Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)
Katalog - Gegenstände aus Limoges und örtliche Nachahmungen
den Details alle 5 Scheiben den gleichen Gegenstand zierten. Nach der Meinung von Bock stammen sie zusammen mit den Beschlägen Katalognummer 129 und 131. von der Truhe der ungarischen Krone, doch ist seine Meinung unbewiesen. Herkunftsort unbekannt, aus dem alten Material des Museums neu inventarisiert. BOCK 1867, 93-97, Abb. 18-19; IPOLYI 1886, 221, Abb. 29; GEREVICH 1938,203, Taf. CCLX; STOHLMANN 1939,41; MALLÉ 1950-51, 106107; KOVÁCS 1968, 27-28, Abb. 42-46. 131. TRUHENBESCHLÄGE (2 Stücke) Abb. 131/1-2 Limoges, erstes Viertel des 13. Jh. Kupfer, gegossen, gehämmert, graviert, punziert, vergoldet, emailliert. L: 10 cm, B: 4,1 cm Inv.Nr. 58.82.1-2.B. Ein Teil in Gestalt eines länglichen, eidechsenartigen, geflügelten Tieres schließt mittels eines runden Mittelgliedes an den sich verbreiternden kreissegmentförmigen, mit Pflanzenmustern verzierten Teil an. Am Hals des Tieres, in der Mitte des runden Gliedes und an zwei Seiten des sich verbreiternden Teiles befinden sich Nagellöcher. Diebeiden Beschläge weichen in ihren Details einigermaßen voneinander ab, das Schuppenmuster der Tierköpfe ist verschieden und innerhalb der übereinstimmenden Größe sind auch die Proportionen der Details verschieden. Kopf und Hals der Tiere sind vergoldet, auf ihren Flügeln befindet sich rote, dunkel- und hellblaue sowie weiße Emaille. Auf dem runden Mittelteil eine emaillierte, vierblättrige Rosette, auf dem sich verbreiternden oberen Teil auf dunkelblauem Grund Pflanzenmuster in welligem Rahmen, mit roter, blauer, grüner, gelber und weißer Emaille. Auf den die Emailfelder umrahmenden, schmalen, vergoldeten Streifen läuft eine eingeschlagene Punktreihe ringsum. Nach der Memung von Bock haben diese 2 Stücke zusammen mit den Stücken Nr. 129 und 130. die Truhe der ungarischen Krone geziert, doch ist dies unbewiesen. Aufgrund der Emaillefarben stammen nach der Meinung von Eva Kovács die fünf runden Truhenbeschläge unter Nr. 130 und die beiden tierfönnigen Besehläge von ein und derselben Truhe. Herkunftsort unbekannt, aus dem alten Material des Museums erneut inventarisiert. BOCK 1867,93-97; IPOLYI 1886,220, Abb. 28; KOVÁCS 1968, 27-28. Abb. 42/b. und 48. 132. TRUHENBESCHLAG Abb. 132 Vielleicht Limoges, zweite Hälfte des 13. Jh. Bronze, gegossen, graviert, punziert, vergoldet. Dm: 7,7 cm Inv. Nr. 57.2.B. Runder, durchbrochener Beschlag, am Rande vier Nagellöcher zum Befestigen. Am Rande gravierte, wellige Ranke mit sich zurückneigenden, fächerartigen Blättern, den Hmtergrand füllt eine Zickzacklinie aus. In der Mitte eine mit einem zweibeinigen, geflügelten Drachen kämpfende Männerfigur, die mit ihren Händen das Maul des Tieres auseinanderreißt. Der Körper des Drachen ist mit punzierten Kreisen bedeckt, sein langer Schwanz endet in einer zweiblättrigen Ranke. Der Mann trägt eine bis zum Knie reichende, langärmlige Tunika, seine innere Zeichnung ist durch Gravierung angedeutet. Der Truhenbeschlag wurde im Stil der Scheiben von Limoges gefertigt, aber ohne Emaille, nur mit vergoldeter Oberfläche. Herkunftsort unbekannt, aus dem alten Material des Museums aufs neue inventarisiert. IPOLYI 1886,220, Abb. 30; KOVÁCS 1968,29, Zeichnung 2. 133. HANDWASCHSCHÜSSEL (Gémellion) Abb. 133 Limoges, um 1240 Messing, gehämmert, graviert, vergoldet, emailliert. Dm: 22 cm Inv.Nr. App. Jank. 186. Die Szene auf dem konvexen Mittelteil der Flachen Schüssel stellt vor blauem Emailhintergrund das Ringen Samsons mit dem Löwen dar. Die innere Zeichnung der Figuren ist graviert, die Vergoldung ist abgewetzt. Im Hintergrund vergoldete Rankenverzierung. Ringsum gravierter, bogenreihiger Palmettenkranz, im Bauch der Schüssel ein Emailstreifen, wo zwischen Rankenverzierung mit Palmetten in vier runden Medaillons die Halbfiguren von Engeln aus den Wolken wachsen. Die innere Zeichnung der Figuren ist graviert, Hintergrund, Wolken und Glorien sind emailliert. Die Außenseite der Schüssel ist glatt, am schmalen, waagerechten Rand erhebt sich aus dem blauen Emailgrund eine vergoldete Wellenlinie. Die Vergoldung der Schüssel ist verwittert, die Farben der Emaillierung sind dunklere und hellere Töne von Blau, Türkis, Grün, Rot, Weiß und Gelb. Auf der Rückseite ist unter dem Rand eine kleine Aufhängeöse. Laut Inventarbuch der Sammlung Jankovich wurde die Schüssel 1815 in den Ruinen des Klosters von Bács-Monostor (Kom. Bács-Kiskun)