Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)

KATALOG - GEGENSTÄNDE AUS PROTESTANTISCHEN KIRCHEN

155. DECKELPOKAL Abb. 155 Cim.Sec. II.I.3. Kolozsvár (Cluj-Napoca, RO) wahrscheinlich aus der unitarischen Kirche Mitte 17. Jh. H: 55,5 cm; F-Dm: 12 cm; M-Dm: 11,5 cm Erwerb: durch Ankauf von Salamon Kunenwalder für 65 Silbertaler, der ihn vermutlich von der uni­tarischen Kirche erwarb. 156. ABENDMAHLSTELLER Abb. 156 1888.95. Bölön (Belin, RO) unitarische Kirche 1650 Dm: 17 cm Erwerb: durch Vermittlung von Pál Király aus der unitarischen Kirche in Bölön ins Ungarische Nationalmuseum gekommen. Silber, vergoldet, getrieben, graviert, gegossen. Der Fuß steht auf einem schmalen Rand, darüber eine getriebene Schneckenlinien- und Blattverzierung, über der er sich zu einem glatten konkaven Ring verengt. Ein weiterer, abgeflacht kugelförmiger Fuß­teil ist mit Muscheln und Früchten verziert, darüber und über dem Nodus auf glatten Schaftringen lie­gend Adam und Eva, zwischen ihnen je eine Her­me. Auf dem oberen Drittel des vasenförmig gegos­senen Nodus drei plastische Widderköpfe, über ih­nen ein weiterer Schaftring, gestützt von durchbro­chenen hermenverzierten Henkeln. Auf ihm steht die zylindrische Kuppa des Pokals, die sich in ih­rem obersten Viertel zum Mundrand hin weitet. Sie ist mit Schnecken, Blättern, Früchten und drei tul­penähnlichen Blumen zwischen getriebenen Bän­dern verziert. Unter dem oberen Rand des Pokals eine spätere getriebene Schenkungsinschrift: „N. HUNIADI FERENCZ : ES ALMASI BORBARA AIANDEKOZTA AZ KOLOS VARI UNIT(arius) : EKL(ezsiána)K ISTEN DÜCSÖSEGERE 1731." (Der edle Herr Ferenc Hunyadi und Borbála Almási schenkten dies der unitarischen Gemeinde von Kolozsvár zur Ehre Gottes 1731). Auf dem welligen Rand des Deckels läuft eine punzierte Linien­verzierung um, die Wölbung ist mit getriebenen Schnecken verziert. Ganz oben eine glatte Rosette mit silbernem Spandekor, in der Mitte erhebt sich aus einer vergoldeten Kugel ein silberner Blumen­strauß mit Span- und Blütenverzierung, ganz oben eine weitere kleine vergoldete Kugel, in einem tor­dierten Draht endend. Der Rand hat Risse. Im Fußrand ein nicht identifiziertes Meisterzeichen MD, unten ist es schadhaft. Im Fuß unten die Zier­buchstaben B und E. N= HlTNIADl FERENCZ , Es AUWI BoRBARA AJÁNDÉKOZTA AZ KoL-O-SVARl UNIT £KLK, Uten JJÜCSÖJEGERE Literatur: Cimeliotheca 1825, Sectio sec. I. 3, S. 22 Silber, vergoldet, getrieben, graviert. Der Rand ist mit dünnem Draht eingefaßt. Innerhalb eines schmalen Streifens auf punzierten Grund eine gra­vierte altslawische Inschrift in zwei Reihen (s. Zeichnung): „Diesen Diskos mit Stern ließen Jovan Matej, Woiwode von Bessarabien, und seine Ge­mahlin Jelena verfertigen und schenkten ihn dem Kloster von Dobromir nach der Schöpfung der Welt im J. 7158 = 1650". 16 Der flache Nabel der Patene hat eine gerade Wand. Auf dem Rand der Patene ein bogiger, schon ein­mal reparierter Riß. Der Tradition nach wurde die Patene im Kloster Dobromir verfertigt. Literatur: Erstmitteilung 157. POKAL Abb. 157 58.260.C. Felsőcsáj (Vysny Caj, SK) reformierte Kirche 1654 H: 15,8 cm; F-Dm: 7,6 cm; M-DM: 6,6 cm Erwerb: aus der reformierten Kirche von Felsőcsáj

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