KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)

ANHANG

-335 — Cardina.e. Fortsetzung. Es folgen zwei Bauern mit ihren Gerätschaften in der Hand (bei Byres als Stäbe verzeich­net). Daselbst wird eine Seele von zwei schwarzen Genien überfallen. Der gute Genius, welcher den schwarzen Dä­mon beim Flügel zurückhalten möchte, scheint um den Besitz der Seele mit dem bösen Genius kämpfen zu wol­len Ein früher Vorbote des Kampfes der Engel und Teu­fel um die Seele auf mittelalterlichen Darstellungen (z. B. auf dem Legendenbilde in Pisa und in der Altercatio ani­mae et corporis). Fig. 8. — Etruskische Genienreihe. — Tomba del Cardinale. Fortsetzung Die Seele eines Jünglings will ihren dahineilenden guten Genius beim Flügel festhalten, dieser aber verlässt sie doch mit traurigen Gebärden, so dass sie dem Bösen anheimfallen muss. Daneben wird ein lor­beergekrönter Dichter von einem schwarzen Genius wild in die Unterwelt geschleppt. Der rechts stehende beflügelte schwarze Genius gibt mit einem Wink das Zeichen und sein teuflischer Geselle führt seinen furchtbaren Befehl so­fort aus. — Phot. Fig. 5, 6, 7, 8 nach Fr. Weege, a. a. 0. Abb. 29, 30, 31, 32. - Vgl. Tab. A I 2-3. Fig. 9. — Symbolische Szenen in der etruskischen Genienreihe der Stände. — Tomba del Cardinale, Fortset­zung. — Everyman, als ein nackter Mann gekennzeichnet, kniet an einem Tor der Unterwelt vor seinem schwarzen Genius, der ihn mit seiner Hacke erbarmungslos durch das Tor zwingen will. Rechts erscheint der gute Genius vor einer Mutter, dis auf einem Stuhl sitzend ihren kleinen Knaben umarmt, den der Genius mit einer liebevollen Gebärde zu sich lockt. Der Lebensradbegriff Everymans wurde in diese beiden Szenen zerlegt. Die . beiden Genien haben mit dem mittelalterlichen Tod viel Ähnlichkeit, da sie hier den noch lebenden Menschen abholen. Die Ge­genüberstellung der Szene vom sterbenden nackten Kind und nackten Mann erinnert an den Spruch der Bibel : „Sicut egressus est nudus de utero matris suae, sic rever­tetur et nihil auferet de labore suo" Eccles. 6. 14 — Phot, nach Weege, a. a. 0. Abb. 33. - Vgl. S. 71. Fig. 10. — Symbolische Szenen in der etruski­schen Genienreihe. — Tomba del Cardinale. Fortsetzung. — Der Streit des guten und bösen Geistes um den Besitz der menschlichen Seele, welche hier — wie später auf den Illustrationen der mittelalterlichen Altercatio und der Ars-moriendi-Bücher — schon als ein Kind charakterisiert wird. Rechts zieht der schwarze Genius die Seele zu sich auf die grossen Sünden hinweisend, die sie als schuldbe­ladener Mensch im Leben am Kopf getragen hat. Und links wird die Seele von der beflügelten Gestalt Amors und vom guten Genius durch das linke Tor in die selige Ewigkeit gelockt. Im linken Tor schreitet schon die ge­reinigte Seele ruhig dem Elysium entgegen. Auch diese Szenen enstanden durch eine Erweiterung des Lebensrad­begriffes. Die Entwicklungsstadien des Lebens werden aber mit den Szenen des jenseitigen Loses der Seele erweitert. Rechts der noch lebende Mensch mit den Beschwerden des Lebens am Haupte, in der Mitte die in der Gestalt eines Kindes entweichende Seele und links der in die Unterwelt schreitende Geist. Lebensrad und Gisant-Typ. — Phot, nach Weege. a. a. 0. Abb. 34. — Vgl. S. 88. Fig. 11. und Fig. 12. — Schluss der etruskischen Genienreihe. — Tomba del Cardinale. Fortsetzung. — Wei­tere Frauen- und Männergestalten werden von einem gu­ten und von zwei schwarzen Genien in die Unterwelt ge­führt. — Phot, nach Weege, a. a. 0. Abb. 69a. Fig. 13. — Die Verwandlungen auf dem überir­dischen Seelenweg, ein Gisant-Typ. — Zyklische Dar­stellung der jenseitigen Wanderung einer Tänzerin auf Sarkophagen, in einer 1809 bei Cumae entdeckten Grab­kammer. Wahrscheinlich aus der Kaiserzeit, vielleicht gnostisch beeinflusst. — Ein dreifacher Gis«nt-Typ. — a). Eine Tänzerin tanzt vor einer im Triclinium um einen Tisch gelagerten lustigen Gesellschaft. — b). Es ereilt sie plötzlich der Tod und jetzt tanzt sie schon in eine Lemurengestalt verwandelt vor zwei Lemuren, deren einer mit den Händen Beifall klatscht und der andere sie scheinbar ergreifen und in die Unterwelt schleppen will. In diesem zweiten Stadium des Gisant-Typs wird der Tote nicht als ein vollständiges Skelett dargestellt, sondern eher nur als ein eingeschrumpfter Leichnam, wie das auch im Falle der Totengestalten des mittelalterlichen Totentan­zes gilt. — c). Die Tänzerin gelangt endlich in die Unter­welt und jetzt tanzt sie vor den Schatten, auch selber in einen „Schatten" verwandelt, dessen unsichere, verschwom­mene Gestalt von einem Leichentuch umhüllt ist. — Phot, nach A. Holder, Wien ; E. Szántó. Archäologisches zu Goethes Faust. Jahreshefte d. Osterr. Archäolog. Institutes in Wien, Bd. I. Wien 1898, S. 93-105, Fig. 39; vgl. Goethe. „Der Tänzerin Grab" 1812. — Näheres darüber auf S. 48. Fig. 14, 15. — Ursprung der Gisant-Typ-Totendar­stellungen. — Zwei römische Larven-Skelettnachbildungen mit beweglichen Gliedern. Eine solche „larva argentea" wurde nach ägyptischer Mode gelegentlich des von Petro­nius beschriebenen Gastmahls von Trimalchio den Gä­sten vorgelegt. — Phot, nach Weber-Holländer, Des Todes Bild. Berlin 1923. S. 33. Fig. 16. — Ursprung der Gisant-Typ-Totendarstel­lungen. — Die Holzfigur einer ägyptischen Mumie, welche als eine eingeschrumpfte Leiche charakterisiert, in einem obeliskförmigen Sarkophag aufbewahrt und bei Trinkgela­gen als „Memento mori" verwendet wurde. Phot, nach Weber-Holländer, a. a. 0. S. 31, Abb. nach F. W. v. Bis­sing. — Vgl. A II. und S. 42. Fig. 17, 18, 19. — Der Ker-Tod als Skelett eines Toten. — Antike Gemmen. — Phot, der Fig. 17 nach Weber-Holländer, a. a. 0. S. 229, Fig. 91. Ein Intaglio der Sammlung M P. W. Boulton ; Phot, der Fig. 18—19 nach Weber-Holländer, S. 228, Fig. 89-90. - Vgl. Tab. A Iii—1 2. und S. 121 ff. Fig. 20. — Die Skelett-Lemurengestalt auf einem der Krüge des „Boscoreale treasure". — lm Louvre zu Paris. Gegen Anfang der christlichen Zeitrechnung ent­standen. — Das Skelett hat hier mit dem Ker-Tod nichts zu tun und tritt allein nur als die Personifika­tion irgendeines Toten auf, der in einer satirisch-ironi­schen Szene des überirdischen Weiterlebens und Trei­bens der Toten erscheint. Auf diesem antiken Silberbe­cher werden einzelne Philosophen als Skelette karikiert, um den Grundgedanken der ganzen Darstellung zu unter­streichen : Es ist gleich, welchem philosophischen System man Glauben schenkt, man wird doch — wie die Phi­losophen selber — früh oder später in ein Skelett umge­staltet. Das Skelett mit dem Philosophenstock und mit einem Felleisen ist Epikur, der mit seiner Rechten auf eine Ta­fel, zeigt, deren Aufschrift (HAONH TO TEA02 „Ver­gnügen ist das Ziel") auch das Schwein zu seinen Füssen zu lesen bestrebt ist. Zur anderen Seite des Dreifusses steht der Stoiker Zeno. Hinter Epikur erscheint auf einer Säule die kleine Frauengestalt der Schicksalsgöttin mit der Aufschrift : KAQ&Í2. Die Bilder des Bechers könnten als Illustrationen der Totengespräche von Lukianos aufge­fasst werden. Besonders auffällig ist es, dass die „Todes­göttin" Klotho, eine Parze, also die Personifikation eines Entwicklungsstadiums am Lebensrade, hier im Zusammen­hange mit Skelettgestalten zu einer führenden Rolle gelangt. — Phot, nach Weber-Holländer, a. a. 0. S. 36 ; vgl. A. Héron de Villefosse, Le Trésor de Boscoreal, Monuments et Mémoires (Fondation Eugene Piot), Paris, vol. V , 1899, Pl. VII-VIII. - Vgl. Tab. A IL und S. 48, 51, 123. Fig. 21. — Die Unterhaltung der Toten im Jen­seits. — Grünglasierter Tonbecher aus Pella, Makedonien. 1. Jahrhundert v. Chr., im Berliner Antiquarium. Wie die Tänzerin von Cumä, beschäftigen sich die Toten auch auf diesem Becher mit ihrem irdischen Lieblingszeitver­treib, Wein (Krug), Genuss (Kranz) und Tanz (Musikin­strument) erfreuen die Toten im Elysium. — Phot, nach Weber-Holländer, a. a. 0. S. 37. Fig. 22. — Die Unterhaltung der Toten im Jen­seits — Ein tanzendes, betrunkenes Skelett mit Wein­krug: auf einem hellenistischen Gefäss der Schliemann­Kollektion, Berlin. — Phot, nach Weber-Holländer, a. a. 0. S. 35. - und hier S. 123. Tafel II. — Der Gisant-Typ im Altertum und Mittelalter Fig. 1. — Das Skelett-Symbol der römischen Ter­rakotta-Lampe. — Vielleicht aus dem I —II. Jahrhundert. —

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