KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)

ANHANG

ANHANG Verzeichnis und Erklärung der Abbildungen 1 Tafel I. — Das Lebensrad, die Todes- und Toten-Gestalt im Altertum Fig. i. — Das antike Lebensrad. — Die symboli­sche Darstellung des ewigen Lebens und der irdischen Vergänglichkeit auf einer pompejanischen Mosaik im Na­tionalmuseum zu Neapel (unter Inventarnummer 109982). Es ist die Urform des Lebensrades in Verbindung mit dem „Gisant-Typ". Während die Seele, ein Schmetterling, am Höhepunkt des Lebensrades schwebt, wird aus dem Menschenkörper — der sich hier in der Form eines Schä­dels auf die Seele stützt — ein Skelett. Darüber eine Li­belle, das mystische Symbol für die Gleichheit aller Men­schen. — Phot, nach Alinari Nr. 12059. — Vgl. Tabelle A Ib: Ii-Iii. S. 76 ff. Fig. 2. — Sterbeszenen auf einem etruskischen Sarkophag. — Rom, Museo di Villa Giulia. Aus dem III. Jh. v. Chr. — Der Gisant-Typ-Hergang wird in eine Reihe von Sterbeszenen (von rechts nach links fortschreitend) zerlegt. Das Mädchen stirbt und Mutter und Vater versuchen um­sonst, sie wieder ins Leben zu rufen. Weiter links: Dasselbe Mädchen wird von einem männlichen Todes-Dämon in ein Grabmal gestossen. Am Grabmal wartet ein anderer be­flügelter Genius. Auf der linken Seite wird der Körper des Mädchens von einem unbeflügelten Genius überfallen. Die­ser Genius ist der Todes-Dämon selber, da er dem Mäd­chen eine Locke vom Haupte reiss 1, wie das eine Amts­handlung auch des Thanatos-Priesters im griech. Alkestis­Drama ist. Zum Beweis, dass die Flügel nicht unbedingte Merkmale eines Todes-Dämons der Etrusken sind, ist die­ser Todes-Dämon unbeflügelt. Weiter links aber befindet si. h auch noch ein beflügelter Genius. — Phot, nach Ali­nari. — Vgl. Tab. A Ii­2. 3. S. 113: 237. Fig. 3 — Sterbeszenen auf einem etruskischen Sarkophag. — Ein nacktes Weib und ein nackter Mann, die Personifikationen des „Menschen", Everymans, stehen in einem offenen Grabmal. Mann, wie Weib sind tot und nunmehr in einen Leichnam verwandelt worden. Rechts ein sterbender Greis und links ein sterbender Jüngling, beide weisen mit der Hand auf den Steinsarkophag, in den sie gelegt werden müssen. Dem Jüngling reisst ein Todes-Dämon eine Locke vom Haupt. Rechts nahen zwei weitere Todes-Dämonen mit grossen Erdschollen in der Hand, um die im Grabe stehenden nackten Leich­name des Mannes und des Weibes zu verscharren und mit Erde zu bedecken. — Ebenfalls nach Alinari. — Nach­dem dem eigentlichen Sinn der Szenen auf Fig. 2—3 bis­her keine besondere Bedeutung beigemessen wurde, war ich gezwungen, einer selbständigen Interpretation die We­ge zu ebnen, um zu zeigen, dass die Gisant-Typ-Gegen­überstellung von Lebenden und Toten im Rahmen des Everymanerlebnisses schon im klassischen Altertum allge­mein bekannt und gebräuchlich war. Fig 4. — Thanatos, Alkestis und Hermes. — Re­lief einer Säulentrommel des Artemistempels zu Ephesus. — Brit. Mus. Nr. 1206. — Der KfjQ-Tod des Euripides 1 Die photographische Wiedergabe der schon im Druck erschienenen Reproduktionen ist eine Arbeit von J. Hofer (Wien) und Haas (Wien, N. M.). wird hier als ein Jüngling, beflügelt und mit einem Schwert bewaffnet dargestellt. Phot, aus Frederick Parkes Weber (bearb. Eug. Holländer), Des Todes Bild. Berlin 1923. S. 233. Fig. 106. - Vgl. Tab. A I. 2. und S. 121 ff. Fig 5. — Die allgemein menschliche Genienreihe der Stände in der etruskischen Malerei. — Fresken eines Cornetaner Grabes, Tomba del Cardinale, — aus dem III. vorchristl. Jahrhundert — nach den Stichen des XV1I1. Jahrhunderts von Byres (vgl. Fritz Weege, Etrus­kische Malerei. Halle 1921.). — Eine Zerlegung des Be­griffes der orientalischen „Seelenleiter", des überirdischen Jenseitsweges der Seele, dessen sieben, bzw. acht Tore von Torhüter-Dämonen bewacht werden und dessen stu­fenartiger Entwicklungsgang letzten Endes mit den Stadien des Lebensrades identisch ist. — Weisse und schwarze Genien, die nicht nur in der etruskischen Mythologie, son­dern auch bei den klassischen Philosophen als gute und schlechte Geister charakterisiert werden, den Menschen auch im Laufe des Lebens begleiten und welche (auch nach Weege) nicht der Todesgestalt des Mittelalters, son­dern den Engeln und Teufeln des Pisaner Legendenbildes (Camposanto) entsprechen, führen hier die Menschen (die sie aber nicht getötet haben !) durch die acht Tore der Unterwelt. Die Genien, seien sie gut oder schlecht, alle haben die Unerbittlichkeit gemeinsam, mit der sie die See­len der Verstorbenen mit der Hacke, dem Abzeichen ihrer unterirdischen (Seelen-) Macht, durch die Tore der Unter­welt treiben. Die Hacke ist also keine Waffe, sondern ein Abzeichen des Torhüter-Amtes, in den Händen der schwar­zen Wächter der Unterweltstore. Silius Italicus erwähnt zehn Tore der Unterwelt, durch welche die verschiedenen Standesvertreter in die Unterwelt schreiten. Dadurch wird der erste Anstoss zur mittelalterlichen Standesliteratur — zu einer Vereinigung des Lebensrades mit dem Glücksrad — gegeben. Ist der Grundgedanke der Everyman-Legende von der allgemeinen Gültigkeit des Sterbensgesetzes allge­mein menschlich, so ist es auch der Standesunterschied, denn der Tod beachtet es ja nicht, ob er einen Reichen oder einen Armen in dieselbe Grube scharrt. Die etruski­sche Genienreihe bleibt daher auch im Motivkreis des Allgemein-Menschlichen stocken und kann nicht für einen „Totentanz" erklärt werden, da die Seelen der Toten, so­wie auch die Genien nicht tanzen. Das Allgemein-Mensch­liche dieser Darstellungen wird allein durch die Genien lo­kal determiniert, welche aber nicht dem mörderischen Tod der Totentänze entsprechen. Nach der Beschreibung von S. Italicus wäre hier auf Fig. 5. der Feldherr zu er­kennen, der auf seinem Triumphwagen vom guten und schlechten Genius in die Unterwelt gezogen wird. Hinter ihm gibt ein schwarzer Torhüter mit einem Wink seiner Hand die Erlaubnis zur Weiterfahrt in die Unterwelt. Vgl. S. 73 ff. Fig. 6. — Etruskische Genienreihe. — Tomba del Cardinale. Fortsetzung. Vor dem nächsten Tor der Unter­welt will sein guter Genius den reitenden Krieger einholen und wahrscheinlich aus den Händen des schwarzen Genius befreien. Umsonst blickt der Krieger sehnsuchtsvoll auf den guten Genius zurück, er ist doch gezwungen, dem schwar­zen Dämon zu folgen. Durch das zweite Tor der Unterwelt wird hier ein Herrscher, der gesetzgebende König, eben­falls auf einem Triumphwagen dahingerafft, in den ein gu­ter und ein schlechter Genius eingespannt sind. Fig. 7. — Etruskische Genienreihe. — Tomba del

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