Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)
Vorwort
Votwort 7 in zahlreichen Fällen auch im Katalog als Provenienz „aus dem alten Material des Museums erneut inventarisiert". Auch wir haben es mehrfach unternommen, die erneut inventarisierten Stücke in den alten Inventarbüchern zu finden, leider nur mit wenig Erfolg. Neben den sehr wortkargen, summarischen Beschreibungen sind dafür auch andere Gründe zu vermuten. Die Aufzeichnungen der die Mittelaltersammlung gut kennenden, viele Jahre lang im Nationalmuseum arbeitenden Magda Bárány-Oberschall aus der Vorkriegszeit - die zum Glück teilweise erhalten sind beinhalten mehrere Zettel mit genauen Beschreibungen und sogar Fotos von Bronzegegenständen, die die Stücke mit der Bemerkung „ohne Nummer" beschreiben. (Nach der Aufzeichnung von Frau Bárány wurde z. B. der Fundort des Prozessionskreuzes Nr. 57 und des Beschlages aus Limoges Nr. 109 angegeben, ohne daß die originale Inventarnummer des letzteren gefunden werden konnte.) Aufgrund dessen ist der Verdacht nicht abzuweisen, daß unsere Vorgänger nicht in jedem Falle die als weniger bedeutend eingeschätzten Gegenstände sofort inventarisierten. Der Katalog der mittelalterlichen Bronzen des Nationalmuseums ist nicht als abgeschlossene Arbeit, sondern eher als den gegenwärtigen Forschungsstand widerspiegelnde, als Basis der weiteren Forschungsarbeit gedachte Mitteilung zu betrachten. Über viele Jahre habe ich mich als Kuratorin der Mittelalter-Abteilung vor allem mit den romanischen Bronzen beschäftigt und mehrere Publikationen in diesem Themenbereich veröffentlicht. Vorliegender Katalog ist der Abschluß der Forschungsarbeit, seine Zusammenstellung wurde von dem Pflichtbewußtsein diktiert, das großenteils noch immer unpublizierte Material der weiteren Forschung zugänglich zu machen. Zum Schluß sei noch als wichtiger Hinweis hinzugefügt, daß sich der größte Teil der heimischen mittelalterlichen Bronzen in der Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums befindet. Der Sammlungskatalog gibt also ein annähernd treues Bild von den Charakteristiken des Bronzehandwerks in Ungarn, vom Anteil und den Stilbeziehungen der heimischen und der Importstücke. Infolgedessen können die in anderen Museen befindlichen Gegenstände in das Gesamtbild eingefügt werden, das sich aufgrund der Sammlung des Nationalmuseums umreißen läßt.