978, 83, 86, 90, Abb. 65,66,69,70 39. KELCH Abb. 39 1905.16. Szentendre Ende 15. Jh. H: 18,5 cm; F-Dm: 15 cm; M-Dm: 8,7 cm Erwerb: durch Ankauf von Ödön Eisenstädter, für 35 Kronen. Laut dem Inventarbuch des Museums stammt er „angeblich" aus Szentendre, aus welcher dortigen Kirche, ist unbekannt. Aktennr.: 1905.41. Kupfer, vergoldet, getrieben, gegossen. Der Sechspassfuß steht auf einem breiten Rand. Über ihm läuft eine Fußkante mit nicht durchbrochenen geometrischen Motiven um. Am Rand der sechs Pässe des Fußes und entlang der Kanten läuft ein schmales Band mit punzierten Kreisen entlang. Oben wird der Fuß von einer sechseckigen, hervorstehenden Fußplatte geschlossen. Der untere Schaftring fehlt. Der Nodus ist in zwei Reihen mit je einer mehrfach gebogenen Blattreihe mit eingetieften runden Enden und erhabenem Mittelteil verziert. Die vier quadratischen Zapfen sind mit vierteiligen Blättern geschmückt. Der obere Schaftring ist sechsseitig und glatt. Die Kuppa ist zylindrisch, die Vergoldung außen und innen stark abgewetzt. Das Innere ist narbig, als ob es stark verätzt wäre. Der Boden der Kuppa steht auf einer sechseckigen Platte, auf der Kuppa Reparaturspuren. Der Rand des Fußes wurde an vier Stellen durchlöchert, wahrscheinlich zur Befestigung. Literatur: Erstmitteilung 40. KELCHFUSS Abb. 40 61.2176.C. Herkunft unbekannt Ende 15. Jh. H: 6,8 cm; F-Dm: 12,5-13,5 cm Erwerb: aus dem alten, nicht inventarisierten Bestand des 1945 ausgebrannten Lapidariums Kupfer. Der runde Fuß hat einen unebenen Rand, ist umschnitten, der Rand biegt sich nach oben. Am kegelstumpfförmigen oberen Teil laufen acht eingetiefte Kanten nach oben. Zwischen den Kanten Einbeulungen. Literatur: Erstmitteilung 41. NODUS EINES KELCHES Abb. 41 1912.108.81. Herkunft unbekannt 15.Jh. Dm: 9,8 cm Erwerb: aus dem Nachlass des Sammlers A. Horváth, Rechtsanwalt in Pécs. Aktennr.: 319/1912. Bronze, vergoldet, getrieben. Die sechs Zapfen sind zylindrisch, nach außen trichterförmig geöffnet, in allen fehlt der einstige Schmuckstein oder die verzierte Platte. Der Nodus hat gestauchte Kugelform, ist getrieben, auf beiden Seiten wechseln einander glatte bzw. geäderte Blätter ab. Etwa ein Drittel der oberen und unteren Fläche des Nodus fehlt, ist ausgebrochen. Literatur: Erstmitteilung 42. KELCHFUSS MIT NODUS Abb. 42 D3001. Herkunft unbekannt Ende 15. Jh. H: 10 cm; F-Dm: 12,1 cm Erwerb: aus der Delhaes-Sammlung Kupfer, vergoldet. Der Sechpassfuß ruht auf einem breiten, geschwungenen Rand, darüber eine geometrische Fußkante mit auf der Spitze stehenden Vierecken und vertikalen Doppellinien. Auf der oberen Platte des Fußes wiederholt sich die Zeichnung der Pässe, die glatten Flächen zwischen ihnen sind durch sechs Kanten getrennt. In einem Feld ein Kreuz aus gravierten Tulpen. Der untere Schaftring fehlt.