Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)

Katalog - Gegenstände aus Limoges und örtliche Nachahmungen

Auf dem etwas nach rechts geneigtem Haupte des Korpus eine Hohe Krone mit abgebrochenen Zacken, an der Oberfläche punzierte Linien­verzierung. Das Haar fällt auf die Schultern, der Schnurrbart reicht in den Bart hinein, ihre Oberfläche ist punziert. Die Augen sind dunkle Emailletropfen. Am waagerecht ausgestreckten rechten Arm fehlt die Hand vom Handgelenk an, der linke Arm wurde nachträglich nach unten gebogen, die Hand ist unvollständig. Brust- und Armmuskeln sowie die gebogenen Rippen sind durch Gravierung angedeutet. Auf dem langen Lendenschurz war die senkrechte Raffung mit blauer Emaille ausgefüllt, die großenteils fehlt. Die Beine sind im Knie etwas gebeugt, ge­schlossen, auf den auseinanderstrebenden Füßen je ein Nagelloch. Unter den Füßen eme trapez­förmige, einst emailliert gewesene Fußstütze. Stammt von einem Prozessionskreuz, das Handelszwecken diente. In der Nähe von Ladánybene (Kom. Bács-Kiskun) bei Erdarbeiten aufgefunden, durch Kauf ins Museum gelangt. KOVÁCS 1961, 182; KOVÁCS 1962, 121; KOVÁCS 1968, 40, Abb. l.b. 95. KORPUS EINES VORTRAGEKREUZES Abb. 95 Limoges, Mitte des 13.Jh. Kupfer, gehämmert, graviert, punziert, vergoldet, emailliert. H: 14 cm, B: 7,7 cm Inv.Nr. 57.10.B. Auf dem aufrecht gehaltenen, etwas nach links gewendeten Haupte des Korpus eine Krone mit abgebrochenen Zacken, auf ihrem Band ein punzierter, zweireihiger Rand und dreiecktormige Verzierung. Das ebenfalls punzierte Haar fällt auf die Schultern, der Schnurrbart reicht in den Bart hinein. Die Augen stehen heraus. Der rechte Ann ist im Ellbogen etwas nach oben gebogen, die Finger sind abgebrochen, der linke Arm fehlt von der Schulter an. Die Muskeln des Armes und der Bmst sowie die bogenfonnigen Rippen sind durch Gravierung angedeutet. Hinter den Beinen sind die Falten des lang herabhängenden Lenden­schurzes mit blauer Emaille ausgefüllt. Die Beine smd im Knie etwas geknickt, stehen voneüiandcr etwas ab und sind über dem Knöchel abgebrochen. Der Korpus kann zu einem Prozessionskreuz gehört haben, das Handelszwecken diente. Herkunftsort unbekannt, aus dem alten Material des Museums neu inventarisiert. KOVÁCS 1961, 182, Fig. 14; KOVÁCS 1962, 121, Abb. 14; KOVÁCS 1968, 40, Abb. I.e. 96. KORPUS EINES VORTRAGEKREUZES Abb. 96 Limoges, Mitte des 13. Jh. Kupfer, gehämmert, graviert, punziert, vergoldet, emailliert. H: 17,5 cm, B: 12,8 cm Inv.Nr. 55.90.B. Auf dem nach rechts geneigten Haupte des Korpus befindet sich eine hohe, zackige Krone. Die Zackenenden sind abgebrochen. Die Oberfläche der Krone ist in Doppelreihen mit punzierten, bogenförmigen Linien verziert. Das auf die Schultern fallende Haar, die Oberfläche von Schnunbart und Bart sind ebenfalls punziert. Die Arme sind im Ellbogen leicht gebogen, die Daumen stehen von der Hand ab, die anderen Fmger sind abgebrochen. Die Zeichnung der Brust und die bogenförmigen Rippen sind graviert. Die Falten des bis zu den Knien reichenden, hinten länger herabhängenden Lendenschurzes sind mit blauer, der Gürtel mit weißer Emaille ausgefüllt. Die fest geschlossenen Beine sind etwas seitlich gerichtet, die Füße ruhen auf einer trapezförmigen, einst emailliert gewesenen Fußstütze. Die Füße smd graviert, auf ihnen je ein Nagelloch. Der Korpus gehörte zu einem Prozessionskreuz, das Handelszwecken diente. Sein Herkunftsort ist unbekannt; aus dem alten Material des Museums neu inventarisiert. KOVÁCS 1961, 182, Fig. 19; KOVÁCS 1962, 121, Abb. 19; KOVÁCS 1968, 40, Abb. l.a. 97. PLATTE VON DER RÜCKSEITE EINES Abb. 97 VORTRAGEKREUZES Limoges, erste Hälfte des 13. Jh. Kupfer, gehämmert, graviert, punziert, vergoldet, emailliert. H: 14,2 cm, B: 10,1 cm Inv.Nr. 1894.34.2. Rhombusfönnige Platte mit bogigem Rand, auf diesem zum Annieten dienende Löcher. In der Längsachse eine stehende, bzw. schwebende Christusgestalt, hinter seinem bärtigen, von langem Haar umrahmten Haupte ein kreuzförmiger Nimbus, mit heute bereits fehlender Emaillever­zierung. Sein langes Gewand hat emen dekorativen, mit Gittermuster verzierten Kragen und eben­solchen Gürtel, und eine lange Falte des an der linken Hüfte geknoteten Mantels hängt über die linke Schulter geworfen vom herunter. Die Arme sind schräg nach unten gerichtet, auf den nach außen gewendeten Handflächen sind die Stellen der Nägel zu sehen. Die innere Zeichnung der Gestalt ist graviert, ihre Oberfläche ist vergoldet. Der Hintergrund ist mit gewundenen Ranken ausgefüllt, die rhomboide Blätter und Blumen

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