RÉVHELYI ELEMÉR: A TATAI MAJOLIKA TÖRTÉNETE / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 8. (Budapest, 1941)
Tartalomjegyzék - INHALTSVERZEICHNIS - VIII. Die Erzeugnisse der Fabrik
- 163 — men und in dem selbständigen, freieren Tataer Wirkungskreis Auffassung und Geist der Umgebung von Strassburg, die sie mit sich brachten, besser verwerten konnten. Die folgenden Denkmäler gehören zur Tataer Kleinplastik : 1. Die auch in der Beschreibung Korabinszkys erwähnte, annähernd lebensgrosse Marienstatue stand schon im Jahre 1786 über dem Tor der Fabrik. 2' Sowohl vom künstlerischen Gesichtspunkt als vom dem der Beurteilung der Fabrikserzeugnisse ist sie eine unbedeutende und nur auf weite Fernsicht eingestellte, oberflächliche und auch in ihrer Bemalung flüchtige, schwache Schöpfung Die Ortsansässigen stellten zu dieser Zeit mit Vorliebe auf den freien Plätzen, den Brücken und den Nischen der Hauswände Statuen religiösen Charakters auf. Auch diese Majolika-Marienstatue zeugt von dem tiefen religiösen Gefühl der im Betrieb Arbeitenden. Heute wird sie in stark mitgenommenem und abbröckelndem Zustand in der Tataer Sammlung der Grafen Esterházy bewahrt.Höhe: l'35m. 2. Weihwasserbecken, auf der reliefartig behandelten Platte Christus am Kreuze mit einem sein ausströmendes Blut aufnehmenden Kelche, mit Saumschmuck in Schneckenlinie. Uber dem Kruzifix dunkelt ein baldachinartig abwärts gewandtes Muschelmotiv, mit erhabenem Blumengebinde auf dem Dache. Die nach aussen breiter werdende Einfassung umrahmt ebenfalls ein Rokoko-Saum, die Seitenwand und das untere Knopfende schmückt ein gemalter Rosenstrauss. Bemalung mehrfarbig. Markierung blaues T, um 1770. H. 27 cm. (Samml. Gr. Esterházy Taf. XVII. Nr. 1.) 3. Weihwasserbecken in einfacherer Ausführung. Auf der mit wellig geschweiftem Rand versehenen, nach unten schmäler werdenden Platte Kruzifix in Relief, darüber Muschelmotiv, mit linearer Zeichnung. Das gerippte, in einem Knopf endende Becken, sowie die Reliefplatte schmücken farbige Blumensträusse. Markierung blaues T, um 1780. H. 24 cm. (Piar.-Mus. — Samml. Br. Georg Ullmann.) Im Schloss der Grafen Esterházy zu Pápa ist uns ein weissglasiertes Weihwasserbecken ohne Bemalung bekannt. 4. Weihwasserbecken, Gestalt und Darstellung ähnlich wie beim vorigen, nur mit anderen 2 7 Korabinszky J. a. a. O. S. 126. Blumen und anderer Farbengebung. Die obere Muschel mit blaufarbigem, linearem Saum. Markierung blaues und schwarzes T, um 1780. H. 23 cm. (Piar.-Mus. Samml. Adalbert Krisztinkovich. Taf. XVII. Nr. 3.) 5. Weihwasserbecken. Schwebende Veronika, hält in der Hand — die Form eines Beckkens bildend — ein Tuch mit dem Bilde Christi. Verglichen mit dem Wiener Modell von Holies ist die Haltung der Veronika hier ruhiger, das Tuch hält sie nicht zur Seite, sondern vor sich, den Kopf neigt sie sanft zur Seite. Die Blumenmuster ihres Kleides und dessen Farbengebung sind verschieden. Markierung schwarzes T, um 1780. H. 24 cm. (Piar.-Mus. Taf. XVII. Nr. 2. — Mus. in Komárom — Samml. Wwe Frau Karl Kernstock — Samml. Gr. Esterházy.) 6. Salzfass. Ruhende Männergestalt in Rokokokleidung, mit den ausgebreiteten Armen sich auf je ein Salzfass stützend. Die Becken des Salzfasses stellen nach ihrer Übermalung einen Korb, oder ein blumengeschmücktes Gefäss dar. Den Sockel umsäumt ein Rokoko-Motiv in schwungvoller Schweifung. Farbe der Kleidung und Dekoration verschieden. Markierung schwarzes T, um 1780. H. 13 cm. (Kunstgew. mus. Nr. 1658. Taf. XVI. Nr. 10. - Piar. Mus. Taf. XVII. Nr. 5. - Samml. Br. Georg. Ullmann. — Samml. Adalbert Krisztinkovich.) (Im Kunstgew. mus. befindet sich auch ein weissglasiertes Salzfass mit Männergestalt.) 7. Salzfass, mit sitzender Frauengestalt, zu beiden Seiten nach der Bemalung Korb oder Gefäss in Tassenform. Die Frau hebt ihren Kopf etwas und hält mit beiden Armen ihre Schürze hoch in der Art einer Muschel, die ebenfalls zur Unterbringung von irgend einem Gewürz dient. Ihre Kleidung besteht aus Rock, weisser Bluse, darüber Mieder und Schürze. Farben und Schmuck verschieden. Sockel Rokoko-Blattschmuck. Markierung schwarzes T, um 1780. H. 13 cm. (Piar. Mus. Taf. XVII. Nr. 4. — Samml. Br. Georg. Ullmann. Taf. XVII. Nr. 7.) 8. Salzfass, ebenfalls mit sitzender Frauengestalt, aber mit kleineren Änderungen. Die Frau hält den Kopf aufrecht und schaut geradeaus. Ihr Rock ist mit Querstreifen geschmückt, die Schürze einfarbig lila. Markierung schwarzes T, um 1785. H. 13 cm. (Samml. Br. Georg. Ullmann. Taf. XVII. Nr. 6.) 9. Salzfass, in Form eines Füllhornes, das von einem Kinde gehalten wird. (Kam aus der