RÉVHELYI ELEMÉR: A TATAI MAJOLIKA TÖRTÉNETE / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 8. (Budapest, 1941)

Tartalomjegyzék - INHALTSVERZEICHNIS - VIII. Die Erzeugnisse der Fabrik

- 168 — ihren Platz im allgemeinen nicht am Rande ein, wie bei Palissy, sondern auf der Spiegelfläche des Tellers und nur ihre Scheren, ihre langen Fühler und der Hinterleib beugen sich hinüber auf den Rand. Ihre Zahl, Gestalt, Grösse, Far­be, Anordnung ist verschieden, und sie gelan­gen abwechselnd in Begleitung von Blättern, Blumen, Früchten, allerlei Gemüsearten, Pilzen und Hirschkäfern auf die Gefässe. Aber nicht zur ihre Anordnung, Farbe und Zahl, sondern auch die Art der Modellierung ist abwechslungs­reich genug. Wir finden unter diesen Krebsen auch Konzeptionen von kraftvoller Plastik, wie sie den Rücken hoch erhoben, den Hinterleib im Bogen unter sich beugen. Aus der Gruppe der Tierdarstellungen sind bisher die folgenden Majolikagegenstände be­kannt : 1. Delphin, ähnlich dem mit dem kleinen Putto zusammen modellierten Delphin, sowie den Delphingruppen aus Holies. Wurde später auch von Herend unter seine Tafelaufsätze auf­genommen. Eines der Dekorationsstücke des er­wähnten, 1786 hergestellten architektonischen Springbrunnens. H. 9 cm. (Samml. Gr. Esterhá­zy. Taf. XVIII. Nr. 4.) 2. Taube in bläulich grauer Farbe, Zucker­dose in sich bergend. Ihre Flügel bilden den abnehmbaren Deckel. Griff ein auf dem Rücken angebrachter Apfelzweig. Die Gestalt der Tau­be wurde von vielen Majolikafabriken für die Zwecke von Zuckerdosen benützt und Tata hatte das Vorbild schon durch Vermittlung von Holies erhalten. Markierung blaugemaltes T mit Punkt, um 1770. H. 11 cm. (Kunstg. mus. Nr. 1604. Taf. XVIII. Nr. 5.) 3. Olkanne in Gestalt eines Papageis, der obere Kopfteil abschraubbar. Den Henkel der Kanne bilden zwei sich in einander schlingende Ästchen, die in Beeren und Blätter enden. Be­malung grün oder in bunten Farben. Eine der beliebten Vogelformen, die unter Einwirkung der chinesischen Vorbilder sozusagen im Mo­dellbestand einer jeden Fabrik zu finden sind. Markierung schwarzes T, um 1785. H. 16 cm. (Samml. Wwe Frau Karl Kernstock. Taf. XVIII. Nr. 1, 2). 4. Zierteller mit einem Krebs, darum Pe­tersilienblätter, auf dem Rand gemalte grünli­che Blumen. Markierung blaugemaltes T mit Punkt, um 1770. Durchm. 24 cm. (Samml. Br. Georg Ullmann. Taf. XI, Nr. 17.) 5. Zierteller mit einem Krebs, einem lila­farbenen, sich abhebenden Rettich und gemal­ten Petersilienblättern. Den Rand schmücken Rosenzweige, zerstreute Blättchen und ein rot und gelber Liniensaum. Markierung schwarzes T, um 1780. Durchm. 25 cm. (Samml. Ida v. Tabody.) 6. Zierteller, mit einem Krebs, rechts und links je ein Rettich, auf dem Rande lilafarbe­ner Liniensaum und kleine verstreute Blumen, Markierung schwarzes T, um 1785. Durchm. 24 cm. (Piar. Mus. Taf. III. Nr. 8.) 7. Zierteller mit zwei Krebsen, die lila­farbene Randdekoration fast dieselbe wie beim vorigen Teller. Der eine Krebs ist kleiner. Mar­kierung schwarzes T, um 1785. Durchm. 24 cm. (Kunstgew. mus. Nr. 1645. Taf. III. Nr. 9.) 8. Zierteller mit zwei Krebsen und Peter­silienblättern. Der eine Krebs ist auch hier klei­ner. Aber beide biegen in hohem Bogen den Hinterleib unter sich. Den Rand schmückt ein auf grünen, halbkreisförmigen Ranken sitzendes blaues Gewinde von Blättern in Tulpengestalt und eine doppelte Punktreihe. Markierung blau gemaltes T mit Punkt, um 1780. Durchm. 24 cm. (Kunstgew. mus. Nr. 1647. Taf. III. Nr. 2.) 9. Zierteller mit zwei Krebsen, Petersilien­blatt und Pflaumenzweiglein. Der Hinterleib bei­der stark gebogen. Den Rand schmückt eine Rankenreihe von kleinen Blättern. Markierung blaugemaltes T, um 1785. Durchm. 24 cm. (Samml. Stephan Stein. Taf. XIX. Nr. 3.) 10. Zierteller mit zwei Krebsen, Pilz und Baumblatt. Den Rand ziert ein sich durch ein gestreiftes Band schlingender Blumenkranz. Mar­kierung blaugemaltes T, vom Ende der 1790-er Jahre. Durchm. 24 cm. (Piar. Mus. Taf. III. Nr. 1.) 11. Zierteller mit zwei Krebsen und Hirsch­käfer. Die Krebse sind von matter Ziegelfarbe. Auf dem Rand lebhaft-grüne Blumen. Markie­rung blau gemaltes T, aus den 1790er Jahren. Durchm. 24 cm. (Samml. Tiburtius Keresztes. Taf. III. Nr. 5.) 12. Zierteller mit drei Krebsen und drei Schnecken, in der Mitte gemalter Rosenzweig. Den Rand umsäumt eine Liniendekoration in lila Farbe. Markierung schwarzes T, um 1790. Durchm. 24 cm. (Kunstgew. mus. Nr. 1614. Taf. III. Nr. 6.) 13. Zierteller mit drei Krebsen, zweiSchnek­ken und zwei Rettichen. Der eine Krebs ist von dunkelbrauner Farbe. Der Rand ist mit Liniensaum und kleinen Rosen dekoriert. Mar­kierung schwarzes T, um 1785. Durchm. 24 cm.

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