Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)

KATALOG - KELCHE

Die Vergoldung ist abgewetzt, die silbernen Ap­plikationen fehlen teilweise. Auf dem Kupparand sind mehrere Risse, der Rand des Fußes fehlt, bei einer späteren Reparierung dürfte er umschnitten worden sein. Die nächste Parallele dazu ist der Kelch von Himód in der Schatzkammer der Diözese von Győr, Form und Buchstaben der Inschrift sind sehr ähnlich. Gleichfalls mit Strahlenkranz verziert sind die siebenbürgischen Kelche aus Botfalu, Omlás, die beiden aus Nagydisznód und Szászkézd. Literatur: ROTH 1922, 36, Nr. 90, 92, 93, 94, 95, 96; H. KOLBA 1978, 319; MM 1987, I, 641 15. KELCHFUSS Abb. 15 1915.95.2. Szielnic (Liptovská Sielnica, SK) katholische Kirche 1. Hälfte 15. Jh. H: 6 cm; F-Dm: 11 cm Erwerb: durch Ankauf von der katholische Kirche von Szielnic. Aktennr. 1915.6. 16. KELCH Abb. 16 1872.89. Herkunft unbekannt Mitte 15. Jh. H: 18,5 cm; F-Dm: 12 cm; M-Dm: 9,5 cm Erwerb: durch Ankauf vom Kunsthändler Lemberg Silber, vergoldet, getrieben, graviert, gegossen, emailliert. Der Sechspaßfuß steht auf einem glat­ten Rand, darüber läuft eine durchbrochene Zarge mit Maßwerk um. Die Wölbung zieren plastische Kanten in der Mitte der Pässe, sodass insgesamt 12 Kanten auf den Hals des Fußes zum Lilienkranz zulaufen. Die zwei Schaftringe sind sechseckig, auf den einst emailbedeckten Platten ist mit gra­vierten gotischen Majuskeln zweimal „+ M A R I A" zu lesen. Der Nodus ist gestaucht kugelförmig, mit je sechs Blätterreihen mit erhabenen Mittel­adern in zwei Reihen verziert. Dazwischen sechs viereckige Zapfen, mit Blumen aus vier gestichelt gravierten Blättern, darauf sehr wenige Reste der einstigen durchsichtigen Emailverzierung. Die Kuppa ist glatt und weitet sich gleichmäßig zum Mundrand hin. Die einstige schöne Vergoldung ist überall abgewetzt. rVlAlKlIlÄLH Silber, getrieben, durchbrochen, gegossen. Der Fünfpassfuß hat einen breiten gerippten Rand und eine gegossene Zarge mit durchbrochenem goti­schen Maßwerk. Er verjüngt sich mit einer glatten, breiten, konischen Wölbung zum Hals hin. Auf dem zylindrischen Schaftring steht mit gotischen Majuskeln „AVE MARI(a)". Nach dem Inventur­buch gehörten zur Zeit des Erwerbs eine Kuppa und ein Nodus aus dem 18. Jh. dazu, doch existie­ren diese heute nicht mehr. An der Fußkante ist ein Riß zu sehen. Auf dem Fuß ist inwendig graviert: „G C V 1586", dies dürfte auf eine spätere Repara­tur oder Schenkung hinweisen. Mit seinen fünf Pässen gilt der Fuß als Seltenheit, da der Kelchfuß im 15. Jh. fast ausnahmslos sechs Pässe hat. Literatur: Erstmitteilung Literatur: Erstmitteilung 17. KELCH Abb. 17 55.392.C. Herkunft unbekannt Mitte 15. Jh. H: 18,4 cm; F-Dm: 11 cm; M-Dm: 9 cm Erwerb: aus dem alten, nicht inventarisierten Be­stand Silber, vergoldet, getrieben, emailliert. Der Sechs­passfuß steht auf einem glatten Rand, darüber eine umlaufende Zarge mit Maßwerk um. Der glatte Fuß ist mit sechs Kanten verziert, welche oben in ei­nem kleinen Ring mit Sims münden. Die zwei Schaftringe sind sechseckig, auf den rechteckigen Platten stehen sinnlose Minuskelbuchstaben auf schraffiertem Grund: „+ j o a d o" und oben „+ o a i r n". Der Nodus ist gestaucht kugelförmig, darauf

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