Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)

Katalog - Gegenstände aus Limoges und örtliche Nachahmungen

tragen, aus den Feldern zwischen den Ranken ist die Emaille herausgebröckelt, ihre Oberfläche war vergoldet. In der Mitte ist die Platte von einem mit einer Wellenlinie geschmückten Band durchquert, ringsum befindet sich ein mit einer strichlierten Doppellinie verzierter Rahmen. Die obere Spitze ist abgebrochen. Die den auferstandenen Heiland darstellende Platte hat die Rückseite eines Prozessionskreuzes, das Handelszwecken diente, verziert. Das Museum kaufte die Platte von einem Kunsthändler. Fundort war angeblich Óbuda (Budapest). HAMPEL 1 894/a, 269-70, Abb. B1.66; KOVÁCS 1961,160, Fig. 32; KOVÁCS 1962, 99, Abb. 32; KOVÁCS 1968, 40, Abb. 4-5. 98. PLATTE VON DER RÜCKSEITE Abb. 98 EINES VORTRAGEKREUZES Limoges, Mitte des 13. Jh. Kupfer, gehämmert, graviert, vergoldet, emailliert. Dm: 7,2 cm Inv.Nr. 57.20.B. Runde Platte mit vier Nagellöchern am Rand und mit ringsum laufendem, in vier Teile geteiltem Perlreihenrand, die einst mit Emaille ausgefüllt war. Der Hintergrund ist mit blauer Emaille bedeckt, darin verschieden große, runde Felder mit fünfblättrigen, emaillierten blauen, grünen, weißen und roten Blumen. In der Mitte der Platte ein waagerechter, türkisblau emaillierter Streifen. In der Mitte eine stehende, dreiviertel Christus­gestalt, ohne Emaillierung. Die aus einer Wolke herauswachsende Gestalt dreht den Kopf etwas nach rechts, hinter dem Kopfe eine kreuzförmige Glorie mit roter, blauer und weißer Emaillierung. Ihr Gewand hat einen breiten, dekorativen Kragen, ihr Mantel hängt über die linke Schulter geworfen vorn lang herunter. Die Arme sind im Ellbogen nach oben gebogen, die Rechte erteilt den Segen, während die linke Hand vom Mantel bedeckt ein weiß und rot emailliertes Buch hochhebt. Die innere Zeichnung der Christusgestalt ist sehr fein graviert, die Vergoldung ist abgewetzt, die Emaillierung des Hintergrundes ist stark brüchig. Die Platte stammt aus der Mitte der Rückseite eines Prozessionskreuzes von anspruchsvoller Aus­führung. Der Ort der Herkunft ist unbekannt, aus dem alten Material des Museums neu inventarisiert. KOVÁCS 1961, 176, Fig. 28; KOVÁCS 1962, 118, Abb. 28; KOVÁCS 1968, 40, Abb. 6; KOLBA-NÉMETH 1973, 43, Abb. 3. 99. PLATTE VON DER RÜCKSEITE Abb. 99 EINES VORTRAGEKREUZES Limoges, Mitte des 13. Jh. Kupfer, gehämmert, graviert, punziert, vergoldet, emailliert. Dm: 7 cm Inv.Nr. 1870.299.4. Runde Platte mit vier Nagellöchern am Rand und mit ringsumlaufendem, in vier Strecken geteiltem, ernst mit Emaille ausgefülltem Rahmen. In der Mitte wächst die stehende dreiviertel Gestalt Christi aus einer Wolke heraus. Hinter dem etwas nach rechts gedrehtem Haupte eine kreuzfönnige Glorie, die einst emailliert war. Das Haar ist punziert, die Gesichtszüge sind abgewetzt und unerkenntlich. Der Kragendes langen Gewandes ist mit einer Wellenlinie verziert, der Mantel ist über die linke Schulter geschlagen. Die Arme biegen sich im Ellbogen nach oben, die Rechte ist segenspendend erhoben, die Linke ist oberflächlich dargestellt. Die gravierten Falten des Gewandes und des Mantels sind bis zur Unkenntlichkeit abgewetzt. Der Hintergrund war einst mit Email bedeckt, darin verstreut rutenförmige Fläche und Kreuze. Im unteren Teil des Antlitzes Christi befindet sich ein nachträglich gebohrtes Loch. Die Platte hat die Rückseite eines zu Handclszwecken hergestellten Prozessions­kreuzes in der Mitte geschmückt. Der Herkunftsort der Platte ist unbekannt. Sie wurde durch das Museum von einem Privatsamm­ler käuflich erworben. KOVÁCS 1961, 178, Fig. 33.a; KOVÁCS 1962, 120, Abb. 33.a; KOVÁCS 1968, 41, Abb. 7. 100. PLATTE VON DER RÜCKSEITE Abb. 100 EINES VORTRAGEKREUZES Limoges, Mitte des 13. Jh. Kupfer, gehämmert, graviert, vergoldet, emailliert. Dm: 7,2 cm Inv.Nr. 57.19.B. Runde Platte mit vier Nagellöchern am Rand und mit ringsum laufendem, in vier Strecken geteiltem, einst mit Email ausgefüllt gewesenem Rahmen. In der Mitte die aus einer Wolke herauswachsende Halbfigur Christi mit vergoldeter, gravierter Oberfläche. Das bartlose, junge Haupt ist nach links gedreht, hinter ihm eine kreuzfönnige, einst emailliert gewesene Glorie. Das Gewand hat einen breiten, dekorativen Kragen, der Mantel bedeckt die linke Schulter. Die Arme sind in den Ellbogen nach oben gebogen, die Rechte erteilt den Segen, die vom Mantel verhüllte Linke hält ein Buch. Im eingetieften, einst emailliert gewesenem Felde

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