Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)

Katalog - Gegenstände aus Limoges und örtliche Nachahmungen

gefunden. Tibor Gerevich korrigierte den Fundort auf Bátmonostor. Da aber das Kloster von Bátmonostor während des Einfalls der Tataren zerstört, und erst 1345 wieder aufgebaut wurde, ist es zweifelhaft, ob die Schüssel von hier stammt. Vom Museum aus der Sammlung Jankovich erstanden. GEREVICH 1938, 265-266, Taf. CLIX; MARQUET DE VASSELOT 1952, Nr. 7; KOVÁCS 1968, 45. Abb. 38-39. 134. HANDWASCHSCHÜSSEL (Gémellion) Abb. 134 Limoges, zweite Hälfte des 13. Jh. Messing, gehämmert, punziert, vergoldet, emailliert. Dm: 22,5 cm Inv.Nr. 1909.10.1. Flache Schüssel mit schmalem, waagerechten Rand. In der Mitte in rundem Feld ein berittener Falkner in gravierter, innerer Zeichnung, im einst emailliert gewesenen Hintergrund blättrige Ranken. In der Ausbuchtung der Schüssel, in sechs, einander schneidenden Segmenten höfische Lustigmacher: ein harfespielender Mann, eine Frau mit Tamburin, ein trommelnder Mann, eine Tänzerin mit Tamburin, auf einer Streiehlyra spielender Mann und eine Tänzerin, die einen Handstand macht. Die Figuren sind graviert, ihr Hintergrund ist emailliert. Neben' den Figuren Bäume und Zweige mit fächer­artigen Blättern, zwischen den Segmenten Ranken. Auf dem schmalen Rand eine Reihe emaillierter und vergoldeter Dreiecke. Die Schüssel ist verwittert, die Emaille ist zum großen Teil ausgebröckelt. Die Emaille zeigt zwei verschiedene Töne von Blau, Grün, Gelb, Rot und Weiß. Auf der Unterseite der Schüssel befindet sich eine punzierte, aus doppelten Strichellinien bestehende Verzierung: in der Mitte ein von einer Wellenlinie umgebener Kreis, ringsum 14 Blätter, deren Außenrand in der Nähe des Schüsselrandes von einer zum kleineren Kreis konzentrischen Kreislinie geschnitten wird. Die Darstellungen lassen darauf schließen, daß die Schüssel zu weltlichem Zweck, zum Händewaschen bei Tisch angefertigt wurde. Aufgefunden in Soltvadkert (Kom. Bács-Kiskun), durch Kauf ins Museum gelangt. SUPKA 1910, 302-309, Abb. 1-3; GEREVICH 1938, 266, Taf. CCLIX; BÁRÁNYNÉ­OBERSCHALL o.J. 322-323; MARQUET DE VASSELOT 1952, Nr. 25; KOVÁCS 1968, 46, Abb. 40-41. 135. FRAGMENT EINER Abb. 135 HANDWASCHSCHÜSSEL (Gémellion) Limoges, Mitte des 13.Jh. Messing, gehämmert, graviert, vergoldet, emailliert. Dm 7,5 cm Inv.Nr. 1921.14. Aus der Mitte einer Handwaschschüssel ausge­schnitten. In der Mitte der runden Platte ein Wappenschild. In der weiß emaillierten Umran­dung des Wappens rote Quadrate, in der Mitte auf türkisblauem Grund ein gravierter, stehender Löwe. Der Wappenschild ist auf türkisblauem Grund von einem gravierten Blattmuster umrahmt. Die Platte ist abgewetzt, die Emaille Herausge­bröckelt. Die Platte gehört zur Gruppe der mit fiktiven Wappen geschmückten Handwaschschüsseln aus Limoges, bei denen die Wappenbilder im allge­meinen nicht zu konkreten Wappenträgern gehören. Herkunftsort unbekannt, als Geschenk ins Museum gelangt. KOVÁCS 1968,27, Abb. 37. 136. HOSTIENBÜCHSE Abb. 136 Limoges, zweite Hälfte des 13. Jh. Messing, gehämmert, graviert, punziert, vergoldet, emailliert. H: 11 cm, Dm: 6,2 cm Inv.Nr. 1878.127. An den zylinderförmigen Körper ist die Boden­platte angenietet, der kegelförmige Deckel schließt gelenkig an, obenauf ein Blechkreuz. An den Seiten und am Deckel der Büchse je vier dreieckige Wappenschilder mit gleichen, Felle darstellenden Pseudowappenbildern, mit blauer Emaille. Zwischen den Wappenschildern auf emailliertem Grund vergoldete, einfache Blattmuster. Am Rande der Büchse und des Deckels, sowie an der Spitze des Deckels punzierte Zickzacklinien als Verzierung. Das Kreuz auf dem Deckel steht auf einer, flach gedrückten Kugel. Die Farben der etwas fehlerhaften Emaileverzierung sind weißgrau, blau und türkisblau. Herkunftsort unbekannt, von Ferencz Pulszky dem Museum geschenkt. MNM 1902, 38; KOVÁCS 1968, 24, Abb. 35. 137. HOSTIENBÜCHSE Abb. 137 Limoges, erste Hälfte des 13.Jh. Messing, gehämmert, graviert, vergoldet, emailliert. H: 4,1 cm. Dm: 6,6 cm lnv.Nr.55.92.B. Am zylinderförmigen Körper ist die Bodenplatte

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