Éva Garam: Katalog der awarenzeitlichen Goldegegenstände und der Fundstücke aus den Fürstengräbern im Ungarischen Nationalmuseum. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 1; Budapest, 1993)

KATALOG DER AWARENZEITLICHEN GOLDGEGENSTÄNDE UND DER FUNDSTÜCKE AUS DEN FÜRSTENGRÄBERN IM UNGARISCHEN NATIONALMUSEUM - STRUKTUR DES KATALOGS - Katalog

80. UNBEKANNTER FUNDORT goldene Pseudoschnalle (Taf. 41.1) OrnJank 56 (= 62.155.107) N 8 28,72 g Ankauf: aus der Sammlung Jankovich Den Beschlag der Pseudoschnalle bildet eine dicke wappenförmige Platte, deren mittlerer Teil zur Wappenform gewölbt ist. Am Rande der Vorderplatte eine Reihe von Blech­kugeln. In der Mitte des Feldes ein kleinerer wappenförmiger Schild, gepreßt, mit her­abgebogenem Rand, in der Mitte verschie­dene ausgeschnittene Muster. In der Achse des mittleren rhombusförmigen Ausschnittes Perldraht. An den unteren Rand des Schnal­lenbeschlags ist ein gekerbtes Band gelötet. Der Schnallenbeschlag ist mit dem Schnal­lenrahmen durch ein die Achse des Schnal­lenrahmens überwölbendes gekerbtes Band verbunden. Der Schnallenrahmen ist ge­gossen, hat doppelten Hufeisenbogen, ist profiliert. Am Rande dreifaches Zopfmus­ter, weiter oben graviertes Keilmuster, die runden „Augen" o. Zellen in der Mitte sind von Einkerbungen umgeben. Der unbewegli­che Schnallendorn von dreieckigem Quersch­nitt wurde gesondert angelötet. In der Mitte des Schnallendorns ein scharfer Grat, da­neben an beiden Seiten Einkerbungen, an seinem Fuße eine steinhaltende leere Zelle. Zur Befestigung der Pseudoschnalle dienten drei an die Rückseite des Schnallenbeschlags gelötete, lange Schiingenösen. Der dem Schnallenbeschlag nähere Teil der .Augen" des gelenkig beweglichen Schnallenrahmens ist durch die Kugelreihe an der geraden Seite des Schnallenbeschlage stark abgewetzt. Ende des 6. bzw. erste Hälfte des 7. Jh. MTÖK 1884, 69/1; LÁSZLÓ 1955, Pl. LVII.4; CSALLÁNY 1956, 155/592; BONA 1982-83,82-85, Abb. 1; KISS 1988, 83-84. 81. UNBEKANNTER FUNDORT Rahmen einer goldenen Pseudoschnalle (Taf. 41.2) 86/1889. N 6 16,25 g Ankauf: von Adolf Wolff, 1889 Gegossener Schnallenrahmen zweifacher Hu­feisenbogen, profiliert, die Rückseite konkav. Der gegossene, gekerbte Schnallendorn von dreieckigem Querschnitt wurde gesondert angelötet. An beiden Seiten des Doms je eine sich kegelartig erhebende, mit gravierten Einkerbungen verzierte, in der Mitte löchrige Einfassung. Vor dem geraden Rand des Rah­mens verwischt, gravierte, tropfenförmige Verzierung. Am Fuße des Dorns rechteckige, leere Steineinfassung. Auf der Achse des Schnallenrahmens ist ein breites, gekerbtes Band gebogen, am oberen Rand ein geschla­genes rundes Loch. Ende des 6. bzw. Anfang des 7. Jh. LÁSZLÓ 1955, PL LVII.5; CSALLÁNY 1956,155/592; KISS 1988a, 82 (bezeichnet als Fundort den Wohnort des Kunsthändlers, Német Pa Ián ka = Backa Palanka). 82. UNBEKANNTERFUNDORT Rahmen einer goldenen Pseudoschnalle (Taf. 4L 3) 124/1878. N 7 11,30 g Ankauf: von Ármin Redlich, 1878 Gegossener Schnallenrahmen zweifacher Hufeisenbogen, profiliert, die Rückseite kon­kav. Der gegossene Schnallendorn von drei­eckigem Querschnitt wurde gesondert ange­lötet. Am Fuße des Dorns leere, rechteckige Steineinfassung. An beiden Seiten des Dorns gegossene, runde, leere Einfassungen. Auf der Achse des Schnallenrahmens breites umgebogenes Blechband, das bei der Achse gekerbt ist. An seinem glatten, brüchigen, oberen Rand ist die Hälfte eines Nietnagello­ches sichtbar. Ende des 6. bzw. Anfang des 7. Jh. MTÖK 1884, 89/136 (auch Riemenzunge ist erwähnt!); LÁSZLÓ 1955, PL LVII. 6; CSALLÁNY 1956,155/592; KISS 1988a, 84. 83. UNBEKANNTER FUNDORT goldene kleine Riemenzunge (sog. Mauthner­Riemenzunge) (Täf. 42.1) 85.2.1. N881 6,21g Ankauf: von Gyula Szőllősy (seine Frau verw. Frau László Mauthner), Budapest, 1985 Aus Doppelblech, mit Seitenband. Am Ran­de der Deckplatte großkörnige Granulation. Das innere Feld ist von kleinkörniger Gra­nulation umrahmt, im Feld in sieben Reihen in Rhombus form angeordnete Granulations­körner. Unter den beiden Granulations­reihen des oberen Randes rundes Loch für den Nietnagel. Um das Loch herum eine herausragende runde Steineinfassung, rings­um Granulation. Die Rückplatte ist glatt, zerdrückt, brüchig, unvollständig. Auf dem Seitenband gepreßtes Ährenmuster. Die Zusammenfügung von Vorder-, Rücken- und Seitenplatte ist kaum zu sehen, fast spurlos. Die Riemenzunge ist stark abgewetzt. 6. Jh. bzw. erste Hälfte des 7. Jh. GARAM 1988,159-172.

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