Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)
Katalog - Gegenstände aus Limoges und örtliche Nachahmungen
Annes, der rechten Brust- und Kopfseite Christi sind zu sehen. Über dem Oberann und am Ende des Querannes je ein ovales Loch mit nach oben gebogenem Rand, das als Steineinfassung gedient haben dürfte. Bei der Hand Christi ein Nagelloch mit herausgerissenem Rand. In den Ecken der sich verbreiternden Enden der Kreuzanne und in der Mitte des inneren Armendes haben je ein (insgesamt fünf) kleine Nagellöcher zur Befestigung gedient. Die Platte ist an mehreren Stellen verbogen, die Vergoldung ist abgewetzt. Die Platte von unbekanntem Fundort wurde vermutlich im Zuge der Revision im Jahre 1955 als ein Stück des - im Jahre 1881 inventarisierte - Materials der von Graf Géza Batthyányi in Szabadbattyán-Somló-dom geleiteten Ausgrabung irrtümlich identifiziert. KOVÁCS 1961, 185; KOVÁCS 1962, 124. 127. DECKPLATTEN VON EINEM Abb. 127/1-3 KRÜCKENKREUZ (3 Stück) Limoges, Mitte des 13. Jh. Kupfer, gehämmert, punziert, vergoldet. Abmessungen: a./ L: 8,2 cm, B: 3,7 cm, b./ L: 6,7 cm, B: 3,7 cm, c./ L: 5,8 cm, B: 3,2 cm Inv.Nr. 55.91.B.I.-II. und 67.78.B. 1./ Bedeckte den oberen Arm der Vorderseite eines Kreuzes. In ringsumlaufendem, punziertem Linienrahmen vierblättrige Rosetten, am unteren, brüchigen Ende ist der obere Teil einer achtblättrigen Rosette zu sehen. Ihr Hintergmnd ist von dichten, parallel punzierten Strichellinien ausgefüllt, hi der Achse der Platte befinden sich zwei größere ovale Löcher, zwischen ihnen ein kleineres, rundes Loch, ihre einst aufwärts gebogenen Ränder sind flach gehämmert. Am oberen, sich verbreiternden Teil sind zwei Nagellöcher. Eine Seite ist den punzierten Linienrahmen entlang abgebrochen. 2.1 Deckplatte des linken Querarmes desselben Kreuzes, mit ähnlichen Rosetten und ähnlichem Hintergrund. Auf ihr mit Punzienmg umrissen der rechte Ann Christi mit einem Nagelloch an der Handfläche. In der Nähe des Armendes ein ovales Loch mit nach oben gebogenem Rand, in der Mitte des Annes vier kleinere, runde Löcher mit ähnlichen Rändern. Am sich verbreiternden Armende zwei, in der Mitte des Armes zwei weitere Nagellöcher. Beide Fragmente sind verbogen, ihre Vergoldung ist abgewetzt. 1.1 Von der Rückseite desselben Kreuzes herrührende Platte, eine Seite des sich verbreiternden Armendes ist abgebrochen. Am Rande läuft eine ungleichmäßig herausstehende Punktereihe ringsum, in der Achse und in zwei Ecken des Armendes befinden sich konvexe, sechsblättrige Blumen. Am sich verbreiternden Ende befindet sich ein Nagelloch, und zwei auf der brüchigen Seite. Die Vergoldung ist an den erhabenen Stellen abgewetzt. Alle drei Platten sind unter den Ruinen der mittelalterlichen Kirche auf der Insel Helemba zum Vorschehi gekommen. Die Fragmente 1./ und 2.1 hat der Lehrer A. János Horváth aus Nagymaros im Jahre 1937 auf dem Gebiete der Kirchenruine gefunden. Das Fragment 3./ wurde bei der Erschließung im Jahre 1959 ebendort, südlich vom Chor der Kirche, in der Erde zwischen den Gräbern gefunden. KOVÁCS 1961, 185; KOVÁCS 1962, 124; KOVALOVSZKI 1989, 79, Abb. 6, V.t.B. 1-3. 128. FRAGMENTE EINER DECKPLATTE Abb. 128/1-3 VON EINEM PROZESSIONSKREUZ (3 Stück) Limoges, Mitte des 13. Jh. Kupfer, gehämmert, punziert, vergoldet. Abmessungen: a./ L: 6,2 cm, B: 3,3 cm, b./ L: 3,5 cm, B: 2,1 cm, c./ L: 4,1 cm, B: 0,9 cm Inv.Nr. Ö/1.83.4.a-c. 1./ Vom unteren Arm der Vorderseite eines Kreuzes. In der Mitte unvergoldete Oberfläche mit welligem punziertem Rahmen, die beiden Beine des Korpus, das trapezförmige suppedaneum und der untere Saum des Lendenschurzes. In einer der unteren Ecken der Fußstütze ein Nagelloch. Der Hintergnind ist vergoldet, am Rande ein glatter Rahmen, in diesem dichte, parallele, punzierte strich]ierte Linienverzierung, darin vierblättrige Rosetten. Am unteren Ende ist ein fragmentarischer Teil des nach oben gebogenen, glatten Randes von zwei ovalen Steineinfassungen erhalten geblieben. Nur ein Längsrand ist heil, die übrigen drei Seiten sind brüchig. Neben dem heilen Rand ein kleines Nagelloch. 2.1 Ebenfalls vom unteren Kreuzann stammendes ähnliches, kleineres Fragment, das von einer Wellenlinie umrahmte, unvergoldete Feld dürfte zum Lendenschurz gehört haben. Innerhalb glatter Umrahmung dichtpunzierte Linienreihen mit dem Fragment einer vierblättrigen Rosette und einem kleinen Nagelloch innerhalb der Umrahmung. 3./ Schmales Fragment, wahrscheinlich vom unteren Kreuzann. Innerhalb der glatten Umrahmung dichte, parallele, punzierte Linien, auf der Innenseite em schmales Stück der unvcrgoldeten Oberfläche mit welliger Umrahmung, die Platte ist hier abgeschnitten. Innerhalb des glatten Rahmens ein kleines Nagelloch.