Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)

Katalog - Pektoralkreuze

(1060-1063) und László I. (1077-1095), zum Vorschein gekommen. Ein vollkommen gleiches Exemplar ist aus einem Kindergrab des Gräberfeldes von Püspökladány­Eperjeshalom aus dem 10.-11. Jh. bekannt, wo es mit zweigliedrigen, palmettenverzicrten Gehängen zusammen war. (s. NEPPER 1993, 95, Tafel 5.) RÉTHY 1898,130-131 ; HAMPEL 1905, II. 508; BÁRÁNY-OBERSCHALL 1953, 236, Abb. 75.g.; SZŐKE 1962, I. 62.; LOVAG 1980, 366, Abb. 1/3. 29. PEKTORALKREUZ Abb. 29 a-b Ungarisch, erste Hälfte des 11. Jh. Bronze, gegossen. H: 5,3 cm, B: 3 cm Inv. Nr. 1891.55.2. Lateinisches Kreuz mit sich sehr stark ver­breiternden Armen und einer robusten Auf­hängeöse oben. Auf der Vorderseite eine Chris­tusfigur im Relief mit vogelartigcm Gesicht und mit nach oben gebogenen Annen. Rumpf und Beine sind von emcm mit drei horizontal ein­gravierten Linien verzierten, langen, frauen­rockartigen Gewand bedeckt, das bis ans untere Ende des Kreuzes reicht. Die Füße sind unsichtbar. Auf der Rückseite ein sich heraushebendes griechisches Kreuz mit sich verbreiternden Annen. In Nyírkarász (Kom. Szabolcs-Szatmár), bei der Zerstörung eines mehrere hundert Gräber umfassenden Gräberfeldes mit St. Stephans-, Peters- und St. László-Miinzen zusammen zum Vorschein gekommen. Ein fast ganz gleiches Exemplar ist aus einem durch eine St. Stephansmünze datierten Kinder­grab des aus dem 10,-11. Jh. stammenden Gräber­feldes von Püspökladány-Eperjeshalom bekannt. (Siehe bei Nr. 28.) JÓSA 1892, 171, 274; HAMPEL 1907, 173; BÁRÁNY-OBERSCHALL 1953, 235, Abb. 75. i.; SZŐKE 1962, 1.62; LOVAG 1979, 47. Abb. 2/a.; LOVAG 1980,367, Abb. 1/8; LOVAG 1982, 162, Abb. 10. 30. PEKTORALKREUZ Abb. 30 a-b Provinzial-byzantinisch (Balkan) 10.-11. Jh. Bronze, gegossen. H: 4,8 cm, B: 2,7 cm Inv.Nr. 1901.79.4. Latemisches Kreuz mit sich verbreiternden, gerade abgeschlossenen Armen und mit Aufhängeöse oben. Auf der Vorderseite vor einem eingetieften Hintergrund eine flach reliefartig geformte, primitiv gezeichnete Christusfigur in langer Tunika. Auf dem Kopfe große, nindc Augen, die ausgebreiteten Anne nach oben gebogen, der Rumpf kaum erkennbar. Auf der Rückseite am Schnittpunkt der Kreuzanne mit doppelter Linie eingravierter Rhombus, dessen Linien sich auch auf den Kreuzannen fortsetzen. In der Mitte ein gleicharmiges kleines Kreuz. Der Fundort ist angeblich Milrovica (Jugoslawien). Mit mehreren verschieden alten, vor allem aus der Römerzeit stammenden Objekten zusammen durch das Museum erstanden. Ein nahezu ganz gleiches Exemplar ist vom Fundort Päcuiul lui Soare an der Unteren Donau (Rumänien) bekannt. (P. DIACONU 1977, 131, Taf. 102.7.) BÁRÁNY-OBERSCHALL 1953, 236, Abb. 75. h.; LOVAG 1980, 366, Abb. 1/7. 31. PEKTORALKREUZ Abb. 31 Ungarisch, erste Hälfte des 11. Jh. Bronze, gegossen. H: 5,4 cm, B: 4 cm Inv.Nr. 1892.72.1. Lateinisches Kreuz mit sich verbreiternden, gerade abgeschlossenen Armen, oben mit etwas seitlich stehender Aufhängeöse, auf der Vorderseite herausstehende Umrandung. Aus eingetieftem Feld sich reliefartig erhebende Christusfigur, ihre Arme sind im Ellbogen geknickt, die Hände sind groß. Der Rumpf ist lang, der Lendenschurz reicht bis zum Knie. Die Rückseite des Kreuzes ist glatt. In Jankfalva (Kom. Bihar, heute Diosig, Rumä­nien) bei Arbeiten im Weingarten zum Vorschein gekommen, vom Museum mit verschieden alten sonstigen Gegenständen zusammen gekauft. Aus der gleichen Werkstatt stammende vier weitere Kreuze sind von in Ungarn bzw. an der Donau liegenden Fundorten her bekannt [Ccce (Korn. Fejér), Cikó (Kom. Tolna), Majs (Kom. Baranya) und Ritopek (Jugoslawien)]. GEREVICH 1938, 200; BÁRÁNY-OBER­SCHALL 1953, 235, Abb. 75. b.; LOVAG 1979, 8, Abb. 2/d; LOVAG 1980,366, Abb. 1/4; LOVAG 1982, 162, Abb. 9. 32. PEKTORALKREUZ Abb. 32 Ungarisch, erste Hälfte des 11. Jh. Bronze, gegossen. H: 4,5 cm, B: 3,5 cm Inv. Nr. 1941.26. Lateinisches Kreuz mit ungleichmäßig geformten, sich verbreiternden gerade abgeschlossenen Armen, oben eine etwas seitwärts stehende Aufhängeöse. Auf der Vorderseite erhebt sich aus eingetieftem Feld eine Christusfigur mit schwach erkennbaren Formen, mit etwas seitwärts geneigtem Kopf, mit gebreiteten Annen, m langem Lendenschurz, mit nach außen gedrehten Füßen. Über dem Kopf ein kleines, gleichanniges Kreuz.

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